Überraschende 25 Prozent können als Performancegebühren bei Fonds anfallen, abhängig von der Fondsleistung. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs bei den Kosten Aktienfonds. Für Anleger ist es wichtig, einen genauen Blick auf die verschiedenen Gebühren zu werfen, die die Rendite schmälern können.
Die Verwaltungsgebühren bei Aktienfonds liegen üblicherweise zwischen 0,5 und 1,5 Prozent pro Jahr. Hinzu kommen Depotgebühren für die Verwahrung der Fondsanteile und Ausgabeaufschläge beim Erwerb, die in der Regel bei 5 Prozent liegen. Auch Transaktionskosten fallen an, wenn der Fonds Wertpapiere kauft oder verkauft.
Die Gesamtkostenquote, auch Total Expense Ratio (TER) genannt, fasst alle laufenden Kosten eines Fonds zusammen. Sie liegt bei Aktienfonds meist zwischen 0,4 und 1,5 Prozent jährlich. ETFs sind in der Regel günstiger als aktiv gemanagte Fonds, da sie keine Ausgabeaufschläge haben und niedrigere Verwaltungsgebühren verlangen.
Anleger sollten die Kosten im Blick behalten, denn sie können die Rendite langfristig stark beeinflussen. Schon ein Prozentpunkt mehr oder weniger an Gebühren macht über die Jahre einen großen Unterschied. Transparenz ist wichtig: Fondsanbieter sind verpflichtet, die Kosten in den Anlegerinformationen offenzulegen.
Überblick über die Kosten bei Aktienfonds
Bei der Anlage in Aktienfonds fallen verschiedene Gebühren an, die die Rendite beeinflussen können. Um als Anleger die Kostenstruktur besser zu verstehen, ist es wichtig, sich einen Überblick über die unterschiedlichen Gebührenarten zu verschaffen. Zu den wesentlichen Fondskosten zählen Verwaltungsgebühren, Depotgebühren, Transaktionsgebühren, Ausgabeaufschläge und gegebenenfalls Performance-Gebühren.
Die Verwaltungsgebühr, auch Managementgebühr genannt, wird für die Verwaltung und das Management des Fonds erhoben. Sie liegt bei aktiv gemanagten Fonds meist zwischen 1,5% und 2,5% pro Jahr, während ETFs in der Regel eine niedrigere Verwaltungsgebühr von unter 0,5% aufweisen. Depotgebühren fallen für die Verwahrung der Fondsanteile an und variieren je nach Anbieter. Transaktionsgebühren entstehen beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren und sind meist prozentual vom Transaktionswert abhängig.
Kostenart | Aktive Fonds | ETFs |
---|---|---|
Total Expense Ratio (TER) | 1,5% – 2,5% | 0% – 0,5% |
Verwaltungsgebühr | 1,5% – 2,5% | |
Ausgabeaufschlag | 4% – 6% | 0% |
Ausgabeaufschläge sind einmalige Kosten, die beim Erwerb von Fondsanteilen anfallen können. Sie dienen der Vergütung der Vertriebsleistung und variieren je nach Fondstyp und Vertriebsweg. Bei Aktien- und Mischfonds liegen die durchschnittlichen Ausgabeaufschläge zwischen 4% und 6%, bei offenen Immobilienfonds bei etwa 5% und bei Rentenfonds zwischen 2% und 4%. Einige Fonds erheben zusätzlich eine Performance-Gebühr, wenn eine festgelegte Benchmark übertroffen wird.
Um die Gesamtkosten eines Fonds zu bewerten, dient die Total Expense Ratio (TER) als wichtige Kennzahl. Sie gibt die jährlichen Gesamtkosten des Fonds in Prozent des verwalteten Vermögens an. Die TER beinhaltet die Verwaltungsgebühr, Depotbankgebühren, Transaktionskosten sowie weitere Kosten. Anleger sollten die Fondskosten stets im Blick haben, da sie die Rendite schmälern können. Ein Vergleich der TER verschiedener Fonds ermöglicht eine Einschätzung der Kostenstruktur und hilft bei der Auswahl eines kostengünstigen Anlageprodukts.
Depotgebühren für die Verwahrung von Fondsanteilen
Wenn Sie in Aktienfonds investieren, fallen neben den laufenden Kosten auch Gebühren für die Verwahrung der Fondsanteile in einem Wertpapierdepot an. Diese sogenannten Depotgebühren oder Verwahrungsgebühren können je nach Anbieter und Depotmodell unterschiedlich hoch ausfallen und die Rendite auf lange Sicht schmälern.
Unterschiede bei den Depotgebühren je nach Anbieter
Die Höhe der Depotführungsgebühren hängt maßgeblich vom gewählten Anbieter ab. Während einige Banken und Broker pauschale Jahresgebühren oder quartalsweise Gebühren erheben, setzen andere auf ein volumenabhängiges Modell. Hier eine Übersicht über die Depotgebühren bei ausgewählten Anbietern:
Anbieter | Depotgebühren |
---|---|
Sparkasse Hannover | 2,95 Euro pro Monat |
Trade Republic | 0 Euro |
Commerzbank | 0 Euro bei mind. 1 Kauf/Verkauf pro Quartal, sonst 0,175% p.a. |
eToro | 0 Euro (10 US-Dollar Inaktivitätsgebühr pro Monat nach 12 Monaten) |
Wie die Beispiele zeigen, gibt es durchaus Anbieter, die keine Depotgebühren verlangen. Allerdings ist dabei zu beachten, dass diese häufig andere Kosten wie etwa Ordergebühren höher ansetzen oder bei Inaktivität Gebühren berechnen.
Möglichkeiten, Depotgebühren zu sparen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Depotkosten bei der Geldanlage in Aktienfonds zu reduzieren oder ganz zu vermeiden:
- Vergleichen Sie die Konditionen verschiedener Depotanbieter und wählen Sie ein Angebot mit günstigen Gebühren.
- Prüfen Sie, ob Ihr Anbieter Kombiangebote hat, bei denen die Depotführung in Verbindung mit einem Girokonto oder regelmäßigen Käufen kostenlos ist.
- Fondsanteile über Direktbanken oder Online-Broker erwerben, die oft günstigere Gebührenmodelle haben als klassische Filialbanken.
- Bei Fondsdiscountern wie FondsSuperMarkt können Anleger durch Rückvergütungen teilweise komplett die Depotführungsgebühren sparen.
Insgesamt lässt sich sagen, dass die Wahl des richtigen Depotanbieters ein wichtiger Faktor ist, um die Verwahrungskosten für Fondsanteile gering zu halten. Durch einen Anbietervergleich und die Nutzung von Sparmöglichkeiten können Anleger die Gebührenbelastung reduzieren und so ihre Rendite verbessern.
Verwaltungs- und Managementgebühren
Die Verwaltungskosten sind ein wesentlicher Bestandteil der Gesamtkosten eines Aktienfonds. Sie setzen sich aus der Vergütung für das Fondsmanagement, das die Zusammenstellung und Verwaltung des Fonds übernimmt, sowie aus der Bestandsprovision für den Fondsvertrieb zusammen. Diese Gebühren fallen regelmäßig, meist jährlich, an und werden in der Regel als fester Prozentsatz vom Fondsvolumen berechnet.
Berechnung der Verwaltungsgebühren
Die Verwaltungskosten werden als jährlicher Prozentsatz des Fondsvermögens angegeben. Bei einem Fonds mit einem Volumen von 100 Millionen Euro und einer Verwaltungsgebühr von 1,5% würden somit jährlich 1,5 Millionen Euro an Gebühren anfallen. Diese Kosten werden direkt dem Fondsvermögen entnommen und mindern somit die Rendite für die Anleger.
Durchschnittliche Höhe der Managementgebühren bei Aktienfonds
Die Höhe der Verwaltungskosten kann je nach Fondsgesellschaft und Fondstyp stark variieren. Bei aktiv gemanagten Aktienfonds liegen die Verwaltungsgebühren im Schnitt bei über 1,5% pro Jahr. Im Vergleich dazu sind passiv gemanagte Indexfonds wie ETFs mit durchschnittlich unter 0,5% deutlich günstiger. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die durchschnittlichen Verwaltungsgebühren verschiedener Fondstypen:
Fondstyp | Durchschnittliche Verwaltungsgebühr p.a. |
---|---|
Aktienfonds | 0,8% – 3% |
Rentenfonds | 0,5% – 1,3% |
Offene Immobilienfonds | 0,5% – 2% |
Exchange Traded Funds (ETFs) | 0,05% – 0,75% |
Es wird deutlich, dass die Managementvergütung bei aktiv gemanagten Aktienfonds am höchsten ausfällt. Anleger sollten daher genau prüfen, ob die höheren Kosten durch eine entsprechend bessere Performance gerechtfertigt sind. Oftmals schneiden jedoch gerade kostengünstige Indexfonds langfristig besser ab als teure, aktiv gemanagte Fonds.
Transaktionsgebühren beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren
Für den An- und Verkauf von Wertpapieren im Fondsvermögen fallen Transaktionskosten an. Diese Ordergebühren hängen meist vom Ordervolumen ab und können je nach Anbieter unterschiedlich strukturiert sein. Typischerweise gibt es eine Grundgebühr plus einen prozentualen Anteil vom Kurswert oder eine Pauschale. Bei Anbietern mit günstigem oder kostenlosem Depot sind die Handelskosten oft relativ hoch.
Die Höhe der Transaktionsgebühren kann je nach Anbieter stark variieren. Ein Prozent des Kaufpreises als Gebühr wird bei einigen Filialbanken für Wertpapierorders aufgeschlagen, während diese Gebühr bei Direktbanken oft nur bei 10 bis 20 Euro liegt oder sogar kostenlos sein kann, insbesondere bei Neobrokern.
Bei ETFs fallen insgesamt weniger Transaktionskosten an als bei aktiv gemanagten Fonds, da die Wertpapiere seltener umgeschichtet werden. Dennoch können die Ordergebühren auch bei ETFs einen signifikanten Kostenfaktor darstellen, insbesondere bei häufigen Transaktionen oder kleinen Anlagesummen.
Anbieter | Transaktionskosten |
---|---|
Filialbanken | Oft 1% des Kaufpreises |
Direktbanken | Meist 10-20 Euro pro Order |
Neobroker | Teilweise kostenlos |
Um die Handelskosten bei Wertpapierorders zu minimieren, empfiehlt es sich, einen Anbieter mit günstigen Konditionen zu wählen und die Transaktionsgebühren bei der Anlageentscheidung zu berücksichtigen. Insbesondere bei kleineren Anlagesummen oder häufigen Transaktionen können hohe Ordergebühren die Rendite spürbar schmälern.
Ausgabeaufschläge als einmalige Kosten
Beim Kauf von Fondsanteilen fallen häufig einmalige Gebühren, sogenannte Ausgabeaufschläge oder Agios, an. Diese Vertriebsprovisionen liegen in der Regel zwischen 1% und 7% des Anlagebetrags und stellen eine zusätzliche Kaufgebühr dar. Der Ausgabeaufschlag wird als prozentualer Betrag in Bezug auf den Rücknahmepreis des Fonds ausgedrückt und kann bei der Berechnung entweder brutto oder netto berücksichtigt werden, wobei die Netto-Variante üblicher ist.
Unterschiede bei den Ausgabeaufschlägen je nach Vertriebsweg und Fondstyp
Die Höhe der Ausgabeaufschläge kann je nach Vertriebsweg und Art des Fonds variieren. Während bei Direktbanken und Online-Brokern oft keine oder nur geringe Ausgabeaufschläge berechnet werden, sind bei Filialkäufen über Bankberater Aufschläge von 3 bis 5 Prozent üblich. Auch zwischen verschiedenen Fondstypen gibt es Unterschiede:
- Rentenfonds: Ausgabeaufschlag zwischen 2-4 Prozent
- Aktienfonds: Ausgabeaufschlag zwischen 3-6 Prozent
- Immobilienfonds: Ausgabeaufschlag zwischen 5-7 Prozent
Ein Beispiel: Bei einem Fonds mit einem Ausgabepreis von 150 Euro und einem Rücknahmepreis von 146 Euro beträgt der Ausgabeaufschlag 2,7 Prozent. Mehr als die Hälfte der deutschen Publikumsfonds nutzen einen Ausgabeaufschlag von rund fünf Prozent.
Möglichkeiten, Ausgabeaufschläge zu vermeiden
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Ausgabeaufschläge bei Fondsinvestments zu umgehen oder zu reduzieren:
- Investieren in börsengehandelte Indexfonds (ETFs): ETFs haben in der Regel keine Ausgabeaufschläge und sehr niedrige Verwaltungskosten von deutlich unter 0,5% p.a.
- Direktinvestment über Online-Broker oder Direktbanken: Hier fallen oft keine oder nur geringe Ausgabeaufschläge an.
- Wahl von Fonds mit geringem oder keinem Ausgabeaufschlag: Einige Fondsanbieter verzichten teilweise oder vollständig auf den Ausgabeaufschlag.
Allerdings sollte man beachten, dass der Verzicht auf den Ausgabeaufschlag bei manchen Fonds durch höhere laufende Kosten wie Bestandsprovisionen ausgeglichen werden kann. Eine ganzheitliche Betrachtung der Gesamtkosten ist daher ratsam.
Performance-Gebühren bei Erreichen bestimmter Renditeziele
Eine Performance-Gebühr, auch als Erfolgsvergütung oder Outperformance-Gebühr bekannt, ist eine zusätzliche Gebühr, die einige Investmentfonds erheben, wenn sie vorher festgelegte Renditeziele übertreffen. Diese Gebühr dient als Anreiz für das Fondsmanagement, Gewinne zu erwirtschaften und eine überdurchschnittliche Performance innerhalb eines Jahres zu erzielen.
Die Höhe der Performancegebühr liegt oft zwischen 10% und 25% der erwirtschafteten Gewinne, die über der festgelegten Mindestrendite liegen. Dabei muss jedoch eine bestimmte Zielrendite erreicht werden, damit die Gebühr fällig wird. Bei Verlusten fällt normalerweise keine Performance-Gebühr an.
Es gibt verschiedene Modelle zur Berechnung der Performance-Gebühr, wie das Benchmark-Modell, Hurdle-Rate-Modell und High-Watermark-Verfahren. Die genaue Methode hängt von der Anlagestrategie des jeweiligen Fonds ab. Allerdings gibt es auch Richtlinienbegrenzungen für die Erhebung dieser Gebühr, um eine übermäßige Belastung der Anleger zu vermeiden.
Ein Kritikpunkt an Performance-Gebühren ist, dass sie das Fondsmanagement dazu verleiten könnten, zusätzliche Risiken einzugehen, um höhere Gewinne und damit eine höhere Gewinnbeteiligung zu erzielen. Anleger sollten daher vor einer Investition die Gebührenstruktur des Fonds genau prüfen und abwägen, ob die potenziellen Erträge die zusätzlichen Kosten rechtfertigen.
Fondsart | Performance-Gebühr |
---|---|
Aktienfonds | 8,00% – 25,00% |
Rentenfonds | 5,00% – 15,00% |
Mischfonds | 10,00% – 20,00% |
Insgesamt können Performance-Gebühren ein wirksamer Anreiz für Fondsmanager sein, eine gute Wertentwicklung anzustreben. Allerdings sollten Anleger die Gesamtkosten im Blick behalten und individuell entscheiden, ob ein Fonds mit Erfolgsvergütung zu ihrer Anlagestrategie passt.
Zusammensetzung der Gesamtkosten bei Aktienfonds
Die Gesamtkosten eines Aktienfonds setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Dazu gehören die Verwaltungsgebühren, Depotgebühren, Transaktionskosten beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren sowie mögliche Ausgabeaufschläge und erfolgsabhängige Vergütungen. Um die Kostenstruktur eines Fonds transparent zu machen, wird die Gesamtkostenquote, auch als Total Expense Ratio (TER) bekannt, herangezogen.
Die TER gibt die jährlichen Fondsgebühren in Prozent des verwalteten Fondsvermögens an. Sie beinhaltet die meisten Kostenblöcke mit Ausnahme von Transaktionsgebühren und Performance-Gebühren. Die Berechnung der Gesamtkostenquote erfolgt nach folgender Formel:
Gesamtkosten des Fonds / gesamtes verwaltetes Fondsvermögen = Kostenquote
Durchschnittliche Gesamtkostenquote (TER) bei Aktienfonds
Die durchschnittliche Kostenquote für offene Investmentfonds hat sich von 0,87 Prozent im Jahr 1999 auf 0,45 Prozent im Jahr 2019 halbiert. Dennoch bestehen Unterschiede zwischen aktiv und passiv verwalteten Fonds:
- Aktiv verwaltete Fonds wiesen 2019 eine durchschnittliche Kostenquote von 0,66 Prozent auf.
- Passiv verwaltete Fonds, wie ETFs, lagen 2019 bei einer durchschnittlichen Kostenquote von 0,13 Prozent.
In Deutschland können die Kosten für aktiv gemanagte Aktienfonds bis zu 2 Prozent betragen, während ETFs meist bei 0,3 Prozent oder leicht darüber liegen. Je niedriger die Gesamtkostenquote, desto mehr Rendite verbleibt für den Anleger. Eine Analyse der Auswirkungen von Kostenquoten auf die Fondsrendite über einen Zeitraum von 30 Jahren verdeutlicht dies:
Kostenquote | Auswirkung auf Rendite nach 30 Jahren |
---|---|
0,5% | -13,7% |
1,0% | -25,8% |
1,5% | -36,3% |
2,0% | -45,4% |
Anleger sollten daher die Gesamtkostenquote als wichtiges Kriterium bei der Fondswahl berücksichtigen. Durch einen Vergleich der TER können kostengünstige Fonds identifiziert werden, die auf lange Sicht ein höheres Renditepotenzial bieten.
Vergleich der Kosten bei aktiv gemanagten Fonds und ETFs
Für Anleger stellt sich oft die Frage, ob sie in aktiv gemanagte Fonds oder in passive Exchange Traded Funds (ETFs) investieren sollen. Ein wichtiger Aspekt bei dieser Entscheidung sind die Gesamtkosten der jeweiligen Anlageform. Während aktiv gemanagte Fonds durch das strategische Management potenziell höhere Renditen erzielen können, punkten ETFs häufig mit niedrigeren Fondskosten und Gebühren.
Kostenvorteile von ETFs gegenüber aktiv gemanagten Fonds
ETFs weisen in der Regel geringere Kosten auf als aktiv gemanagte Fonds. Dies liegt daran, dass Indexfonds lediglich einen zugrunde liegenden Index nachbilden und somit weniger Managementaufwand erfordern. Aktiv gemanagte Fonds hingegen versuchen, durch gezielte Anlageentscheidungen eine Überrendite gegenüber dem Markt zu erzielen, was mit höheren Kosten verbunden ist.
Ein Blick auf die durchschnittlichen Kostenstrukturen verdeutlicht die Unterschiede:
Kostenart | Aktiv gemanagte Fonds | ETFs |
---|---|---|
Ausgabeaufschläge | häufig 4-6% | meist keine |
Laufende Kosten (p.a.) | 1-2,5% | 0,05-0,75% |
Transaktionskosten | keine, jedoch Ausgabeaufschläge | ca. 0,2% |
Die Fondskosten von Indexfonds liegen somit deutlich unter denen aktiv gemanagter Fonds. Gerade bei langfristigen Anlagen können sich diese Kostenvorteile zu einem bedeutenden Renditeunterschied summieren. Anleger sollten jedoch beachten, dass ETFs in schwachen Marktphasen starr investiert bleiben, während aktive Fonds flexibler auf Marktveränderungen reagieren können.
Letztendlich hängt die Wahl zwischen aktiven Fonds und ETFs von den individuellen Anlagezielen und der persönlichen Risikobereitschaft ab. Doch im Hinblick auf die Gesamtkosten bieten ETFs oft Vorteile gegenüber klassischen Investmentfonds. Eine sorgfältige Abwägung von Kosten, Renditepotenzialen und Flexibilität ist für eine fundierte Anlageentscheidung unerlässlich.
Auswirkungen der Fondsgebühren auf die Rendite
Die Gebühren eines Aktienfonds haben einen erheblichen Einfluss auf die letztendliche Rendite für den Anleger. Selbst scheinbar geringe Kostenunterschiede können sich über längere Anlagezeiträume stark auf die Wertentwicklung auswirken und die Renditechancen des Fonds schmälern. Seit Anfang 2018 schreiben die MiFID-II-Regelungen eine vollständige Kostentransparenz vor, um Anlegern einen klaren Überblick über die zu erwartenden Gebühren zu geben.
Beispielrechnung zur Veranschaulichung der Kosteneffekte
Ein konkretes Rechenbeispiel verdeutlicht den Gebühreneffekt auf die Rendite: Angenommen, ein Anleger investiert einmalig 10.000 Euro in einen Aktienfonds mit einer angenommenen Bruttorendite von 7 Prozent pro Jahr über einen Zeitraum von 30 Jahren. Ohne Berücksichtigung von Kosten würde sich ein Endvermögen von 76.123 Euro ergeben. Bei jährlichen Fondsgebühren von 1,5 Prozent reduziert sich das Endvermögen jedoch auf 52.553 Euro. Steigen die Kosten auf 2 Prozent pro Jahr, bleiben dem Anleger nach 30 Jahren lediglich 45.673 Euro. Die Renditeminderung um 0,5 Prozentpunkte führt in diesem Beispiel also zu einem um fast 12.000 Euro geringeren Ertrag.
Jährliche Fondsgebühren | Endvermögen nach 30 Jahren | Renditeminderung durch Kosten |
---|---|---|
0% | 76.123 € | 0 € |
1,5% | 52.553 € | 23.570 € |
2% | 45.673 € | 30.450 € |
Dieses Beispiel unterstreicht, wie wichtig es für Anleger ist, die Fondskosten im Blick zu behalten und bei der Fondsauswahl zu berücksichtigen. Selbst ein kleiner Unterschied in den jährlichen Gebühren kann die langfristigen Renditechancen des Fonds deutlich beeinflussen. Durch einen bewussten Vergleich der Kostenstrukturen verschiedener Fonds können Anleger die für sie passenden Optionen mit einem attraktiven Verhältnis von Kosten und Renditepotenzialen identifizieren.
Wichtige Kennzahlen zur Bewertung der Fondskosten
Für Anleger ist es entscheidend, die Kostenstruktur eines Fonds genau zu analysieren, bevor sie investieren. Dafür stehen verschiedene Fondskennzahlen zur Verfügung, die Aufschluss über die Gesamtkostenquote und andere wichtige Aspekte geben.
Total Expense Ratio (TER) als Maß für die Gesamtkostenquote
Die Total Expense Ratio (TER) ist eine der wichtigsten Kennzahlen, um die Gesamtkosten eines Fonds zu bewerten. Sie gibt an, welcher Prozentsatz des durchschnittlichen Fondsvermögens innerhalb eines Geschäftsjahres für Kosten aufgewendet wird. Die TER beinhaltet Verwaltungsgebühren, Depotbankgebühren und Betriebskosten, jedoch keine Transaktionskosten, erfolgsabhängigen Gebühren oder Ausgabeaufschläge.
Eine niedrige TER ist für Anleger von Vorteil, da sie die Rendite weniger schmälert. Laut Statistik liegt die durchschnittliche TER bei aktiv gemanagten Aktienfonds oft über 1,5%, während sie bei ETFs meist unter 0,5% bleibt. Neben der TER sind auch die laufenden Kosten (Ongoing Charges) relevant, die ebenfalls die regelmäßigen Gebühren für das Halten von Fondsanteilen umfassen.
Kostenart | In TER enthalten | Nicht in TER enthalten |
---|---|---|
Verwaltungsgebühren | ✓ | |
Depotbankgebühren | ✓ | |
Betriebskosten | ✓ | |
Transaktionskosten | ✓ | |
Erfolgsabhängige Gebühren | ✓ | |
Ausgabeaufschläge | ✓ |
Seit dem 01.01.2023 löst das PRIIPs-Basisinformationsblatt (KID) das bisherige Dokument mit wesentlichen Anlegerinformationen (KIID) ab. Im PRIIPs-KID werden die laufenden Kosten detailliert aufgeschlüsselt und Kostenprognosen für die Zukunft dargestellt. Anleger erhalten so einen transparenten Überblick über Einstiegs-/Ausstiegskosten, die Gesamtkostenquote (TER) und die Kostenstruktur auf Basis historischer Daten.
Insgesamt sind die Fondskennzahlen wie TER und Ongoing Charges unverzichtbar, um die Gesamtkosten eines Fonds einzuschätzen und Produktvergleiche anzustellen. Je niedriger die Kostenquote, desto attraktiver ist ein Fonds aus Anlegersicht. Doch auch andere Faktoren wie Anlagestrategie, Risikoprofil und Wertentwicklung sollten bei der Fondsauswahl berücksichtigt werden.
Tipps zur Minimierung der Fondskosten
Anleger haben verschiedene Möglichkeiten, um die Fondskosten zu senken und dadurch langfristig mehr Geld zu sparen. Ein wichtiger Schritt ist es, auf günstige Anbieter zu setzen, die niedrigere Verwaltungs- und Depotgebühren verlangen. Hier lohnt sich der Vergleich zwischen verschiedenen Banken und Online-Brokern. Insbesondere bei Ausgabeaufschlägen können Anleger oft sparen, indem sie Fonds direkt über eine Börse oder einen Discount-Broker kaufen, anstatt über die Hausbank.
Eine weitere Option, um kostengünstig zu investieren, sind börsengehandelte Indexfonds (ETFs). Diese passiven Fonds bilden einen Vergleichsindex nach und erfordern keine aktive Verwaltung durch ein Fondsmanagement. Dadurch fallen die Gebühren deutlich geringer aus als bei aktiv gemanagten Fonds. Viele ETFs weisen eine Total Expense Ratio (TER) von nur etwa 0,2 Prozent pro Jahr auf, während aktive Fonds oft zwischen 1,2 und 2,6 Prozent kosten.
Der Wechsel von aktiven Fonds zu ETFs kann sich auszahlen: Über einen längeren Anlagezeitraum lassen sich oft mehrere Tausend Euro an Gebühren einsparen. Dies verdeutlicht folgendes Rechenbeispiel:
Anlagesumme pro Monat | Anlagezeitraum | Ausgabeaufschlag | Verwaltungsgebühr p.a. | Rücklagen nach Ablauf |
---|---|---|---|---|
200 € | 35 Jahre | 5 % | 1,5 % | 196.007 € |
200 € | 35 Jahre | 0 % | 0,2 % | 212.329 € |
Wie die Berechnung zeigt, kann der Anleger im Beispiel durch den Wechsel zu einem günstigen ETF nach 35 Jahren über 16.000 Euro mehr auf dem Konto haben. Weitere Einsparpotenziale ergeben sich durch den Verzicht auf Ausgabeaufschläge, die bei Aktienfonds bis zu 6 Prozent der Anlagesumme betragen können.
Zusätzlich sollten Anleger auf die Transaktionskosten achten, die bei Umschichtungen im Fondsportfolio anfallen. Diese Kosten werden oft unterschätzt, können aber einen großen Teil der Gebühren ausmachen. Durch die Wahl von Fonds mit einer geringen Umschichtungsquote lassen sich auch hier Kosten reduzieren.
Transparenz bei den Fondskosten
Für Anleger ist es von großer Bedeutung, die Kostentransparenz bei Investmentfonds genau im Blick zu haben. Nur wenn die Fondskosten klar und verständlich dargestellt werden, können Investoren fundierte Entscheidungen treffen und die Angebote verschiedener Anbieter vergleichen. Glücklicherweise gibt es mittlerweile strenge gesetzliche Vorgaben, die eine umfassende Offenlegung der Kosten in den Anlegerinformationen vorschreiben.
Verpflichtung zur Offenlegung der Kosten in den Anlegerinformationen
Fondsgesellschaften müssen die Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio, TER) eines Fonds in den wesentlichen Anlegerinformationen und im Verkaufsprospekt angeben. Die TER umfasst alle laufenden Kosten, die dem Fondsvermögen entnommen werden, wie beispielsweise die Verwaltungsvergütung, Depotbankgebühren und sonstige Aufwendungen. Durch diese verpflichtenden Angaben erhalten Anleger einen guten Überblick über die zu erwartenden Kosten.
Vergleichsmöglichkeiten durch Fondsrechner und Informationsportale
Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Informationen bieten zahlreiche Fondsrechner und Vergleichsportale im Internet die Möglichkeit, die Kosten verschiedener Fonds gegenüberzustellen. Anleger können hier die Gebühren für unterschiedliche Fondstypen, Anlageklassen und Anbieter vergleichen und so schnell erkennen, welche Produkte besonders günstig oder teuer sind. Die folgende Tabelle zeigt beispielhaft die durchschnittlichen Gesamtkosten für verschiedene Fondsarten:
Fondsart | Durchschnittliche Gesamtkosten pro Jahr |
---|---|
Aktienfonds | 1,5% bis 2,5% |
Rentenfonds | 0,5% bis 1,5% |
Mischfonds | 1,0% bis 2,0% |
Immobilienfonds | 1,5% bis 2,5% |
ETFs | 0,2% bis 0,8% |
Insgesamt haben Anleger heute also sehr gute Möglichkeiten, die Kostenstruktur von Investmentfonds zu durchschauen und die Angebote verschiedener Gesellschaften zu vergleichen. Die umfangreichen Informationspflichten und die Vielzahl an Vergleichsportalen im Internet sorgen für eine hohe Kostentransparenz und erleichtern es Anlegern, kostengünstige Fonds für ihr Portfolio auszuwählen.
Fazit
Für Anleger ist es essenziell, einen genauen Überblick über die Fondskosten zu haben, denn diese können die Rendite erheblich schmälern. Zu den wichtigsten Kostenfaktoren zählen Verwaltungs- und Managementgebühren, Transaktionskosten, Ausgabeaufschläge sowie Performance-Gebühren. Die Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio, TER) bietet eine gute Vergleichsmöglichkeit zwischen verschiedenen Fonds. Aktiv gemanagte Fonds weisen dabei in der Regel deutlich höhere Kosten auf als passive ETFs.
Anleger sollten daher genau prüfen, welche Gebühren bei einem Fonds anfallen und ob sich diese durch die Wahl eines günstigeren Anbieters oder Produkts senken lassen. Schon kleine Unterschiede können sich über die Jahre zu beträchtlichen Beträgen summieren. Wer beispielsweise statt eines Fonds mit 1,5% TER einen ETF mit 0,5% TER wählt, kann bei einem Anlagebetrag von 10.000 Euro über 10 Jahre mehr als 1.000 Euro an Kosten sparen – Geld, das stattdessen den Gewinn erhöht.
Dank MiFID II müssen Fondsanbieter seit 2018 vollständige Kostentransparenz gewährleisten. Anleger können sich anhand von Factsheets, Webseiten und Fondsrechnern umfassend über die anfallenden Gebühren informieren. Dennoch ist es wichtig, die Kostenstruktur genau zu analysieren und verschiedene Angebote zu vergleichen. Nur so lässt sich langfristig die bestmögliche Rendite unter Berücksichtigung des persönlichen Risikoprofils erzielen. Ein Fondskosten-Überblick ist daher ein unverzichtbares Hilfsmittel für jeden Anleger.