
Stellen Sie sich vor: Ein Unternehmen, das 2023 einen Umsatz von 153,2 Milliarden Euro erzielte und weltweit den siebten Platz nach Umsatz belegt. Die Rede ist von der Mercedes-Benz Group AG, einem Giganten der Automobilindustrie mit einer faszinierenden Geschichte und einer komplexen Eigentümerstruktur.
Die Mercedes-Benz Gruppe, ehemals als Daimler AG bekannt, ist nicht nur ein Automobilhersteller, sondern verkörpert deutsche Ingenieurskunst und Luxus auf vier Rädern. Mit über 166.000 Mitarbeitern weltweit im Jahr 2023 prägt dieser Premiummarken-Konzern die globale Mobilitätslandschaft maßgeblich.
Die Wurzeln des Unternehmens reichen bis ins Jahr 1886 zurück, als Gottlieb Daimler und Carl Benz unabhängig voneinander ihre ersten Automobile entwickelten. Heute, fast 140 Jahre später, steht die Mercedes-Benz Group AG vor neuen Herausforderungen: Elektrifizierung, autonomes Fahren und digitale Transformation.
Wichtige Erkenntnisse
- Die Mercedes-Benz Group AG entstand 1998 aus einer Fusion
- Der Konzern erzielte 2023 einen Umsatz von 153,2 Milliarden Euro
- Weltweit beschäftigt das Unternehmen 166.000 Mitarbeiter
- Mercedes-Benz belegt den siebten Platz unter den umsatzstärksten Automobilherstellern
- Die Unternehmensgeschichte reicht bis ins Jahr 1886 zurück
Die Mercedes-Benz Group AG im Überblick
Die Mercedes-Benz Group AG, mit Sitz in Stuttgart, ist ein globaler Automobilhersteller. Das Unternehmen, gegründet am 17. November 1998, hat sich zu einem der führenden Produzenten von Luxusfahrzeugen entwickelt. Mit 166.000 Mitarbeitern im Jahr 2023 erzielte der Konzern einen Umsatz von 153,2 Milliarden Euro.
Aktuelle Unternehmensstruktur
Die Unternehmensstruktur der Mercedes-Benz Group AG umfasst verschiedene Geschäftsbereiche. Die Kernaktivitäten konzentrieren sich auf die Entwicklung und Produktion von Personenkraftwagen und Nutzfahrzeugen. Zusätzlich bietet das Unternehmen Finanzdienstleistungen an.
Konzernstandorte und Mitarbeiterzahlen
Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Stuttgart. Weltweit beschäftigt die Gruppe 166.000 Mitarbeiter. Ein bedeutender Standort ist das Werk in Untertürkheim, das 2024 sein 120-jähriges Bestehen feierte. Das Mercedes-Benz Museum in Stuttgart-Bad Cannstatt präsentiert die Geschichte der Marke.
Finanzkennzahlen und Börsenpräsenz
Die Mercedes-Benz Group AG ist an der Börse notiert. Im Jahr 2023 verkaufte die Marke Mercedes-Benz 2,04 Millionen Neufahrzeuge. Die Aktionärsstruktur setzt sich aus institutionellen und privaten Anlegern zusammen. Der Konzern zählt zu den umsatzstärksten Automobilherstellern weltweit und belegt den siebten Platz im globalen Ranking.
Von den Anfängen bis zur Fusion
Die Geschichte von Mercedes-Benz beginnt mit zwei Pionieren der Automobilindustrie. Gottlieb Daimler und Carl Benz legten den Grundstein für einen der bedeutendsten Automobilhersteller weltweit.
Gründung durch Gottlieb Daimler und Carl Benz
Carl Benz meldete 1886 sein „Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb“ zum Patent an. Diese Erfindung gilt als Geburtsstunde des Automobils. Gottlieb Daimler entwickelte parallel dazu innovative Fahrzeugtechnologie. Beide Erfinder prägten die Anfänge der deutschen Automobilindustrie.
Der erste Mercedes 1886
1886 präsentierte Benz das erste Automobil der Welt. Dieses dreirädrige Gefährt revolutionierte die Mobilität. Die Marke Mercedes entstand später durch die Namensgebung von Emil Jellinek, einem Geschäftspartner von Daimler.
Entstehung der Daimler-Benz AG 1926
1926 fusionierten die Unternehmen von Benz und Daimler zur Daimler-Benz AG. Diese Fusion legte den Grundstein für den heutigen Konzern Mercedes-Benz Group AG. Die Frage „Wem gehört Mercedes“ lässt sich seitdem mit einer breiten Aktionärsstruktur beantworten.
Die Erfolgsgeschichte von Mercedes-Benz setzte sich fort. Der Automobilhersteller gewann zahlreiche Rennen und Meisterschaften. In der Formel 1 errang Mercedes-Benz acht Konstrukteurstitel zwischen 2014 und 2021. Die Marke ist auch für ihre Luxusfahrzeuge und innovative Fahrzeugtechnologie bekannt.
Wem gehört Mercedes
Die Mercedes-Benz Gruppe ist eine komplexe Unternehmensstruktur mit einer vielfältigen Aktionärsstruktur. Im Jahr 2024 befindet sich das Unternehmen im Streubesitz, ohne einen dominierenden Mehrheitsaktionär.
Die BAIC Group hält mit 9,98% den größten Anteil an der Mercedes-Benz Gruppe. Dicht gefolgt von Tenaciou3 Prospect Investment Limited mit 9,69% und der Kuwait Investment Authority mit 6,84%. Institutionelle Investoren machen den Löwenanteil von 48,07% aus, während Privatanleger 25,42% der Aktien halten.
Die Mercedes-Benz AG, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der ehemaligen Daimler AG, vereint seit 2019 die Geschäftsfelder Mercedes-Benz Cars und Vans. Zum Konzern gehören auch Submarken wie Mercedes-Maybach, Mercedes-AMG und EQ.
Der Umsatz der Mercedes-Benz Group AG belief sich 2023 auf 153,2 Milliarden Euro. Mit 166.000 Mitarbeitern weltweit zählt das Unternehmen zu den größten Automobilherstellern. Die Haupteinnahmequelle ist der Verkauf von Luxusfahrzeugen und After-Sales-Services.
In der Vergangenheit gab es bedeutende Umstrukturierungen. Die Fusion mit Chrysler 1998 zur DaimlerChrysler AG und die anschließende Trennung 2007 prägten die Unternehmensgeschichte. Heute konzentriert sich Mercedes-Benz auf Luxus, Innovation und Nachhaltigkeit in der Automobilindustrie.
Aktionärsstruktur und Anteilseigner
Die Aktionärsstruktur der Mercedes-Benz Group AG zeigt eine vielfältige Eigentümerschaft. Wem gehört Mercedes? Diese Frage lässt sich nicht einfach beantworten, da die Unternehmensstruktur komplex ist. 2024 halten institutionelle Investoren 60% der Anteile, während Privatanleger 20% besitzen.
Bedeutende Anteilseigner
Zu den größten Einzelaktionären zählen:
- BAIC Group (China): 9,98%
- Li Shufu (China): 9,68% über Tenaciou3 Prospect Investment Limited
- Kuwait Investment Authority: 4,95%
Die chinesischen Investoren halten zusammen fast 20% der Anteile. Dies könnte Einfluss auf strategische Entscheidungen haben. Deutsche Anleger machen nur 35% der Aktionäre aus, wobei institutionelle Investoren lediglich 7,7% der Aktien halten.
Finanzielle Aspekte
2022 schüttete Mercedes-Benz 5,4 Milliarden Euro an Dividenden aus. Davon gingen 3,5 Milliarden ins Ausland und 1,9 Milliarden an deutsche Investoren. Für das Geschäftsjahr 2022 plant das Unternehmen eine Dividende von 5,20 Euro pro Aktie. Dies entspricht einer Erhöhung um 20 Cent gegenüber dem Vorjahr.
Die Aktionärsstruktur von Mercedes-Benz zeigt eine starke internationale Ausrichtung. Die Unternehmensstruktur ist durch einen hohen Streubesitz gekennzeichnet, was das Unternehmen für externe Investoren attraktiv macht.
Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften
Die Mercedes-Benz Gruppe gliedert sich in verschiedene Geschäftsbereiche, die das umfangreiche Produktportfolio des Unternehmens widerspiegeln. Die Mercedes-Benz AG verantwortet das Pkw- und Van-Geschäft, während die Mercedes-Benz Mobility AG Finanz- und Mobilitätsdienstleistungen anbietet.
Mit rund zwei Millionen verkauften Fahrzeugen pro Jahr zählt Mercedes-Benz zu den führenden Automobilherstellern weltweit. Das Unternehmen verfügt über ein breites Spektrum an Tochtergesellschaften und Joint Ventures, insgesamt etwa 500 an der Zahl.
Ein Beispiel für die innovative Fahrzeugtechnologie der Mercedes-Benz Gruppe ist Mercedes-AMG High Performance Powertrains, die Motoren für Rennfahrzeuge herstellt. Auch im Bereich der Nutzfahrzeuge ist der Konzern stark vertreten, etwa durch die Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation.
Die Mercedes-Benz Gruppe investiert massiv in die Elektromobilität. Bis 2025 soll die Hälfte der Neufahrzeuge mit Elektromotoren ausgestattet sein. Das Unternehmen plant, bis 2030 vollständig auf Elektrofahrzeuge umzustellen und investiert über 40 Millionen Euro in Batterie- und Fahrzeugtechnologien.
Die Produktionsstandorte der Mercedes-Benz Gruppe erstrecken sich über sieben Länder. Allein im Werk Sindelfingen arbeiten über 35.000 Mitarbeiter an der Herstellung verschiedener Mercedes-Benz Modelle. Der Konzern erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von 172,7 Milliarden Euro und beschäftigte im Bereich Cars und Vans etwa 175.000 Mitarbeiter.
Die DaimlerChrysler Ära
Die Fusion von Daimler-Benz AG und Chrysler Corporation 1998 markierte den Beginn einer neuen Epoche für den deutschen Automobilhersteller. Diese Verbindung sollte die Unternehmensstruktur der Daimler AG grundlegend verändern.
Fusion mit Chrysler 1998
Am 15. April 1998 wurde das Umtauschverhältnis der Aktien festgelegt: 1:1 für Daimler-Benz AG zu DaimlerChrysler AG und 1:0,547 für Chrysler zu DaimlerChrysler AG. Die Fusion erfolgte in Rekordzeit und galt als Meisterstück der neuen Daimler-Manager. Ein erweiterter Vorstandskreis mit 18 Topmanagern, darunter acht von Chrysler, traf sich alle zwei Wochen.
Trennung von Chrysler 2007
Die anfängliche Euphorie der als „Hochzeit im Himmel“ bezeichneten Fusion wich bald der Ernüchterung. 2007 trennte sich Daimler von Chrysler und benannte sich in Daimler AG um. Diese Entscheidung hatte weitreichende Folgen für die Unternehmensstruktur des Automobilherstellers.
Auswirkungen auf das Unternehmen
Die DaimlerChrysler-Ära brachte signifikante Veränderungen mit sich. Die Daimler AG musste ihre globale Strategie überdenken und sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Die Erfahrungen aus dieser Zeit prägten die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens nachhaltig und beeinflussten die Entscheidungsprozesse in Bezug auf internationale Partnerschaften und Expansionen.
Aktuelle Marktposition und Wettbewerb
Die Mercedes-Benz Group AG steht als renommierter Automobilhersteller von Luxusfahrzeugen vor großen Herausforderungen. Im dritten Quartal 2023 verzeichnete die Premiummarke einen deutlichen Gewinneinbruch im Pkw-Geschäft.
Globale Präsenz
Mercedes-Benz ist weltweit aktiv, kämpft aber mit sinkenden Verkaufszahlen. Besonders im wichtigen chinesischen Markt gingen die Verkäufe der S-Klasse zurück. Der Konzern setzt verstärkt auf Elektrofahrzeuge, steht hier jedoch vor Problemen:
- Hohe Lagerbestände elektrischer Modelle
- Geringere Akzeptanz teurer E-Autos wie EQS in China
- Wachsende Konkurrenz im Premiumsegment
Marktanteile in Kernmärkten
Die Rendite im Pkw-Geschäft fiel auf 4,7 Prozent. Für das Gesamtjahr peilt der Luxusfahrzeughersteller 7,5 bis 8,5 Prozent an. Um die Marktposition zu stärken, plant Mercedes-Benz:
- Kostensenkungen und Einkaufsoptimierung
- Neue Modelle wie elektrische C-Klasse
- Eröffnung einer Manufaktur für Individualisierung
- Fokus auf den chinesischen E-Auto-Markt
Trotz Herausforderungen hält der Automobilhersteller an seiner Luxusstrategie fest. Die Marktposition bleibt umkämpft, mit starker Konkurrenz durch andere Premiummarken im globalen Wettbewerb.
Zukunftsstrategie und Entwicklung
Die Mercedes-Benz Group AG setzt 2024 voll auf die CASE-Strategie: Connected, Autonomous, Shared und Electric. Diese Ausrichtung prägt die Zukunft der Fahrzeugtechnologie und des gesamten Produktportfolios. Der renommierte Automobilhersteller investiert massiv in Innovationen bei Hardware, Software und Dienstleistungen.
Elektrifizierung und Nachhaltigkeit
Mercedes-Benz treibt die Elektrifizierung seiner Fahrzeugflotte stark voran. Bis 2030 sollen über 50% der verkauften Pkw Plug-in-Hybride oder vollelektrische Modelle sein. Um dies zu erreichen, hat das Unternehmen umfangreiche Batteriezellbestellungen bis 2030 getätigt. Die Nachhaltigkeit spielt eine zentrale Rolle: Mercedes-Benz arbeitet an ressourcenschonenden Batterieproduktionen und erforscht neue Recyclingtechnologien.
Digitalisierung und autonomes Fahren
Im Bereich Digitalisierung und autonomes Fahren kooperiert Mercedes-Benz eng mit Zulieferern und neuen Marktteilnehmern. Die Flexibilität des Zuliefernetzwerks ist entscheidend, um auf Marktvolatilitäten und sich ändernde Kundenanforderungen reagieren zu können. Der Automobilhersteller baut sein globales Zulieferernetzwerk aus und setzt verstärkt auf lokale Beschaffung, um unabhängiger von politischen Schwankungen zu werden.
Die Partnerschaft mit Geely, dem größten Einzelaktionär von Mercedes-Benz, spielt eine wichtige Rolle. Gemeinsam entwickeln sie hocheffiziente Motoren für Hybridanwendungen. Diese Kooperation zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und Skaleneffekte in der Produktion zu erzielen. Mercedes-Benz plant, bis 2030 70% der Entwicklungskosten für Verbrennungsmotoren einzusparen und sich auf eine elektrifizierte Zukunft vorzubereiten.