Zum Inhalt springen

Altersvorsorge in der Niedrigzinsphase: Tipps & Strategien

    Die anhaltende Niedrigzinsphase stellt Sparer und Anleger vor große Herausforderungen, wenn es um die Altersvorsorge und die Geldanlage im Alter geht. Mit den derzeit niedrigen Zinsen fällt es schwer, ein ausreichendes Vermögen für den Ruhestand aufzubauen. Gleichzeitig steigen die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung, während das Rentenniveau sinkt. Experten gehen davon aus, dass ab 2025 der Beitragssatz auf 20 % oder darüber ansteigen wird, während das Rentenniveau von 48 % auf 43 % fallen wird.

    Doch trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen gibt es Möglichkeiten, effektiv für das Alter vorzusorgen und den gewohnten Lebensstandard auch im Ruhestand zu sichern. Entscheidend ist eine clevere Anlagestrategie, die verschiedene Bausteine miteinander kombiniert und die Vorteile staatlicher Förderungen nutzt. Ein frühzeitiger Start der Altersvorsorge und eine regelmäßige Anpassung der Strategie an die persönliche Lebenssituation sind ebenfalls wichtige Erfolgsfaktoren für den Vermögensaufbau und die Rentenplanung in der Niedrigzinsphase.

    Inhalt des Artikels

    Die Herausforderungen der Niedrigzinsphase für die Altersvorsorge

    Die anhaltende Niedrigzinsphase stellt Sparer und Anleger vor große Herausforderungen. Klassische Sparformen wie Sparbücher oder Festgeldkonten werfen kaum noch Rendite ab. Auch Lebensversicherungen, die lange Zeit als solide Säule der Altersvorsorge galten, leiden unter den niedrigen Zinsen. Der aktuelle Höchstrechnungszins für Lebensversicherungen liegt seit dem 1. Januar 2022 bei nur 0,25 Prozent und soll nach Empfehlung des Deutschen Aktuarsvereins (DAV) auch zum 1. Januar 2024 unverändert bleiben. Diese Entwicklung erschwert den Vermögensaufbau und gefährdet die Altersvorsorge vieler Menschen.

    Auswirkungen niedriger Zinsen auf Sparer und Anleger

    Die Europäische Zentralbank (EZB) hat zwar den Hauptrefinanzierungssatz seit März 2023 schrittweise von 0 auf 3,5 Prozent angehoben, doch die Auswirkungen der jahrelangen Niedrigzinsphase sind nach wie vor spürbar. Insbesondere klassische Altersvorsorgeprodukte haben aufgrund des niedrigen Höchstrechnungszinses Schwierigkeiten, als konkurrenzfähige Anlage zu bestehen. Für Sparer bedeutet dies, dass sie trotz ihrer Ersparnisse einen schleichenden Kaufkraftverlust hinnehmen müssen, da die Inflation die mageren Zinserträge oft übersteigt.

    Langfristige Folgen für die gesetzliche Rente

    Doch nicht nur private Altersvorsorge ist von den Niedrigzinsen betroffen. Auch die gesetzliche Rentenversicherung steht vor Herausforderungen. Angesichts der demografischen Entwicklung und der steigenden Lebenserwartung müssen die Ersparnisse länger reichen. Experten gehen davon aus, dass das Rentenniveau in Zukunft sinken wird und für viele Menschen nicht ausreichen wird, um den gewohnten Lebensstandard im Alter zu halten.

    Jahr Höchstrechnungszins Hauptrefinanzierungssatz der EZB
    2022 0,25% 0,00%
    2023 0,25% 3,50%
    2024 (Prognose) 0,25%

    Um die Lücke zwischen gesetzlicher Rente und dem tatsächlichen Finanzbedarf im Alter zu schließen, wird eine zusätzliche private Altersvorsorge immer wichtiger. Doch die Niedrigzinsphase macht es Sparern nicht leicht, eine ausreichende Rendite zu erzielen. Es gilt, neue Wege zu finden und verschiedene Anlageformen zu kombinieren, um trotz niedriger Zinsen eine solide Altersvorsorge aufzubauen.

    Frühzeitig mit der Altersvorsorge beginnen

    Der Zinseszinseffekt ist einer der wichtigsten Gründe, warum es sich lohnt, möglichst früh mit der Altersvorsorge zu beginnen. Selbst kleine Beträge, die regelmäßig und langfristig angelegt werden, können über die Jahre zu einem beachtlichen Vermögen anwachsen. Wer beispielsweise ab dem 25. Lebensjahr bis zum Renteneintritt monatlich 100 Euro zur Seite legt, kann bei einer durchschnittlichen Rendite von 5 Prozent ein Kapital von über 200.000 Euro aufbauen.

    Vorteile des Zeitfaktors bei der Geldanlage

    Je länger der Anlagehorizont, desto mehr Zeit hat das Geld, um zu wachsen. Dabei spielt nicht nur die absolute Höhe des angelegten Betrags eine Rolle, sondern auch die Dauer der Anlage. Ein Rechenbeispiel verdeutlicht dies:

    • Person A spart ab dem 25. Lebensjahr monatlich 100 Euro und erhält eine durchschnittliche Rendite von 5 Prozent pro Jahr. Bis zum Renteneintritt mit 67 Jahren hat sie ein Kapital von 208.316 Euro aufgebaut.
    • Person B beginnt erst mit 35 Jahren, monatlich 100 Euro zu sparen, ebenfalls mit einer Rendite von 5 Prozent. Bei Renteneintritt verfügt sie über ein Kapital von 122.709 Euro.

    Obwohl beide Personen den gleichen Betrag angespart haben, erzielt Person A aufgrund des längeren Anlagezeitraums ein um 70 Prozent höheres Endkapital.

    Chancen durch den Cost-Average-Effekt nutzen

    Neben dem Zinseszinseffekt bietet ein früher Start der Altersvorsorge noch einen weiteren Vorteil: den Cost-Average-Effekt. Hierbei werden Wertpapiere über einen längeren Zeitraum zu unterschiedlichen Kursen gekauft. In Phasen hoher Kurse erhält man weniger Anteile für den gleichen Betrag, in Phasen niedriger Kurse dagegen mehr. Über die Jahre gleichen sich Kurschwankungen aus und das Risiko sinkt.

    Sparpläne ermöglichen es bereits ab geringen Sparraten von 25 oder 50 Euro pro Monat, regelmäßig in renditestarke Anlageformen wie Aktien oder Fonds zu investieren. So lässt sich der Vermögensaufbau Schritt für Schritt verwirklichen, ohne den Lebensstandard einschränken zu müssen. Gleichzeitig profitiert man von den Vorteilen des langfristigen Sparens und kann gelassen auf kurzfristige Marktturbulenzen reagieren.

    Betriebliche Altersvorsorge als Baustein nutzen

    Die betriebliche Altersvorsorge ist ein wichtiger Baustein der Altersabsicherung, den viele Arbeitnehmer in Deutschland nutzen können. Über 53 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten können im Alter mit einer Betriebsrente rechnen. Durch die Entgeltumwandlung haben Arbeitnehmer die Möglichkeit, einen Teil ihres Bruttogehalts in eine Direktversicherung, Pensionskasse oder einen Pensionsfonds einzuzahlen und dabei Steuern und Sozialabgaben zu sparen.

    Im Jahr 2024 sind Einzahlungen in Höhe von bis zu vier Prozent der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung (West) sozialabgabenfrei. Darüber hinaus können bis zu acht Prozent der Beitragsbemessungsgrenze steuerfrei eingezahlt werden. Arbeitgeber sind verpflichtet, einen Zuschuss von mindestens 15 Prozent zum umgewandelten Beitrag zu leisten, sofern sie durch die Entgeltumwandlung Sozialversicherungsbeiträge einsparen.

    Neben der Entgeltumwandlung bieten manche Unternehmen auch eine arbeitgeberfinanzierte Altersvorsorge an. Diese wird oft als Instrument zur Mitarbeitergewinnung und -bindung eingesetzt, insbesondere bei Fach- und Führungskräften. Beschäftigte sollten die Angebote ihres Arbeitgebers zur betrieblichen Altersvorsorge genau prüfen und als Baustein für ihre Altersabsicherung nutzen.

    Trotz der Vorteile der betrieblichen Altersvorsorge besitzt fast die Hälfte aller Angestellten noch keine zusätzliche Absicherung über den Arbeitgeber. Besonders jüngere Arbeitnehmer, Frauen und Geringverdiener sind hier noch unterrepräsentiert. Eine Beispielrechnung zeigt, dass bei einer monatlichen Entgeltumwandlung von 200 Euro der Nettoaufwand für den Arbeitnehmer lediglich 108,57 Euro beträgt:

    Monatliche Entgeltumwandlung 200,00 €
    Ersparnis Sozialabgaben (20,075%) 40,15 €
    Ersparnis Lohnsteuer (25%) 51,28 €
    Nettoaufwand Arbeitnehmer 108,57 €

    Um die Verbreitung der betrieblichen Altersvorsorge weiter zu fördern, setzen viele Unternehmen auf die Digitalisierung der Prozesse. Bereits 2019 investierte ein Drittel der Unternehmen bis zu 30 Prozent ihres Administrationsbudgets in Digitalisierungsprojekte. Die digitale Abwicklung bietet enormes Optimierungspotenzial und führt zu mehr Transparenz und Qualität. Auch wenn vollständig digitale Abschlüsse in der betrieblichen Altersvorsorge noch selten sind, wird erwartet, dass die Akzeptanz durch die Vereinfachung der Kommunikation und Abwicklung steigen wird.

    Staatliche Förderung durch Riester- und Rürup-Rente

    Um die private Altersvorsorge zu unterstützen, bietet der Staat attraktive Fördermöglichkeiten in Form von Zulagen und Steuervorteilen. Zwei bekannte Optionen sind die Riester-Rente und die Rürup-Rente (auch als Basisrente bekannt). Beide Modelle haben unterschiedliche Zielgruppen und Funktionsweisen, aber das gemeinsame Ziel, die finanzielle Absicherung im Alter zu verbessern.

    Funktionsweise und Vorteile der Riester-Rente

    Die Riester-Rente richtet sich hauptsächlich an Arbeitnehmer und bietet ihnen die Möglichkeit, ihre Altersvorsorge durch staatliche Zulagen aufzustocken. Die Grundzulage beträgt jährlich 175 Euro pro Person, vorausgesetzt, ein Mindesteigenbeitrag von 4% des rentenversicherungspflichtigen Bruttoeinkommens des Vorjahres wird eingezahlt. Zusätzlich gibt es eine Kinderzulage von 185 Euro für Kinder, die bis Ende 2007 geboren wurden, und 300 Euro für Kinder ab 2008. Ein besonderer Bonus von 200 Euro wird gewährt, wenn die Riester-Rente vor dem 25. Geburtstag abgeschlossen wird.

    Die Eigenbeträge und Zulagen können flexibel in verschiedene Anlageformen wie Banksparpläne, Rentenversicherungen, Fondssparpläne oder Bausparverträge fließen. Je nach Anlageform können unterschiedliche Renditen erzielt werden. Ein konkretes Riester-Beispiel zeigt, dass zwischen 2009 und 2022 eine jährliche Rendite von 11,6% erreicht wurde. Fondsgebundene Rentenversicherungen bieten zudem die Chance auf höhere Verzinsungen bei steigenden Marktzinsen.

    Die Rürup-Rente als Option für Selbstständige und Freiberufler

    Die Rürup-Rente, auch als Basisrente bekannt, ist besonders für Selbstständige und Freiberufler interessant. Sie funktioniert ähnlich wie die gesetzliche Rente: Die Beiträge werden vom Bruttoeinkommen abgezogen und im Alter versteuert. Der große Vorteil liegt in den Steuervorteilen, denn bis zu 25.639 Euro pro Jahr (Stand 2022) können von der Steuer abgesetzt werden. Für Ehepaare verdoppelt sich dieser Betrag auf 55.132 Euro, was die Basisrente für Besserverdiener und Menschen über 50 attraktiv macht.

    Die Beiträge zur Basisrente sind im Jahr 2024 zu 100% steuerlich abzugsfähig, was eine effektive Senkung des persönlichen Anlagevolumens bedeutet. Je nach Steuersatz sind Einsparungen von bis zu 42% möglich. Im Rentenalter wird die Besteuerung der Basisrente schrittweise eingeführt, sodass auch im Ruhestand Steuervorteile genutzt werden können.

    Anlageform Maximaler jährlicher Beitrag (Stand 2024) Steuerliche Abzugsfähigkeit
    Basisrente (Single) 27.566 € 100%
    Basisrente (Ehepaar) 55.132 € 100%

    Insgesamt bieten sowohl die Riester-Rente als auch die Basisrente attraktive Möglichkeiten, die private Altersvorsorge durch staatliche Förderung zu optimieren. Welches Modell das passende ist, hängt von der individuellen Situation und den persönlichen Zielen ab. Eine professionelle Beratung kann helfen, die beste Entscheidung zu treffen und die Vorteile der staatlichen Förderung optimal zu nutzen.

    Anlagemix in der Niedrigzinsphase

    In Zeiten niedriger Zinsen steht der Vermögensaufbau für die Altersvorsorge vor besonderen Herausforderungen. Um dennoch attraktive Renditen zu erzielen und gleichzeitig Risiken zu minimieren, empfiehlt sich für Anleger ein breit gestreutes Portfolio. Dieses kombiniert verschiedene Anlageklassen und nutzt deren spezifische Vorteile.

    Mischung aus sicheren und renditeorientierten Anlagen

    Ein ausgewogenes Portfolio sollte sowohl sichere als auch renditestärkere Anlagen enthalten. Zu den sicheren Anlagen zählen beispielsweise:

    • Tagesgeld- und Festgeldkonten
    • Anleihen bonitätsstarker Unternehmen und Staaten
    • Geldmarktfonds

    Diese Anlagen bieten zwar in der Niedrigzinsphase keine hohen Renditen, sorgen aber für Stabilität im Portfolio. Ergänzend dazu können renditestärkere Anlagen wie Aktien, Aktienfonds, ETFs oder Immobilienfonds beigemischt werden. Sie versprechen langfristig höhere Erträge, unterliegen aber auch stärkeren Schwankungen.

    Eine mögliche Vermögensstruktur für sicherheitsorientierte Anleger könnte wie folgt aussehen:

    Anlageklasse Anteil im Portfolio
    Rentenfonds 65%
    Aktienfonds 20%
    Immobilienfonds 10%
    Geldmarktfonds 5%

    Der optimale Anlagemix hängt jedoch stets von individuellen Faktoren wie dem Anlageziel, der Risikobereitschaft und dem Anlagehorizont ab.

    Regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Anlagestrategie

    Anleger sollten ihre Vermögensstruktur regelmäßig überprüfen und bei Bedarf anpassen. Digitale Angebote wie Robo-Advisor können dabei unterstützen, indem sie nach Beantwortung eines Online-Fragebogens ein individuell passendes Portfolio erstellen und dieses automatisch an Marktveränderungen anpassen.

    Auch eine professionelle Anlageberatung kann helfen, die eigene Anlagestrategie zu optimieren und an neue Lebenssituationen anzupassen. Denn im Laufe des Berufslebens ändern sich oft auch die finanziellen Ziele und Möglichkeiten – darauf sollte die Altersvorsorge flexibel reagieren.

    Aktien und Aktienfonds als Renditechance

    In Zeiten niedriger Zinsen können Aktien und Aktienfonds eine attraktive Möglichkeit darstellen, um langfristig Vermögen aufzubauen und von potenziell höheren Renditen zu profitieren. Dabei ist es jedoch wichtig, das Risiko-Ertrags-Verhältnis im Blick zu behalten und durch eine breite Streuung das Anlagerisiko zu minimieren.

    Gerade über einen längeren Anlagezeitraum können Aktien und Aktienfonds ihre Stärken ausspielen. Zwar unterliegen sie kurzfristigen Schwankungen, doch historisch betrachtet gleichen sich diese Kursschwankungen bei langfristigen Anlagen meist aus. So können Anleger von den Wachstumschancen der Unternehmen und der Wirtschaft profitieren.

    Ein entscheidender Faktor für den Erfolg bei der Aktienanlage ist die internationale Diversifikation. Durch die Streuung des Vermögens auf verschiedene Länder, Branchen und Unternehmen lässt sich das Risiko deutlich reduzieren. Länder-ETFs bieten hier eine kostengünstige Möglichkeit, weltweit an den Chancen der Aktienmärkte zu partizipieren.

    Alter Empfohlener Aktienanteil
    30 Jahre 70%
    40 Jahre 60%
    50 Jahre 50%
    60 Jahre 40%

    Bei der Entscheidung für den Aktienanteil im Portfolio gilt oft die Faustregel: 100 minus Lebensalter = Aktienanteil in Prozent. Mit zunehmendem Alter sollten also sicherere Anlagen wie Anleihen eine größere Rolle spielen, um Verlustrisiken zu begrenzen.

    Auch Fondssparpläne eignen sich hervorragend für den schrittweisen Vermögensaufbau. Schon mit kleinen Beträgen können Anleger regelmäßig in breit gestreute Aktienfonds investieren und so langfristig von den Renditechancen der Aktienmärkte profitieren. Der Cost-Average-Effekt sorgt dabei für einen attraktiven Durchschnittskurs über die Zeit.

    Immobilien als Altersvorsorge

    Immobilien gelten als stabile Wertanlage und bieten einen effektiven Schutz vor Inflation. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen und geringer Renditen klassischer Sparprodukte rückt das Thema Wohneigentum verstärkt in den Fokus, wenn es um die Altersvorsorge geht. Durch den Erwerb einer Immobilie zur Eigennutzung entfallen im Ruhestand die Mietkosten, was die finanzielle Freiheit im Alter erhöht. Zudem können durch die Vermietung einer Kapitalanlage regelmäßige Mieteinnahmen als zusätzliches Einkommen generiert werden.

    Eigentum oder Investitionen in Immobilienfonds

    Wer sich für den Erwerb von Wohneigentum entscheidet, profitiert von historisch niedrigen Darlehenszinsen. Eine Finanzierung in jungen Jahren ermöglicht es, bis zum Renteneintritt die Schulden abzubezahlen und schließlich mietfrei im Eigenheim zu wohnen. Allerdings müssen auch Kaufnebenkosten und Instandhaltungskosten einkalkuliert werden. Eine Alternative zu Direktinvestments sind Immobilienfonds, die bereits ab kleineren Anlagesummen eine breite Streuung ermöglichen und das Risiko minimieren.

    Potenzial von Mieteinnahmen und Wertsteigerungen

    Immobilien als Kapitalanlage versprechen attraktive Renditen durch Mieteinnahmen und Wertsteigerungen. Vor allem in Metropolen und deren Umfeld steigen die Preise seit Jahren kontinuierlich an. Neubau-Objekte weisen dabei besonders hohe Wertzuwächse auf. Für gut vermietete Immobilien lassen sich Renditen zwischen vier und sechs Prozent oder mehr erzielen. Wichtig ist eine sorgfältige Prüfung der Rentabilität unter Berücksichtigung von Faktoren wie Lage, Größe, Mieteinnahmen und potenziellen Risiken.

    Vorteile Nachteile
    Mietfreies Wohnen im Eigenheim Hohe Kapitalbindung
    Zusätzliche Einnahmen durch Vermietung Mögliche Leerstandszeiten
    Schutz vor Inflation Immobilität der Anlage
    Steuervorteile durch Absetzbarkeit von Kosten Kaufnebenkosten und Instandhaltungskosten

    Immobilien können ein wichtiger Baustein für einen gut strukturierten Vermögensaufbau sein. Sie bieten Inflationsschutz und attraktive Renditechancen. Allerdings ist eine langfristige Perspektive erforderlich, da durch die Kapitalbindung auch Kosten entstehen. Neben dem mietfreien Wohnen im Eigenheim wird zusätzliches Kapital für den Lebensunterhalt im Ruhestand benötigt. Eine professionelle Beratung durch Immobilienexperten kann helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen und Risiken zu minimieren.

    Sparpläne und regelmäßiges Anlegen

    Sparpläne bieten eine bequeme Möglichkeit, regelmäßig und automatisiert Geld zurückzulegen. Ob Tages-, Festgeld, Wertpapiere oder Fonds: Durch den Sparplan-Auftrag an die Bank wird jeden Monat ein fixer Betrag vom Girokonto abgebucht und angelegt. Das schafft finanzielle Disziplin und macht die Geldanlage vom Auf und Ab der Märkte unabhängiger. Anleger müssen nicht ständig selbst Entscheidungen treffen. Gleichzeitig bleibt die Flexibilität erhalten: Sparpläne lassen sich jederzeit ändern, aussetzen oder kündigen.

    Schon ab 25 Euro monatlich können Sparer so vom Cost-Average-Effekt und der langfristigen Wertentwicklung der Kapitalmärkte profitieren. ETF-Sparpläne ermöglichen es bereits mit kleinen Beträgen, breit gestreut in den Aktienmarkt zu investieren. Anbieter wie growney und finvesto bieten verschiedene Anlagestrategien, die auf die individuellen Bedürfnisse und Risikoprofile der Anleger zugeschnitten sind.

    Anbieter Mindestanlage Erwartete Rendite p.a.
    growney 25 Euro 4,48% nach Kosten
    finvesto 10 Euro 5% (angenommen)

    Die Automatisierung des Anlageprozesses hilft dabei, emotionale Entscheidungen zu vermeiden und langfristig am Ball zu bleiben. Studien zeigen, dass regelmäßiges Anlegen über einen langen Zeitraum hinweg selbst bei niedrigen Sparraten zu beachtlichen Ergebnissen führen kann. Bei einer angenommenen Wertentwicklung von 8% p.a. könnte aus 25 Euro monatlich nach 40 Jahren ein Vermögen von über 80.000 Euro entstehen.

    Neben der Flexibilität punkten Sparpläne auch mit ihrer Einfachheit. Anleger müssen sich nicht ständig um ihre Geldanlage kümmern und können von kostenlosen Experten-Tipps, Studien und Informationen zur Geldanlage profitieren, die viele Anbieter in Form von Newslettern und Online-Ressourcen zur Verfügung stellen. So lässt sich mit Sparplänen auch in der Niedrigzinsphase ohne viel Aufwand eine renditestarke Altersvorsorge aufbauen.

    Risikostreuung durch breite Diversifikation

    Eine fundierte Asset Allocation ist das A und O für den langfristigen Anlageerfolg, insbesondere in Zeiten niedriger Zinsen. Durch die geschickte Aufteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien und Rohstoffe lassen sich Schwankungen reduzieren und das Verhältnis von Risiko und Rendite optimieren. Digitale Vermögensverwaltungen wie Quirion oder Whitebox setzen diese Strategie automatisiert mit kostengünstigen ETFs um und ermöglichen so auch Anlegern mit kleineren Beträgen Zugang zu einer professionellen Vermögensstreuung.

    Vermögensaufteilung auf verschiedene Anlageklassen

    Die Oberfrankenstiftung, gegründet 1927, ist ein gutes Beispiel für eine diversifizierte Vermögensaufteilung. Geschäftsführer Stefan Seewald hat eine Zielquote für Aktien von bis zu 70 Prozent festgelegt, aktuell liegt die Stiftung bei 63 Prozent. Zu Beginn hatte die Stiftung nahezu 100 Prozent des Kapitals in Aktien investiert, diversifizierte aber später ihr Portfolio. So wurde die Immobilienquote von 15 auf 10 Prozent gesenkt und die Zielquote für Fixed Income von 15 auf 18 Prozent erhöht (aktuell bei 25 Prozent).

    Anlageklasse Zielquote Oberfrankenstiftung Aktuelle Quote Oberfrankenstiftung
    Aktien 70% 63%
    Immobilien 10% 10%
    Fixed Income 18% 25%

    Streuung innerhalb einzelner Anlageklassen

    Doch nicht nur die Verteilung auf Anlageklassen, sondern auch die Streuung innerhalb der Klassen ist entscheidend. Bei Aktien geht es um die Aufteilung auf unterschiedliche Branchen, Unternehmensgrößen, Stile (Value/Growth), Länder und Regionen. Globale Märkte bieten vielfältige Chancen, doch nur wer sein Pulver nicht auf ein Ziel verschießt, kann Klumpenrisiken vermeiden. Auch Immobilien und Anleihen sollten nach Lage, Nutzungsart bzw. Laufzeiten, Schuldnern und Währungen diversifiziert werden.

    Gerade für die Altersvorsorge ist eine breite Streuung sinnvoll. So kann man das Risiko von Verlusten verringern, ohne auf Renditechancen zu verzichten. Durch eine geschickte Korrelation der Anlageklassen wird das Gesamtportfolio stabilisiert. ETFs und Indexfonds sind kostengünstige Instrumente, um diese Diversifikation auch mit überschaubaren Sparraten umzusetzen und an den Chancen der globalen Märkte zu partizipieren.

    Flexible Anpassung der Altersvorsorge an Lebensphasen

    Im Laufe des Lebens ändern sich die finanziellen Prioritäten und Möglichkeiten. Eine regelmäßige Bedarfsanalyse hilft, die Altersvorsorgestrategie flexibel anzupassen. Gerade in jungen Jahren stehen oft andere Ziele wie Ausbildung, Karriere oder Familienplanung im Vordergrund. Mit steigendem Einkommen lässt sich dann mehr Geld fürs Alter zurücklegen.

    Eine Faustregel empfiehlt, pro Lebensjahrzehnt 10 Prozent des Nettoeinkommens in die Altersvorsorge zu investieren. Dabei sollte aber immer ausreichend Liquidität für unvorhergesehene Ausgaben eingeplant werden. Nicht alle Ersparnisse müssen langfristig gebunden sein. Diese Flexibilität ist insbesondere für Frauen wichtig, die aufgrund von Gehaltsunterschieden und Erwerbsunterbrechungen oft geringere Rentenansprüche aufbauen als Männer:

    • Frauen verdienen durchschnittlich weniger als Männer, was sich auf ihre gesetzliche Rente auswirkt (im Westen durchschnittlich nur 690 Euro monatlich).
    • Etwa jede fünfte Familie mit minderjährigen Kindern ist alleinerziehend, was die finanzielle Planung erschwert.
    • Bei Karrierefrauen beträgt die Rentenlücke zwischen Bruttoeinkommen und späterer Rente im Schnitt 40 Prozent.

    Wer rechtzeitig mit dem Sparen beginnt, kann auch mit kleinen Beiträgen eine solide Altersvorsorge aufbauen. Staat und Arbeitgeber unterstützen dies durch verschiedene Fördermöglichkeiten. Je näher der Ruhestand rückt, desto wichtiger werden Planbarkeit und Sicherheit. Spätestens zehn Jahre vor Rentenbeginn sollten riskante Anlagen schrittweise reduziert und in stabilere Erträge umgeschichtet werden.

    Lebensphase Priorität Empfehlung
    Bis 30 Berufseinstieg, Familienplanung Liquidität wahren, Immobilie erwerben
    30-50 Karriere, Vermögensaufbau 10-20% des Nettoeinkommens für Altersvorsorge
    Ab 50 Ruhestandsplanung, Stabilität Umschichtung in risikoärmere Anlagen

    Steuervorteile bei der Altersvorsorge nutzen

    Die Altersvorsorge wird in Deutschland auf vielfältige Weise vom Staat gefördert. Neben den bekannten Riester- und Rürup-Renten bieten auch private Rentenversicherungen, vermögenswirksame Leistungen und andere Anlageformen attraktive Steuervorteile. Besonders in der aktuellen Niedrigzinsphase lohnt es sich, diese Möglichkeiten zu nutzen, um die Rentenlücke zu schließen und den Lebensstandard im Alter zu sichern.

    Ein wichtiger Steuervorteil ist der Steuerstundungseffekt. Hierbei werden die Erträge aus der Altersvorsorge erst bei Auszahlung im Rentenalter besteuert. Da in dieser Phase oft weniger Einkommen erzielt wird als in den Berufsjahren, lässt sich durch die späte Besteuerung eine erhebliche Steuerersparnis erzielen. Zudem bleiben Kapitalerträge aus Aktien, Fonds oder Zinsen bis zu einem Betrag von 801 Euro für Ledige bzw. 1.602 Euro für Verheiratete komplett steuerfrei.

    Bei der Riester-Rente lässt sich durch die Günstigerprüfung das Optimum aus staatlichen Zulagen und zusätzlichen Steuervorteilen herausholen. Je nach Einkommen und Familienstand kann so die Förderung maximiert werden. Für Kinder gibt es zusätzliche Kinderzulagen von 185 Euro (Geburt vor 2008) bzw. 300 Euro (Geburt ab 2008) pro Jahr. Insgesamt können Riester-Sparer bis zu 2.100 Euro jährlich als Sonderausgaben steuerlich geltend machen.

    Höchstbeträge der Altersvorsorgeaufwendungen Ledige Verheiratete
    2023 27.600 € 55.200 €
    2024 28.800 € 57.600 €

    Auch die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung können gemäß § 10 Abs. 3 EStG als Sonderausgaben abgesetzt werden. Wer früher in Rente gehen möchte, kann zudem Rentenabschläge durch eine Ausgleichszahlung an die Deutsche Rentenversicherung vermeiden. Diese Sonderzahlung ist ebenfalls steuerlich absetzbar und lässt sich flexibel in Teilbeträgen über mehrere Jahre verteilen.

    Insgesamt bietet die Altersvorsorge in Deutschland zahlreiche Möglichkeiten, um Steuern zu sparen und die staatliche Förderung optimal zu nutzen. Angesichts der Herausforderungen der Niedrigzinsphase und der demografischen Entwicklung ist es ratsam, frühzeitig mit dem Vermögensaufbau zu beginnen und die verschiedenen Optionen individuell zu prüfen, um im Alter finanziell gut aufgestellt zu sein.

    Professionelle Beratung in Anspruch nehmen

    Bei der Altersvorsorge in der Niedrigzinsphase ist es für viele Menschen ratsam, auf die Expertise von Finanzexperten zu setzen. Eine individuelle Beratung kann dabei helfen, die passende Strategie zu finden und Fehler zu vermeiden. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen ist eine ganzheitliche Finanzplanung wichtig, um die Altersvorsorge optimal aufzustellen.

    Vorteile einer individuellen Anlageberatung

    Eine individuelle Anlageberatung bietet zahlreiche Vorteile. Der Berater kann auf die persönliche Situation, Ziele und Risikobereitschaft eingehen und maßgeschneiderte Lösungen entwickeln. Durch regelmäßige Gespräche lässt sich die Strategie an veränderte Lebensumstände anpassen. Ein guter Berater bezieht auch staatliche Fördermöglichkeiten und steuerliche Aspekte in die Planung mit ein.

    Kriterien bei der Wahl eines Finanzberaters

    Bei der Wahl eines Finanzberaters sollten Verbraucher auf verschiedene Kriterien achten. Neben der fachlichen Qualifikation ist auch die Art der Vergütung entscheidend. Verbraucherschützer empfehlen oft eine Honorarberatung, bei der die Beratungsleistung transparent und unabhängig von Produktprovisionen vergütet wird. Weitere wichtige Punkte sind:

    • Erfahrung und Referenzen des Beraters
    • Breites Angebot an Finanzprodukten verschiedener Anbieter
    • Verständliche Erklärungen und umfassende Informationen
    • Eingehen auf individuelle Bedürfnisse und Ziele
    • Regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Strategie
    Beratungsart Vorteile Nachteile
    Provisionsberatung Keine direkten Kosten für den Kunden Mögliche Interessenkonflikte, Fokus auf provisionsträchtige Produkte
    Honorarberatung Unabhängigkeit, Transparenz, individuelle Lösungen Kosten für den Kunden, Bereitschaft zur Zahlung erforderlich

    Insgesamt kann eine professionelle Finanzberatung dabei helfen, die Altersvorsorge auch in der Niedrigzinsphase erfolgreich zu gestalten. Durch die Kombination verschiedener Bausteine und eine langfristige, breit gestreute Anlagestrategie lassen sich die Renditechancen erhöhen und Risiken reduzieren. Eine unabhängige Honorarberatung bietet dabei oft die besten Voraussetzungen für eine individuelle und ganzheitliche Finanzplanung im Sinne des Verbraucherschutzes.

    Lebensversicherungen auf dem Prüfstand

    Lebensversicherungen, einst als attraktive Altersvorsorge gefeiert, stehen heute aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase vor großen Herausforderungen. Der Garantiezins, der bei Neuverträgen einst bei stolzen 4 Prozent lag, ist mittlerweile auf magere 0,25 Prozent geschrumpft. Auch die Überschussbeteiligung, die aus der Anlage der Sparanteile am Kapitalmarkt resultiert, ist branchenweit gesunken. Es lohnt sich jedoch, die Angebote verschiedener Versicherer genau zu vergleichen, da es durchaus nennenswerte Unterschiede gibt.

    Trotz der widrigen Zinssituation bieten Lebensversicherungen immerhin eine lebenslange garantierte Rente. Der sogenannte Rentenfaktor gibt an, wie viel monatliche Rente aus je 10.000 Euro angesparten Kapitals gezahlt wird. Steuerlich bleiben Lebensversicherungen mit einer Laufzeit von über 12 Jahren sowie Riester- und Rürup-Renten absetzbar – ein Vorteil, den es zu berücksichtigen gilt.

    Dennoch rät die Stiftung Warentest aktuell von Neuabschlüssen ab. Die Kombination aus langen Laufzeiten zu Niedrigzinsen und hohen Kosten mache das Produkt in vielen Fällen unrentabel. Wer dennoch nicht auf eine Lebensversicherung verzichten möchte, sollte laut Experten fondsgebundene Tarife in Betracht ziehen. Diese bieten zwar keine Garantien, dafür aber höhere Renditechancen.

    Jahr Durchschnittlicher Garantiezins Durchschnittliche Überschussbeteiligung
    1995 4,00% 7,50%
    2013 1,75% 3,58%
    2014 1,75% 3,37%
    2015 1,25% 3,19%

    Die Tabelle verdeutlicht den drastischen Rückgang von Garantiezins und Überschussbeteiligung in den letzten Jahrzehnten. Lag der Garantiezins 1995 noch bei 4 Prozent, ist er 20 Jahre später auf ein Viertel dessen geschrumpft. Die Überschussbeteiligung hat sich sogar mehr als halbiert. Ein Ende dieser Entwicklung ist laut Vermögensverwaltern vorerst nicht in Sicht, da ein nachhaltiger Zinsanstieg am Kapitalmarkt nicht zu erwarten ist.

    Fazit: Lebensversicherungen sollten angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen sehr genau geprüft werden. Für viele Sparer könnten andere Anlageformen wie fondsgebundene Versicherungen, Aktien oder Immobilien die bessere Wahl für die Altersvorsorge sein. Eine pauschale Empfehlung lässt sich jedoch nicht geben – am Ende kommt es auf die individuelle Situation und Risikobereitschaft an.

    Nachhaltige Altersvorsorge mit ESG-Krite

    Immer mehr Versicherer und Pensionskassen in Deutschland setzen bei der Kapitalanlage für die betriebliche Altersvorsorge (bAV) auf Nachhaltigkeit. Laut dem „ESG-Report“, an dem 26 Versicherungsgesellschaften teilgenommen haben, sind bei einigen Versicherern über 80 Prozent des Sicherungsvermögens nach ökologischen und sozialen Kriterien angelegt. Die Stuttgarter hatte Anfang 2022 bereits ein Volumen von 391 Millionen Euro an nachhaltigen Investments im Sicherungsvermögen. Auch die Axa weist 80 Prozent ESG-Bewertungen innerhalb des Sicherungsvermögens auf.

    Verschiedene Lebensversicherer bieten inzwischen spezielle nachhaltige Fondsrentenkonzepte an, wie beispielsweise die Alte Leipziger Lebensversicherung seit August 2022 oder die Allianz Lebensversicherung, die seit Juli 2021 nachhaltige Fonds in der bAV offeriert. Die Concordia Oeco Lebensversicherungs-AG zeichnet sich durch ein nachhaltig gemanagtes Sicherungsvermögen aus, während die Signal Iduna Lebensversicherung AG als Nachhaltigkeitstochter am Markt agiert. Auch die Bayerische hat mit Pangaea Life eine Nachhaltigkeitstochter mit direkten Investments in Erneuerbare-Energien-Projekte und nachhaltige Immobilien in der bAV.

    Allerdings sind aufgrund der Niedrigzinsphase maximal die Hälfte der Beiträge für nachhaltige Investitionen in der bAV verfügbar, da oft eine Kapitalgarantie von 80 Prozent gegeben wird. Dennoch zeigt sich ein klarer Trend zu mehr Nachhaltigkeit in der Altersvorsorge. Auch bei Pensionskassen nimmt die Berücksichtigung von ESG-Kriterien zu. So integriert beispielsweise der Pensionsfonds der Deutschen Telekom aktiv Nachhaltigkeitskriterien in die Geldanlage. Die Hannoverschen Kassen gelten als Vorreiter und haben als erste Pensionskasse einen Transparenzbericht veröffentlicht. Insgesamt bietet die nachhaltige Altersvorsorge großes Potenzial für die Zukunftssicherung und liegt im Trend der Zeit.

    Für das Jahr 2024 ist davon auszugehen, dass sich der Anteil nachhaltiger Investments in der bAV und bei Pensionskassen weiter erhöhen wird. Versicherer und Pensionseinrichtungen werden ihre Kapitalanlagen noch stärker an ESG-Kriterien ausrichten und somit einen Beitrag zu einer zukunftsfähigen und verantwortungsvollen Altersvorsorge leisten. Auch gesetzliche Regulierungen und ein steigendes Bewusstsein der Bevölkerung für Nachhaltigkeit dürften diesen Trend weiter vorantreiben.

    FAQ

    Wie wirkt sich die Niedrigzinsphase auf die Altersvorsorge aus?

    Niedrige Zinsen erschweren den Vermögensaufbau und gefährden die Altersvorsorge vieler Menschen. Klassische Sparformen wie Sparbücher oder Festgeld bringen kaum noch Rendite. Zugleich steigt die Lebenserwartung, sodass Ersparnisse länger reichen müssen. Die gesetzliche Rente allein wird für viele nicht ausreichen, um den gewohnten Lebensstandard zu halten.

    Wann sollte man mit der Altersvorsorge beginnen?

    Je früher man mit der Altersvorsorge beginnt, desto mehr kann man vom Zinseszinseffekt profitieren. Schon kleine Beträge, die regelmäßig angelegt werden, können über die Jahre zu einem stattlichen Vermögen anwachsen. Sparpläne ermöglichen bereits ab geringen Sparraten von 25 oder 50 Euro pro Monat den Einstieg in renditestarke Anlageformen wie Aktien oder Fonds.

    Welche Rolle spielt die betriebliche Altersvorsorge?

    Arbeitnehmer haben einen Anspruch auf Entgeltumwandlung für die betriebliche Altersvorsorge. Durch die Umwandlung von Bruttogehalt sparen sie Steuern und Sozialabgaben. Der Arbeitgeber muss häufig einen Zuschuss zahlen. Manche Arbeitgeber bieten auch eine arbeitgeberfinanzierte Altersvorsorge an. Beschäftigte sollten die Angebote des Arbeitgebers als Baustein für die Altersvorsorge prüfen und nutzen.

    Wie fördert der Staat die private Altersvorsorge?

    Der Staat fördert die private Altersvorsorge durch Zulagen und Steuervorteile. Bei der Riester-Rente gibt es Zulagen von bis zu 175 Euro pro Person und Jahr sowie Kinderzulagen. Die Beiträge zur Rürup-Rente können in der Ansparphase bis zu einem Höchstbetrag von der Steuer abgesetzt werden. Auch vermögenswirksame Leistungen, Lebens- und Rentenversicherungen bieten je nach Konstellation Steuervorteile.

    Welche Anlagestrategie empfiehlt sich in der Niedrigzinsphase?

    Ein breit gestreutes Portfolio kombiniert die Vorteile verschiedener Anlageklassen. Während sichere Anlagen wie Tages- oder Festgeld sowie Anleihen für Stabilität sorgen, versprechen Aktien, Fonds und ETFs höhere Renditechancen. Der individuelle Mix hängt von Anlageziel, Risikobereitschaft und Anlagehorizont ab. Die Vermögensstruktur sollte regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst werden.

    Welche Rolle spielen Aktien bei der Altersvorsorge?

    Aktien und Aktienfonds versprechen attraktive Renditechancen, gerade über einen langen Anlagezeitraum. Zwar unterliegen sie Kursschwankungen, diese gleichen sich langfristig aber meist aus. Entscheidend ist die breite Streuung, sowohl über verschiedene Branchen und Unternehmen als auch international. Mit zunehmendem Alter sollte der Aktienanteil zugunsten sichererer Anlagen schrittweise reduziert werden.

    Eignen sich Immobilien zur Altersvorsorge?

    Immobilien gelten als wertstabile Geldanlage mit Inflationsschutz. Eigenes Wohneigentum senkt die Lebenshaltungskosten im Alter. Mieteinnahmen aus Anlageimmobilien können die Rente aufbessern. Zu beachten sind aber auch Kaufnebenkosten, Instandhaltungskosten, Leerstandsrisiken und die Konzentration auf einen Standort. Immobilienfonds ermöglichen eine breitere Streuung schon ab kleineren Anlagesummen.

    Was bringen Sparpläne für die Altersvorsorge?

    Sparpläne bieten eine bequeme Möglichkeit, regelmäßig und automatisiert Geld zurückzulegen. Durch die kontinuierlichen Investitionen werden Schwankungen an den Kapitalmärkten ausgeglichen. Anleger müssen nicht ständig selbst Entscheidungen treffen. Gleichzeitig bleibt die Flexibilität erhalten: Sparpläne lassen sich jederzeit ändern, aussetzen oder kündigen.

    Warum ist die breite Streuung bei der Geldanlage so wichtig?

    Diversifikation ist der Schlüssel zum langfristigen Anlageerfolg. Eine breite Streuung auf verschiedene Anlageklassen reduziert Schwankungen und optimiert das Verhältnis von Risiko und Rendite. Auch innerhalb von Anlageklassen wie Aktien ist die Mischung über Branchen, Länder und Anlagestile wichtig. Nur wer sein Vermögen breit streut, kann von den langfristigen Renditechancen der Kapitalmärkte profitieren.

    Wie lässt sich die Altersvorsorge an unterschiedliche Lebensphasen anpassen?

    In jungen Jahren stehen oft andere finanzielle Ziele im Fokus. Mit steigendem Einkommen lässt sich dann mehr Geld fürs Alter zurücklegen. Empfohlen werden je nach Lebensjahrzehnt 10 bis 20 Prozent des Nettoeinkommens. Wichtig sind auch Flexibilität und Liquidität, nicht alles Geld ist auf Jahrzehnte gebunden. Je näher der Ruhestand rückt, desto wichtiger werden Planbarkeit und Sicherheit bei der Geldanlage.

    Wo gibt es Hilfe und Beratung zur Altersvorsorge?

    Banken, Versicherungen, Finanzdienstleister und Verbraucherschützer bieten Beratung zur Altersvorsorge an. Eine Honorarberatung ist dabei oft unabhängiger als eine provisionsbasierte Beratung. Wichtig sind fachliche Expertise, Zuhören, kritisches Nachfragen und die Orientierung an den individuellen Zielen des Kunden. Durch regelmäßige Überprüfung bleibt die Vorsorgestrategie auf Kurs. Eine Zweitmeinung kann zusätzliche Sicherheit geben.

    Lohnen sich Lebensversicherungen noch für die Altersvorsorge?

    Kapitallebensversicherungen leiden unter der anhaltenden Niedrigzinsphase. Der Garantiezins für Neuverträge liegt oft nur noch bei 0,25 Prozent, auch die Überschussbeteiligungen sind vielfach gesunken. Dennoch können sich Policen aufgrund der lebenslangen Rentenzahlung, des Steuerstundungseffekts und der Absicherung biometrischer Risiken lohnen. Ein Anbietervergleich ist aufgrund der großen Leistungsunterschiede unerlässlich.