In einer erstaunlichen Wendung des Schicksals stieg Friede Springer von einer einfachen Kindermädchen zur Medienmogullin auf. Mit einem geschätzten Vermögen von 2,9 Milliarden Euro (Stand 2023) zählt sie zu den einflussreichsten Frauen Deutschlands. Ihr Lebenslauf liest sich wie ein modernes Märchen.
Geboren am 15. August 1942 auf der Nordseeinsel Föhr, erlebte Friede Springer einen kometenhaften Aufstieg. Nach dem Tod ihres Mannes Axel Springer erbte sie bedeutende Anteile am Axel Springer Verlag. Trotz Übernahmeversuchen durch Leo Kirch und die Burda-Erben gelang es ihr, die Kontrolle über das Medienimperium zu behalten.
Heute hält Friede Springer noch 22 Prozent der Anteile am Axel Springer Verlag. Unter ihrer Führung und der des CEOs Mathias Döpfner wandelte sich der Verlag zum profitablen Digitalunternehmen. Ihr Einfluss erstreckt sich weit über die Medienwelt hinaus – sie gründete die Friede Springer Stiftung für Pressefreiheit und engagiert sich für zahlreiche wohltätige Zwecke.
Frühe Jahre und Herkunft
Friede Springer, geboren als Friede Riewerts, wuchs in einer bescheidenen Friede Springer Familie auf der Nordseeinsel Föhr auf. Ihre Friede Springer Kindheit war geprägt von der friesischen Kultur und Sprache. Als Tochter eines Gärtnermeisters und einer Hauswirtschaftsleiterin erlebte sie eine bodenständige Erziehung.
Geburt und Familie auf Föhr
In Oldsum, einem kleinen Dorf auf Föhr, erblickte Friede das Licht der Welt. Die Insel formte ihren Charakter und legte den Grundstein für ihre spätere Friede Springer Karriere. In ihrem Elternhaus wurde Fering gesprochen, ein nordfriesischer Dialekt, der ihre Verbundenheit zur Heimat unterstreicht.
Ausbildung und erste Arbeitserfahrungen
Nach ihrer Schulzeit begann Friede eine Lehre zur Hotelkauffrau. Diese brach sie jedoch ab, was einen Wendepunkt in ihrem Leben markierte. Stattdessen suchte sie neue Wege und fand 1965 eine Anstellung, die ihre Zukunft maßgeblich beeinflussen sollte.
Eintritt in das Haus Springer
Friedes Weg führte sie nach Hamburg-Blankenese. Dort begann ihre Friede Springer Karriere im Hause des bekannten Verlegers Axel Springer. Als Kindermädchen lernte sie die Welt des Verlagswesens kennen. Dieser Schritt legte den Grundstein für ihren späteren Aufstieg in einem der einflussreichsten Medienhäuser Deutschlands.
Ehe mit Axel Springer
Friede Springer heiratete 1978 den Verleger Axel Springer. Die Friede Springer Heirat markierte einen Wendepunkt in ihrem Leben. Als Kindermädchen im Haus Springer lernte sie den mehr als doppelt so alten Zeitungsmagnaten kennen. Ihre Beziehung begann im Sommer 1965, als Axel Springer sich in die junge Friede Riewerts verliebte.
Nach der Eheschließung passte sich Friede Springer vollständig dem Lebensstil ihres Mannes an. Sie gab frühere Kontakte auf und widmete sich ganz ihrem Ehemann und dem Axel Springer Verlag. Die Ehe blieb kinderlos, was auf Axel Springers Wunsch zurückging.
Trotz des großen Altersunterschieds entwickelte sich eine enge Partnerschaft. Friede Springer unterstützte ihren Mann bei der Führung des Medienimperiums. Nach Axel Springers Tod 1985 erbte sie 49% der Unternehmensanteile. Dies legte den Grundstein für ihre spätere Rolle als einflussreiche Verlegerin im Axel Springer Verlag.
Übernahme des Axel Springer Verlags
Nach dem Tod von Axel Springer 1985 erbte Friede Springer als Friede Springer Erbin einen bedeutenden Anteil am Verlagshaus. Die Beerdigung des Verlagsgründers zog 500 Trauergäste an, darunter der Bundespräsident und der Bundeskanzler.
Erbe und Anteilsverteilung
Axel Springers ursprüngliches Testament sah vor, dass Friede 50% des Unternehmens erben sollte. Fünf Wochen nach seinem Tod wurde ein neues Testament enthüllt, das Friede 70% zusprach. Dies führte zu Spannungen mit anderen Erben.
Konflikte und strategische Entscheidungen
Friede Springer musste sich gegen Übernahmeversuche wehren. Sie kaufte die Anteile der Burda-Brüder zurück und zahlte andere Familienmitglieder aus. Trotz Herausforderungen durch Leo Kirch behauptete sie ihre Position in der Friede Springer Axel Springer SE.
- 1988: Einstieg in den Neue-Medien-Markt mit Sat.1 Text
- 2007: Übernahme von auFeminin.com für 284 Millionen Euro
- 2007: Kauf der PIN Group für 510 Millionen Euro
Unter Friede Springers Führung wuchs das Unternehmen stetig. 2021 beschäftigte die Axel Springer SE 16.835 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 3,4 Milliarden Euro. Digitale Aktivitäten machten etwa 73% des Umsatzes aus.
Friede Springer Biographie und Vermögen
Friede Springer, eine einflussreiche Persönlichkeit in der deutschen Medienlandschaft, hat ein beeindruckendes Nettovermögen aufgebaut. Ihr Weg zum Erfolg begann nach dem Tod ihres Ehemannes Axel Springer, als sie 26,1% der Aktien des Axel Springer Verlags erwarb.
Der Friede Springer Aktienbesitz umfasst heute 22,5% an der Axel Springer SE, die sie über Beteiligungsgesellschaften hält. Zusätzlich gehört 1% des Unternehmens der Friede-Springer-Stiftung, deren Vorsitzende sie ist. Über die Axel Springer Gesellschaft für Publizistik GmbH & Co. kontrolliert sie 90% der Anteile, was ihr eine Mehrheitsbeteiligung am Konzern sichert.
Das Friede Springer Nettovermögen wird von Forbes auf beeindruckende 3,1 Milliarden US-Dollar (Stand 2021) geschätzt. Dies macht sie zu einer der vermögendsten Frauen Deutschlands. Ihr Reichtum basiert hauptsächlich auf ihren Anteilen am Medienkonzern und den daraus resultierenden Dividenden.
- Gründung der Friede Springer Stiftung 2010 mit 80 Millionen Euro
- Stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende des Axel Springer Konzerns
- Übertragung von 19,1% ihrer Anteile an Mathias Döpfner 2020
Friede Springers Einfluss geht weit über ihr Vermögen hinaus. Sie ist eine angesehene Philanthropin und engagiert sich in verschiedenen Stiftungen. Ihre Biographie, 2005 von Inge Kloepfer veröffentlicht und 2012 erweitert, zeugt von ihrem bemerkenswerten Lebensweg und ihrem Beitrag zur deutschen Medienbranche.
Unternehmerisches Wirken
Friede Springer hat sich als einflussreiche Unternehmerin in der deutschen Medienlandschaft etabliert. Ihre Rolle im Axel Springer Konzern ist von großer Bedeutung für die Entwicklung des Unternehmens.
Rolle im Axel Springer Konzern
Als Friede Springer Unternehmerin prägt sie maßgeblich die Strategie des Verlags. Unter ihrer Führung hat sich der Konzern zu einem der größten digitalen Verlagshäuser Europas entwickelt. Ein bemerkenswerter Schritt war der Verkauf regionaler Zeitungen und Zeitschriften an die Funke-Gruppe für 920 Millionen Euro im Jahr 2014.
Zusammenarbeit mit Mathias Döpfner
2002 setzte Friede Springer Mathias Döpfner als Vorstandsvorsitzenden ein. Diese Entscheidung erwies sich als wegweisend für den Konzern. Die enge Zusammenarbeit zwischen Springer und Döpfner hat die digitale Transformation des Unternehmens vorangetrieben.
Einfluss auf die Medienlandschaft
Friede Springer Medieneinfluss zeigt sich in der Ausrichtung des Verlags. Obwohl sie keinen direkten redaktionellen Einfluss nimmt, spiegelt der Verlagskodex bestimmte Grundsätze wider. Dazu gehört die Treue zu den USA, was die politische Ausrichtung der Springer-Medien prägt. Ihr unternehmerisches Wirken hat somit weitreichende Auswirkungen auf die deutsche Medienlandschaft.
Philanthropisches Engagement
Friede Springer zeigt ein beeindruckendes wohltätiges Engagement. Als Vorstandsvorsitzende der Axel Springer Stiftung setzt sie sich für verschiedene gesellschaftliche Bereiche ein. Die Friede Springer Stiftung, von ihr gegründet, fördert Bildung, Wissenschaft und Kultur.
Ihr Einsatz umfasst auch die Unterstützung jüdischer Organisationen. Sie treibt den deutsch-israelischen Dialog voran und stärkt damit die Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Die Friede-Springer-Herz-Stiftung, eine weitere von ihr ins Leben gerufene Organisation, widmet sich speziellen medizinischen Projekten.
Friede Springer nutzt ihr Vermögen, um positive Veränderungen zu bewirken. Ihre wohltätigen Aktivitäten reichen von der Förderung junger Talente bis hin zur Unterstützung kultureller Einrichtungen. Sie setzt sich für Chancengleichheit ein und unterstützt Projekte, die benachteiligten Gruppen zugutekommen.
Durch ihr philanthropisches Wirken prägt Friede Springer die deutsche Gesellschaft nachhaltig. Ihre Stiftungen tragen dazu bei, wichtige gesellschaftliche Themen voranzubringen und innovative Lösungsansätze zu fördern. So schafft sie ein bleibendes Vermächtnis, das über ihre unternehmerischen Erfolge hinausgeht.
Politische Verbindungen und Einfluss
Friede Springer hat als Verlegerin und Mäzenin einen beachtlichen politischen Einfluss in Deutschland. Ihre guten Beziehungen zur CDU und insbesondere zur ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel sind bekannt.
Beziehung zu Angela Merkel
Die Freundschaft zwischen Friede Springer und Angela Merkel ist legendär. Ein Zeichen dieser engen Verbindung ist die Mitgliedschaft von Merkels Ehemann Joachim Sauer im Kuratorium der Friede Springer Stiftung. Diese Nähe zur Macht unterstreicht Friede Springers politischen Einfluss.
Teilnahme an Bundesversammlungen
Als CDU-Mitglied nahm Friede Springer mehrfach an Bundesversammlungen zur Wahl des Bundespräsidenten teil. Diese Präsenz bei wichtigen politischen Ereignissen zeigt ihr Engagement in der Partei und ihre Rolle in der deutschen Politik.
Politische Ausrichtung des Springer-Verlags
Der Axel Springer Verlag gilt als einflussreiches Medium in der deutschen Politik. Besonders die Bild-Zeitung wird oft als meinungsbildend wahrgenommen. Friede Springer übertrug 2019 Aktien im Wert von rund 1 Milliarde Euro sowie ihr Stimmrecht an Mathias Döpfner, den Vorstandsvorsitzenden des Verlags. Diese Entscheidung zeigt ihr Vertrauen in Döpfners Führung und die Fortsetzung der politischen Linie des Verlags.
- Döpfner war von 2016 bis 2022 Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV)
- Der Springer-Verlag steht für eine konservative, wirtschaftsfreundliche Ausrichtung
- Friede Springers Einfluss auf die Medienpolitik bleibt trotz Aktienübertragung bestehen
Auszeichnungen und Ehrungen
Friede Springer erhielt im Laufe ihrer Karriere zahlreiche Friede Springer Preise und Ehrungen. Ihre Verdienste um den Axel Springer Verlag und ihr gesellschaftliches Engagement wurden vielfach gewürdigt.
Zu den bedeutendsten Auszeichnungen zählt das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern, das ihr 2008 verliehen wurde. Der Leo-Baeck-Preis im Jahr 2000 würdigte ihren Einsatz für die deutsch-jüdische Verständigung.
Besondere Anerkennung erhielt Friede Springer durch mehrere Ehrendoktorwürden. Die Ben-Gurion-Universität verlieh ihr 2002 die Friede Springer Ehrendoktorwürde. 2019 folgte die Ehrung durch die Hebräische Universität Jerusalem.
Für ihr wirtschaftliches Wirken wurde Friede Springer 2015 mit dem Preis Soziale Marktwirtschaft der Konrad-Adenauer-Stiftung geehrt. Der Freiheitspreis der Friedrich-Naumann-Stiftung im Jahr 2020 unterstrich ihre Bedeutung für die Medienlandschaft.
Diese Auszeichnungen spiegeln Friede Springers Einfluss als Mehrheitsgesellschafterin des größten europäischen Medienkonzerns wider. Mit 75 Jahren gilt sie als eine der mächtigsten Persönlichkeiten im Medienbetrieb.
Fazit
Friede Springers Lebenswerk ist eine beeindruckende Erfolgsgeschichte. Von bescheidenen Anfängen auf Föhr stieg sie zur einflussreichen Verlegerin auf. Ihr Vermächtnis umfasst die Weiterentwicklung des Axel Springer Verlags zu einem digitalen Medienriesen. Der Konzern erzielte 2019 einen Umsatz von 3,11 Milliarden Euro.
Trotz rechtlicher Auseinandersetzungen innerhalb der Familie Springer konnte Friede ihre Position festigen. Sie hält die Mehrheit der Unternehmensanteile und arbeitet eng mit Mathias Döpfner zusammen, der künftig rund 22 Prozent der Aktien kontrollieren wird. Das Friede Springer Vermächtnis zeigt sich auch in der strategischen Partnerschaft mit dem US-Finanzinvestor KKR.
Friede Springers Lebenswerk geht über den wirtschaftlichen Erfolg hinaus. Ihr philanthropisches Engagement und ihr Einfluss auf die deutsche Medienlandschaft haben sie zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten des Landes gemacht. Mit einem bereinigten Konzernüberschuss von 263,7 Millionen Euro im Jahr 2019 bleibt der Axel Springer Verlag unter ihrer Führung ein Schwergewicht in der Branche.