Singapur – die Stadt im Garten

In der dicht bevölkerten Landschaft der globalen Metropolen erhebt sich ein leuchtendes Beispiel für Harmonie zwischen Mensch und Natur: Singapur, die „Stadt im Garten“. Dieser kleinen, doch imposanten Inselnation ist es gelungen, eine Vision zu verwirklichen, die vielen als unerreichbarer Traum galt – eine Fusion aus pulsierender Wirtschaftsmacht und üppig grünen Oasen. Dieser Artikel wird Sie auf eine Reise durch Singapurs Straßen und Parks mitnehmen und aufzeigen, wie ein städtischer Raum sich transformieren und zum globalen Vorbild für Nachhaltigkeit und urbane Grünflachenplanung werden kann.

Doch was ist das Geheimnis hinter dieser grünen Idylle, eingebettet in eine Welt aus Zement und Stahl? Singapur, einst ein Knotenpunkt für Handel und Schifffahrt, hat sich nicht durch Zufall zu einem ökologischen Wunder verwandelt. Vielmehr steckt dahinter eine gezielte Politik, einhergehend mit Weitsicht und Innovation, die Stadtentwicklung und Umweltbewusstsein in Einklang bringt.

Bevor wir den vielfältigen Attraktionen wie den futuristischen „Gardens by the Bay“ oder den vertikalen Gärten der Wohnsiedlungen näher treten, sollten wir den Blick kurz auf einige grundlegende Fakten richten. Singapur ist eine souveräne Stadt und Inselstaat in Südostasien, bekannt für rigoroses Ordnungsrecht und herausragende wirtschaftliche Erfolge. Mit einer Bevölkerung, die fast 5,7 Millionen Menschen zählt, und einer Fläche von lediglich etwa 726 Quadratkilometern, steht der Stadtstaat vor einzigartigen Herausforderungen – insbesondere was die Raumplanung und Bewahrung natürlicher Ressourcen betrifft.

Begleiten Sie uns nun auf eine Entdeckungstour durch diese außergewöhnliche Stadt, wo innovative Architektur und das tiefe Grün der Natur eine eindrucksvolle und nachahmenswerte Symphonie der Urbanität komponieren. Erfahren Sie, wie Singapur es schafft, mit jeder neuen Entwicklung, jedem politischen Richtungswechsel und jedem gesellschaftlichen Engagement, das Bildnis einer „Stadt im Garten“ nicht nur zu bewahren, sondern Tag für Tag weiter zu gedeihen.

“Gardens by the Bay“: Singapurs botanisches Herz

In der pulsierenden Metropole Singapur, bekannt für ihren geschäftigen Wirtschaftssektor und ihre glitzernden Wolkenkratzer, erhebt sich ein spektakulärer Naturpark, der als „Gardens by the Bay“ bekannt ist. Mit seiner revolutionären Architektur und umweltfreundlichen Konzeption verkörpert er das Ideal einer harmonischen Koexistenz von urbaner Entwicklung und Natur. Dieser 101 Hektar umfassende Park zieht nicht nur Touristen aus aller Welt an, sondern dient auch als lebendes Symbol für die nachhaltigen Ambitionen Singapurs.

Hauptattraktionen

Im Herzen von „Gardens by the Bay“ befinden sich zwei Hauptschwerpunkte: die Supertrees und die Gewächshäuser, und dabei insbesondere der Cloud Forest und der Flower Dome.

Supertrees:
Diese bis zu 50 Meter hohen, baumähnlichen Strukturen sind weit mehr als nur eindrucksvolle Skulpturen. Sie erfüllen vielfältige ökologische Funktionen, wie etwa das Sammeln von Regenwasser und die Bereitstellung von Schatten am Tag. In ihren „Kronen“ sind umweltfreundliche Technologien integriert, wie Photovoltaikzellen, die Sonnenenergie in Elektrizität umwandeln. Bei Nacht bieten sie eine bezaubernde Licht- und Musikshow, die Besucher in eine andere Welt entführt.

Supertrees in Singapur
Supertrees in Singapur

Cloud Forest:
Das Gewächshaus „Cloud Forest“ ist eine kühle, neblige Oase, die die Vielfalt tropischer Höhenlagen darstellt. Der Besucher wird durch einen Pfad geführt, der um einen 35 Meter hohen Berg mit dem weltweit höchsten Indoor-Wasserfall windet. Hier können Besucher seltene Pflanzen und eine erstaunliche Vielfalt an Orchideen, Farne und fleischfressende Pflanzen bewundern.

Flower dome and cloud forest greenhouse facade in Singapur
Flower dome and cloud forest greenhouse facade in Singapur

Flower Dome:
Der „Flower Dome“ ist das größte glasüberdachte Gewächshaus der Welt und repliziert ein mildes, mediterranes Klima. Es beherbergt exotische Pflanzen aus fünf Kontinenten in neun verschiedenen Gärten. Von Olivenhainen bis zu farbenfrohen Blumenbeeten bietet dieser Kuppelbau eine erstaunliche Pflanzenvielfalt und präsentiert gleichzeitig innovative Konzepte von Trockenheitstoleranz und Anpassungsfähigkeit unter verschiedenen Umweltbedingungen.

Nachhaltigkeitsaspekte

Solarenergie:
„Gardens by the Bay“ ist nicht nur ein Augenschmaus, sondern auch ein Kraftwerk für erneuerbare Energien. Die in den Supertrees integrierten Solarzellen sind ein vitaler Bestandteil des Energiemanagementsystems des Parks. Sie nutzen Singapurs sonnige Tage optimal aus und erzeugen Strom, der sowohl für die Lichtshows als auch für den täglichen Bedarf des Parks verwendet wird.

Wasseraufbereitung:
Die Anlage hat ein fortschrittliches Wasseraufbereitungssystem implementiert, um die enormen Wassermengen nachhaltig zu managen, die für die Bewässerung der vielfältigen Vegetation benötigt werden. Regenwasser wird gesammelt und gereinigt, um es wieder zu nutzen, was dem Ziel des Parks entspricht, seine Umweltauswirkungen zu minimieren und Ressourcen effizient einzusetzen.

Nachhaltige Kühlung:
Die Gewächshäuser nutzen ein energiesparendes Kühlungssystem, das darauf abzielt, den Kohlenstoff-Fußabdruck niedrig zu halten. Speziell angelegte Schächte führen warme Luft ab und sorgen für eine kühle Umgebung, ohne dabei auf energieintensive Klimaanlagen angewiesen zu sein.

Lehrreiches Erlebnis
„Der Gardens by the Bay“ dient nicht nur der Erholung und Erbauung, sondern auch der Bildung. Durch interaktive Exponate und Bildungsprogramme sensibilisiert der Park für ökologische Belange und vermittelt Kenntnisse über die Wichtigkeit von ökologischer Nachhaltigkeit und Biodiversität.

Die kombinierte Schönheit und Cleverness von „Gardens by the Bay“ reflektieren Singapurs Leidenschaft für Innovation und sein Engagement für einen grüneren Planeten. Mit seiner Botschaft als Hort der Nachhaltigkeit und einem Beispiel für andere Städte weltweit, zeigt der Park, dass es möglich ist, urbane Lebensräume und Natur in Einklang zu bringen – zum Wohl der Stadt, ihrer Bewohner und der Umwelt.

Grüne Architektur und Infrastruktur

„Lebendige Fassaden und Ökodächer: Singapurs Wegbereiterrolle in der grünen Architektur“

Singapur ragt nicht nur durch seine wirtschaftliche Potenz heraus, sondern etabliert sich zunehmend als ein weltweites Zentrum für grüne Architektur und Infrastruktur. Eingeengt durch seine geographischen Beschränkungen, stellt der kleine Stadtstaat einen umfangreichen Rahmen für Nachhaltigkeit dar, was in seinen Gebäuden und im Stadtbild sichtbar wird. Dieser Artikel beleuchtet das Phänomen der vertikalen Gärten und Gründächer in Singapur, untersucht die gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie Förderungen und präsentiert beispielhafte grüne Architekturprojekte.

Rolle der Gründächer und vertikalen Gärten

Singapurs Architektur wird durch sogenannte „Grüne Gebäude“ geprägt, deren Dächer und Fassaden von Pflanzen bedeckt sind. Diese Begrünung trägt zur Reduktion der städtischen Hitzeinsel-Effekte bei, indem sie die Umgebungstemperaturen senkt und für eine verbesserte Luftqualität sorgt. Wasserretentionsfunktionen der Gründächer leisten zudem einen Beitrag zum Wassermanagement bei starkem Regenfall, während vertikale Gärten der zunehmenden Versiegelung von Flächen entgegenwirken.

Gesetzliche Rahmenbedingungen und Förderung
Der Einsatz für mehr Grün in der Architektur wird durch Singapurs Regierung aktiv unterstützt. Gesetze und Richtlinien, wie das „Landscape Replacement Policy“, fordern, dass jeder neu entstehende Platz auf dem Boden durch vertikales Grün oder Dachgärten zu kompensieren ist. Dies führt zu einem großen Anteil an begrünten Hochhäusern, Wohnkomplexen und öffentlichen Gebäuden. Die Gebäudeeigentümer werden durch Subventionen und Anreize ermutigt, in nachhaltige Technologien zu investieren.

Beispiele für grüne Architektur

Oasia Hotel Downtown
Das Oasia Hotel Downtown, ein Wahrzeichen in Singapurs Himmel, zeichnet sich durch seine rote Aluminiumfassade aus, die mit einer Vielzahl von Pflanzen und Blumen durchwachsen ist. Die Vegetation bietet nicht nur eine visuelle Abwechslung, sondern trägt auch zur Verbesserung des Mikroklimas in der unmittelbaren Umgebung bei.

PARKROYAL on Pickering
Dieses Hotel in der Nähe des Geschäftsviertels setzt neue Maßstäbe in Sachen nachhaltige Bauweise. Das Gebäude ist bekannt für seine „Himmelsgärten“, Terrassen, die mit tropischen Bäumen und Pflanzen bedeckt sind, die bei der natürlichen Belüftung und Schattierung des Gebäudes helfen.

The Interlace
Ein weiteres Beispiel progressiver Baukunst ist The Interlace, eine Wohnanlage, die ineinander verschränkte Blöcke in einer hexagonalen Anordnung umfasst. Die Dachflächen sind als öffentliche Gärten konzipiert, die neben der sozialen Interaktion auch der Biodiversität und dem Umweltschutz dienen.

Marina One
Marina One, ein multifunktionaler Komplex im Herzen der Stadt, verfügt über ein zentrales grünes Herz, das von einem umlaufenden Park umgeben ist. Der „Green Heart“ dient als sozialer Raum für die Bewohner und fördert gleichzeitig die Natur im Stadtkern.

Ziele und Visionen

Singapurs Vision einer „Stadt im Garten“ verankert das Konzept der grünen Architektur fest in der städtischen Entwicklung. Langfristig zielt der Stadtstaat darauf ab, den Anteil an begrünten Gebäuden zu maximieren und damit die Lebensqualität für seine Bewohner zu verbessern und zugleich die ökologische Nachhaltigkeit zu fördern.

Diese Strategie hat Singapur auf die Weltkarte des ökologischen Städtebaus geführt und lässt den Stadtstaat zu einem experimentierfreudigen Laboratorium für nachhaltige Architektur avancieren, von dem andere Metropolen viel lernen können. Mit jedem grünen Dach und jeder lebenden Wand wird ein neues Kapitel in Singapurs fortlaufender Geschichte der Innovation und des umweltbewussten Designs geschrieben.

Biodiversität und Naturschutz

Im globalen Ringen um Nachhaltigkeit und Umwelterhaltung besticht Singapur durch sein Engagement für den Schutz und die Zunahme seiner natürlichen Vielfalt. Angesichts knapper Landressourcen und einer dichten Bevölkerungsstruktur hat dieser Stadtstaat Strategien zur Bewahrung seiner Biodiversität entwickelt, die als Modell für urbane Umweltgestaltung dienen könnten. Der folgende Artikel beleuchtet die Maßnahmen Singapurs zur Förderung der Biodiversität, stellt Schlüsselnaturschutzgebiete vor und beschreibt Erfolge im Erhalt seltener Arten.

Maßnahmen zur Steigerung der Biodiversität

Grünflächen-Integration:
Singapurs Ansatz zum Naturschutz umfasst die Schaffung und Integration von Grünflächen in das urbane Umfeld. Parallel zur Entwicklung neuer Gebäudekomplexe und Infrastruktur wird auch in die Anlage neuer Parks investiert, die als Lebensraum für heimische Arten dienen.

Naturnahe Entwicklung:
Die Stadtplanung bezieht Umwelterwägungen mit ein, um die Auswirkungen auf bestehende Ökosysteme zu minimieren. Durch die Implementierung von Grünbrücken entlang von Autobahnen oder die Anpflanzung heimischer Vegetation in Gartenprojekten schafft Singapur Korridore für Wildtiere und stützt die natürliche Fauna.

Artenvielfalt in neuen Gebieten:
Um der Bodenversiegelung entgegenzuwirken, wird in künstlichen Umgebungen, wie etwa bepflanzten Dachgärten und vertikalen Grünwänden, eine Vielzahl natürlicher Pflanzenarten integriert, die wiederum Tieren als Lebensraum dienen.

Naturschutzgebiete und ihre Bedeutung

Bukit Timah Nature Reserve:
Das Bukit Timah Nature Reserve beherbergt eine der reichsten ökologischen Vielfalten innerhalb des asiatischen Stadtraums, mit über 840 blühenden Pflanzen und mehr als 500 Tierarten. Als einer der letzten Regenwälder in der Ebene auf Singapurs Hauptinsel spielt es eine entscheidende Rolle beim Erhalt einheimischer Arten.

Sungei Buloh Wetland Reserve:
Die Sungei Buloh Wetland Reserve ist bekannt für ihre Mangrovenwälder und ihre Bedeutung als Rastplatz für Zugvögel. Sie bietet Einblicke in die komplexen Ökosysteme der Feuchtgebiete und dient als Bildungs- und Forschungsstätte für Umweltschutz.

Sungei Buloh Wetland Reserve
Sungei Buloh Wetland Reserve

Pulau Ubin:
Pulau Ubin, eine der wenigen verbliebenen ländlichen Gegenden Singapurs, ist ein Refugium für Wildtier- und Pflanzenarten, die in der modernen Stadt anderenfalls keinen Platz finden würden. Die Insel widerspiegelt Singapurs ursprüngliches Ökosystem und wird als ein lebendiges Geschichtsbuch der natürlichen Geschichte geschätzt.

Erfolgsgeschichten in der Erhaltung von Flora und Fauna

Wiederansiedlung des Orientalischen Hornvogels:
Eine der bemerkenswertesten Erfolgsgeschichten Singapurs ist die Wiederansiedlung des Orientalischen Hornvogels, der in den späten 1800er Jahren aus Singapur verschwunden war. Durch gezielte Bepflanzungen und den Schutz seines Lebensraums konnte der Hornvogel erfolgreich wiederangesiedelt werden und gilt heute als Symbol für den Naturschutz in urbanen Gebieten.

Retten der Rafflesia:
Die Rettung der Rafflesia, einer der größten einzelnen Blüten der Welt, vor dem Aussterben in Singapur stellt ein weiteres Highlight dar. Durch Forschung und Schutzmaßnahmen konnte das Überleben dieser seltenen und ökologisch wichtigen Pflanze gesichert werden.

Community-Beteiligung:
Ein weiterer Aspekt von Singapurs Erfolg ist die Mobilisierung der Gemeinschaft. Die Einwohner werden ermutigt, sich an Programmen wie „Community in Nature“ zu beteiligen, bei denen sie bei der Beobachtung und Erfassung der heimischen Biodiversität und beim Schutz der Natur aktiv werden.

Das intensive Zusammenspiel von strenger Stadtplanung, engagierten Naturschutzmaßnahmen und der Integration der Gemeinschaft hat Singapur zu einem bemerkenswerten Pionier im Bereich des Artenschutzes in einem urbanen Kontext gemacht. Durch seine anhaltenden Bemühungen demonstriert Singapur, dass auch inmitten einer schnelllebigen Stadtentwicklung Raum für eine vielfältige und gesunde Natur bestehen kann.

Nachhaltige Stadtentwicklung

Als Vorreiter in der nachhaltigen Stadtentwicklung hat Singapur gezeigt, dass städtisches Wachstum und ökologische Nachhaltigkeit keine Gegensätze sein müssen. Mit einer ganzheitlichen Sichtweise, die Urbanisierung, Umweltschutz und Lebensqualität miteinander verbindet, bringt der Stadtstaat eine Vielzahl von Initiativen voran. Diese tragen dazu bei, dass Singapur als eine der „grünsten“ und lebenswertesten Städte der Welt anerkannt ist. Im Folgenden erörtern wir die Verkehrsplanung, staatliche Nachhaltigkeitsmaßnahmen und die internationalen Auszeichnungen, die Singapurs Engagement würdigen.

Verkehrsplanung und Förderung des öffentlichen Nahverkehrs

Singapur hat sich bemüht, die Nutzung von Privatfahrzeugen zu begrenzen, da diese signifikant zum Stadtklima und zum Verkehrsaufkommen beitragen. Der Stadtstaat wendet eine sorgfältige Planung und verschiedene Methoden an, um den öffentlichen Verkehr attraktiver zu machen:

  • Elektronisches Road Pricing (ERP): Singapur war eine der ersten Städte weltweit, die eine Mautsystem einführten, um Verkehrsstaus zu reduzieren und die Luftverschmutzung zu verringern.
  • Mass Rapid Transit (MRT): Das MRT-System wird kontinuierlich erweitert und modernisiert. Es ist das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und macht es bequem, schnell und umweltfreundlich, durch die Stadt zu reisen.
  • Busse und Leichtschienenverkehr (LRT): Bus- und LRT-Netzwerke ergänzen das MRT, indem sie eine Feinverteilung ermöglichen und auch Gebiete erschließen, die nicht direkt an das MRT-Netz angeschlossen sind.
  • Förderung des Fahrradverkehrs: Durch den Ausbau von Radwegen und die Einrichtung von Fahrradverleihstationen wird die Fahrradnutzung gefördert.

Nachhaltigkeitsinitiativen der Regierung

Singapur hat eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen, um seine Ressourcen effizient zu verwalten und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Einige der Initiativen umfassen:

  • Wassermanagement: Singapur hat eine begrenzte Verfügbarkeit natürlicher Wasserressourcen. Die Initiative „Four National Taps“ sichert die Wasserzufuhr durch Wasserimport, lokale Staudämme, Meerwasserentsalzung und die Wiederaufbereitung von gereinigtem Abwasser (NEWater).
  • Energiemanagement: Die Regierung fördert Energieeffizienz in Haushalten, Unternehmen und in der Industrie. Programme wie das „Building and Construction Authority’s (BCA) Green Mark Scheme“ ermutigen Gebäudebesitzer, grüne und nachhaltige Bauweisen zu adoptieren.
  • Grüne Gebäude: Die Regierung hat das Ziel gesetzt, bis 2030 80% der Gebäude in Singapur nachhaltig zu gestalten. Bereits bestehende Bauten werden renoviert, um Energieeffizienzstandards zu erfüllen.
  • Zero Waste Strategy: Die Strategie zur Reduzierung von Abfall trägt dazu bei, dass Ressourcen geschont und der CO2-Ausstoß reduziert wird.

Auszeichnungen und Anerkennungen

Singapur hat für seine nachhaltigen Entwicklungsprojekte und Programme zahlreiche internationale Anerkennungen erhalten. Dazu gehören unter anderem:

  • Lee Kuan Yew Water Prize: Eine renommierte Auszeichnung, die innovative Technologien oder Projekte im Bereich der Wasserlösungen würdigt.
  • C40 Cities Award: Singapur wurde für seine Bemühungen im Bereich der Klimawandelanpassung und -minderung ausgezeichnet.
  • Sustainable Transport Award: Für seine Bemühungen zur Verbesserung der Mobilität unter Minimierung der Umweltauswirkungen erhielt Singapur diesen Preis.

Das Streben Singapurs, innovative Lösungen für Umweltprobleme zu entwickeln und umzusetzen, ist beispielhaft und verdeutlicht, wie urbanes Leben zukunftsfähig gestaltet werden kann. Durch zielgerichtete Investitionen in Technologie, vorausschauende Planung und ein starkes öffentliches Bewusstsein bleibt Singapur an der Spitze der globalen Bewegung für nachhaltige Stadtentwicklung.

Zwischen anhaltendem Urbanisierungsdruck und Klimaresilienz

Im rasanten Fortschritt ergeben sich für Singapur, wie für viele urbane Zentren weltweit, spezifische Herausforderungen. Diese erfordern innovative Lösungsansätze, um den wachsenden Bedürfnissen der Bevölkerung, der Wirtschaft und dem Schutz der Umwelt gerecht zu werden. Zugleich bietet der erfolgreiche Umgang mit diesen Herausforderungen Gelegenheit, als Blaupause für nachhaltige Stadtentwicklung zu dienen. Hier wird ein Blick auf Singapurs aktuelle Probleme, künftige Initiativen und sein Potenzial als globales Vorbild geworfen.

Herausforderungen und Zukunftsaussichten

Umgang mit dem Klimawandel:
Singapur ist aufgrund seiner geographischen Lage nahe dem Äquator besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels, wie Meeresspiegelanstieg und extreme Wetterereignisse. Um diesen Risiken zu begegnen, hat die Regierung das „Singapore Green Plan 2030“ ins Leben gerufen, der die Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung schafft und die nationale Resilienz gegen den Klimawandel stärken soll.

Urbanisierungsdruck:
Der beständige Zustrom von Bewohnern und Unternehmen erhöht den Bedarf an Wohnraum und Infrastruktur. Dieser Druck erfordert eine umsichtige Bauplanung und den Einsatz effizienter Raumgestaltung, um Nachhaltigkeit und Lebensqualität der wachsenden Stadtbevölkerung sicherzustellen.

Zukünftige Projekte und Planungen

Ausweitung des öffentlichen Verkehrs:
Singapur investiert weiterhin in den Ausbau seines effizienten öffentlichen Verkehrssystems, um Privatverkehr zu reduzieren und die CO2-Emissionen zu senken. Das MRT-Netz soll erweitert und die Vernetzung zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln verbessert werden.

Nachhaltiges Wassermanagement:
Projekte wie das „Deep Tunnel Sewerage System“, welches als ein integraler Bestandteil der water-recycling-Bemühungen dient, sollen weiterentwickelt werden, um den Wasserkreislauf effizienter und resilienter zu gestalten.

Energieautarkie durch erneuerbare Energien:
Die Regierung hat das Ziel, die Solarstromkapazität bis 2030 zu verzehnfachen, was Singapur näher an die Energieunabhängigkeit bringen soll. Weitere innovative Energieprojekte wie schwimmende Photovoltaikanlagen und der Import erneuerbarer Energien aus dem Ausland sind geplant.

Stärkung der urbanen Biodiversität:
Zukünftige Anstrengungen umfassen die Erweiterung von Grünräumen, Bepflanzung von mehr nativen Arten und die Vernetzung von Ökosystemen durch grüne Korridore, um die urbane Biodiversität zu stärken.

Singapur als Vorbild für andere Städte

Singapurs progressive Ansätze in der nachhaltigen Stadtentwicklung machen es zu einem internationalen Vorreiter. Essentielle Erkenntnisse aus seinen Strategien könnten für andere Städte von Nutzen sein:

Politische Priorität für Nachhaltigkeit:
Die Regierung Singapurs zeigt, dass politischer Wille ausschlaggebend ist, um Umweltinitiativen und einen Wandel hin zu nachhaltigen Praktiken in allen Bereichen der Gesellschaft voranzutreiben.

Integration von Technologie und Innovation:
Durch den Einsatz neuester Technologien in der Stadtplanung und den Bereichen Wasser-, Energie- und Abfallwirtschaft, kann Singapur effiziente und skalierbare Lösungen für komplexe Umweltprobleme entwickeln.

Bildung und Partizipation:
Bürgeraktivierung ist ein weiteres Schlüsselelement. Singapurs Erfolg gründet auch auf einem hohen Bewusstsein für Umweltprobleme und dem aktiven Engagement der Bevölkerung.

Fazit

Während die laufenden Projekte und Initiativen Singapur auf den richtigen Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft leiten, müssen Herausforderungen kontinuierlich bewertet und innovative Lösungen entworfen werden. Als Laboratorium für urbane Umweltgestaltung bleibt Singapur ein zentrales Schaufenster dafür, wie integrierte Stadtentwicklung auf Nachhaltigkeit ausgerichtet werden kann und damit anderen Metropolen weltweit als Inspiration dient.