Wärmemengenzähler – was kostet 1 kWh? Kosten erklärt

Wärmemengenzähler zur Erfassung der Heizkosten

Wissen Sie, wie viel Sie pro Kilowattstunde für Ihre Heizkosten im Jahr 2024 zahlen werden? Mit einem Wärmemengenzähler können Sie Ihren Wärmeverbrauch präzise messen und somit Ihre Energieeffizienz steigern. Doch was genau ist ein Wärmemengenzähler und wie funktioniert er?

Wärmemengenzähler sind moderne Messgeräte, die in das Rohrsystem des Heizkreislaufs integriert werden. Sie messen nicht nur die Durchflussmenge des Wassers, sondern auch die Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf. Dadurch ermöglichen sie eine genaue Erfassung des individuellen Wärmeverbrauchs und somit eine faire Heizkostenabrechnung für jeden Nutzer.

Laut der Heizkostenverordnung sind Vermieter verpflichtet, einen Teil des Energieverbrauchs ihrer Mieter abhängig von deren tatsächlichem Verbrauch zu berechnen. Deshalb ist der Einbau von Wärmemengenzählern oft unumgänglich. Doch welche Kosten kommen auf Sie als Mieter oder Eigentümer zu? Und wie können Sie von den Vorteilen dieser präzisen Verbrauchserfassung profitieren?

Inhalt des Artikels

Funktionsweise von Wärmemengenzählern

Wärmemengenzähler dienen dazu, die verbrauchte Wärmemenge in einem Heizsystem präzise zu erfassen. Sie funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip wie Wasseruhren, indem sie den Volumenstrom des Heizungswassers messen. Zusätzlich erfassen Wärmemengenzähler die Temperaturdifferenz zwischen dem Vor- und Rücklauf des Heizkreislaufs. Anhand dieser Daten berechnet das Gerät die Wärmemenge in kWh, die vom Heizsystem abgegeben wurde.

Die Messung des Volumenstroms erfolgt je nach Modell auf unterschiedliche Weise. Gängige Methoden sind die mechanische Messung, die Messung über ein rotierendes Flügelrad oder die Ultraschallmessung. Unabhängig vom Messprinzip ermittelt der Wärmemengenzähler die Wärmemenge konstant anhand der Formel: Volumenstrom (V) x Wärmekapazität des Wassers (c) x Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf (dt) = Wärmemenge in kWh.

Mechanische Messung

Bei der mechanischen Messung erfasst der Wärmemengenzähler den Volumenstrom des Heizungswassers über ein Flügelrad oder eine Turbine, die sich im Durchflusssensor befindet. Die Drehzahl des Flügelrads ist proportional zur Durchflussmenge und wird in ein elektrisches Signal umgewandelt, das der Zähler auswertet.

Messung über ein rotierendes Flügelrad

Eine weitere Variante ist die Messung des Volumenstroms über ein rotierendes Flügelrad. Dabei befindet sich im Durchflusssensor ein Flügelrad, das sich proportional zur Durchflussmenge dreht. Die Umdrehungen werden induktiv erfasst und in ein elektrisches Signal umgewandelt, das der Wärmemengenzähler zur Berechnung der Wärmemenge nutzt.

Ultraschallmessung

Moderne Wärmemengenzähler setzen häufig auf die Ultraschallmessung zur Erfassung des Volumenstroms. Dabei senden zwei Ultraschallsensoren im Durchflusssensor abwechselnd Ultraschallsignale in Fließrichtung und entgegen der Fließrichtung des Heizungswassers. Aus der Laufzeitdifferenz der Signale ermittelt der Wärmemengenzähler den Volumenstrom. Die Ultraschallmessung arbeitet verschleißfrei und bietet eine hohe Messgenauigkeit.

Arten von Wärmezählern

Wärmemengenzähler gibt es in verschiedenen Ausführungen, die sich hauptsächlich in ihrer Bauart und ihrem Einsatzgebiet unterscheiden. Die zwei gängigsten Arten sind Kompaktwärmemengenzähler und Verbund-Wärmemengenzähler. Sie erfüllen beide den Zweck der präzisen Erfassung des Wärmeverbrauchs, weisen aber einige Unterschiede auf.

Kompaktwärmezähler

Kompaktwärmemengenzähler zeichnen sich durch ihr kompaktes Design aus. Bei diesem Modell sind sowohl der Rechner als auch das Volumenmessteil in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht. Lediglich die Temperatursonden werden extern am Vor- und Rücklauf der Heizungsanlage angebracht. Diese einstrahligen Wärmemengenzähler eignen sich besonders für den Einsatz in kleineren Wohneinheiten, da sie auch geringe Volumenströme zuverlässig messen können. Die Anschaffungskosten für einen Kompaktwärmezähler liegen typischerweise zwischen 200 und 500 Euro.

Verbund-Wärmemengenzähler

Im Gegensatz zu Kompaktwärmemengenzählern bestehen Verbund-Wärmemengenzähler aus separaten Komponenten. Der Rechner und der Volumenmesser sind in getrennten Gehäusen untergebracht, werden aber als Verbund zusammengeschaltet. Diese mehrstrahligen Wärmezähler sind in der Lage, große Volumina an Heizungswasser präzise zu erfassen und eignen sich daher für den Einsatz in größeren Heizungsanlagen, wie beispielsweise Mehrfamilienhäusern. Preislich liegen Verbund-Wärmezähler zwischen 500 und 2.000 Euro.

Zusätzlich zur Bauart können Wärmemengenzähler auch mit oder ohne Funkmodul ausgestattet sein. Ein Wärmezähler Funkmodul ermöglicht die drahtlose Übertragung der Verbrauchsdaten, was die Ablesung erleichtert und den Zugang zu den Zählern vereinfacht. Die Entscheidung für ein bestimmtes Modell hängt letztendlich von den spezifischen Anforderungen der Heizungsanlage und den baulichen Gegebenheiten ab.

Einsatzgebiete für Wärmemengenzähler

Wärmemengenzähler kommen in einer Vielzahl von Anwendungsbereichen zum Einsatz. Sie sind besonders sinnvoll in Gebäuden, die an ein Fernwärmenetz per Hausanschluss angebunden sind. Hier ermöglichen sie eine präzise Erfassung des individuellen Wärmeverbrauchs für jeden Nutzer. Auch in Immobilien, in denen die Heizungsnutzung auf verschiedene Gewerbe- und Wohneinheiten aufgeteilt werden muss, leisten Wärmemengenzähler wertvolle Dienste. Sie sorgen für eine gerechte Kostenverteilung und vermeiden Streitigkeiten zwischen den Parteien.

Ein weiteres wichtiges Einsatzgebiet sind Heizungsanlagen, bei denen der Energieverbrauch für Heiz- und Brauchwasser getrennt erfasst werden soll. Hier liefern Wärmemengenzähler die notwendigen Daten, um den Verbrauch transparent aufzuschlüsseln. Auch in Gebäuden mit Fußbodenheizungen, wo herkömmliche Heizkostenverteiler an ihre Grenzen stoßen, sind Wärmemengenzähler die Lösung der Wahl. Sie messen zuverlässig die abgegebene Wärmemenge und ermöglichen eine verursachergerechte Abrechnung.

Nicht zuletzt spielen Wärmemengenzähler eine wichtige Rolle in Gebäuden, die mit Solarthermie beheizt werden. Hier dienen sie dazu, die Effizienz der Anlage zu überwachen und zu optimieren. Durch die präzise Erfassung der eingespeisten Wärme können etwaige Schwachstellen identifiziert und behoben werden. So tragen Wärmemengenzähler dazu bei, den ökologischen und ökonomischen Nutzen von solarthermischen Anlagen zu maximieren.

Ablesen eines Wärmemengenzählers

Das Ablesen eines Wärmemengenzählers ist für Mieter von großer Bedeutung, um den eigenen Wärmeverbrauch im Blick zu behalten und die Heizkosten fair aufteilen zu können. In den meisten Fällen verfügen die Zähler über eine Anzeige, die den aktuellen Wärmeverbrauch in kWh angibt. Durch regelmäßiges Ablesen können Mieter ihre Verbrauchsgewohnheiten analysieren und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen, um Energie und Kosten zu sparen.

Anzeige des aktuellen Wärmeverbrauchs

Die Anzeige des Wärmemengenzählers gibt in der Regel den Gesamtverbrauch seit der Installation oder der letzten Zurücksetzung an. Um den aktuellen Verbrauch für einen bestimmten Zeitraum zu ermitteln, notieren Mieter den Zählerstand zu Beginn und Ende des gewünschten Zeitraums. Die Differenz entspricht dem Verbrauch in kWh. Diese Information ist nicht nur für die individuelle Verbrauchskontrolle wichtig, sondern auch für die korrekte Heizkostenabrechnung am Ende des Abrechnungszeitraums.

Funkmodelle ohne Anzeige

Bei modernen Funkmodellen von Wärmemengenzählern ist nicht immer eine direkte Anzeige des Verbrauchs vorhanden. Diese Zähler übermitteln die Daten automatisch an den Vermieter oder die Abrechnungsfirma. Mieter haben jedoch das Recht, Auskunft über ihren aktuellen Wärmeverbrauch zu erhalten. Dazu können sie sich an ihren Vermieter oder direkt an das mit der Ablesung beauftragte Unternehmen wenden. Insbesondere im Hinblick auf die anstehende Heizkostenabrechnung ist es ratsam, sich rechtzeitig über den eigenen Verbrauch zu informieren.

Durch die korrekte Erfassung und Aufteilung des Gesamtverbrauchs der Heizungsanlage auf die einzelnen Nutzer wird eine verursachergerechte Heizkostenabrechnung ermöglicht. Wärmemengenzähler leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Transparenz und Fairness bei den Heizkosten in Mehrfamilienhäusern.

Rechtlicher Hintergrund zur Erfassung der Heizkosten

Die Heizkostenverordnung (HeizkostenV) regelt die Verteilung der Heizkosten in Gebäuden mit zentraler Heizungsanlage. Laut § 6 Abs. 1 Satz 1 HeizkostenV müssen die Heizkosten nach dem erfassten Wärmeverbrauch der einzelnen Nutzer aufgeteilt werden. Dies setzt voraus, dass entsprechende Messgeräte zur Verbrauchserfassung installiert sind.

Vermieter sind verpflichtet, geeignete Heizkostenverteiler oder Wärmemengenzähler einzubauen, um den individuellen Energieverbrauch zu messen. Bis zum 31.12.2026 sind noch Verdunstungs-Verteiler zugelassen, ab 2027 greift jedoch die Fernablesepflicht für Heizkostenverteiler. Dann sind nur noch elektronische Verteiler mit Funkübertragung erlaubt, die eine Laufzeit von 10 Jahren haben und jährlich vor Ort abgelesen werden müssen.

Bei der Verteilung der Heizkosten sind mindestens 50% und höchstens 70% nach dem gemessenen Wärmeverbrauch aufzuteilen. In Gebäuden, die nicht die Anforderungen der Wärmeschutzverordnung von 1994 erfüllen und mit Öl- oder Gasheizung versorgt werden, sind sogar 70% der Kosten verbrauchsabhängig zu verteilen. Zu den umlagefähigen Kosten gehören unter anderem:

  • Brennstoffkosten
  • Betriebsstrom für Pumpen, Regelungsanlagen, Kompressoren und Brenner
  • Kosten für Bedienung, Überwachung und Pflege der Anlage
  • Kosten für die Verbrauchsanalyse und Entwicklung der Heizwärme- und Warmwasserversorgung der letzten drei Jahre

Wird der Wärmeverbrauch für die zentrale Warmwasserversorgung nicht durch einen Wärmemengenzähler erfasst, entfällt die Möglichkeit einer verbrauchsabhängigen Abrechnung. In diesem Fall hat der Mieter nach § 12 Abs. 1 Satz 1 HeizkostenV das Recht, den auf Heizung und Warmwasser entfallenden Kostenanteil um 15% zu kürzen.

Montage eines Wärmemengenzählers

Die korrekte Montage eines Wärmemengenzählers ist entscheidend für die präzise Erfassung des Wärmeverbrauchs. Um eine sachverständige Installation zu gewährleisten, sollte der Einbau durch einen qualifizierten SHK-Fachbetrieb erfolgen. Dabei sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen, um eine reibungslose Funktion des Geräts sicherzustellen.

Anpassung des Volumenstrommessers an die Durchflussmenge

Ein wichtiger Schritt bei der Wärmemengenzähler Montage ist die Anpassung des Volumenstrommessers an die vorhandene Durchflussmenge im Heizkreislauf. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass der Messbereich des Geräts mit dem zu erwartenden Durchfluss übereinstimmt. Eine zu geringe oder zu hohe Dimensionierung kann zu Ungenauigkeiten bei der Verbrauchserfassung führen.

Korrekte Installation der Temperaturfühler

Die Temperaturfühler spielen eine zentrale Rolle bei der Ermittlung der Wärmemenge. Für einen sachverständigen Einbau ist es unerlässlich, dass die Fühler im gleichen Heizkreislauf installiert werden. Dabei sollten sie möglichst nah am Vor- und Rücklauf platziert werden, um präzise Messwerte zu erhalten. Die Kabel der Temperaturfühler müssen ohne Knick verlegt werden, um Beschädigungen und Fehlfunktionen zu vermeiden.

Berücksichtigung weiterer Aspekte bei der Installation

Neben der korrekten Positionierung des Volumenstrommessers und der Temperaturfühler sind bei der Wärmemengenzähler Montage noch weitere Faktoren zu beachten. So muss die Fließrichtung der Heizungsanlage berücksichtigt werden, um eine korrekte Messung zu gewährleisten. Zudem sollten Sensoren und Rechner miteinander kompatibel sein, um eine reibungslose Datenübertragung sicherzustellen.

Bei der Wahl des Einbauorts ist darauf zu achten, dass die Messung nicht unmittelbar hinter Bögen oder T-Stücken erfolgt, da dies zu Verwirbelungen und Ungenauigkeiten führen kann. Auch die Einbaulage des Wärmemengenzählers muss berücksichtigt werden, um eine korrekte Funktion zu gewährleisten.

Durch die Beachtung dieser Aspekte und einen sachverständigen Einbau durch einen Fachbetrieb kann sichergestellt werden, dass der Wärmemengenzähler zuverlässig und präzise arbeitet. So können Verbraucher und Vermieter von einer gerechten Erfassung und Abrechnung der Heizkosten profitieren.

Kosten für Wärmezähler und deren Einbau

Die Anschaffungskosten für Wärmemengenzähler liegen je nach Modell und Hersteller zwischen 100 und 200 Euro pro Gerät. Damit sind sie teurer als herkömmliche Heizkostenverteiler, bieten aber eine wesentlich genauere Erfassung des individuellen Wärmeverbrauchs. Die Einbaukosten belaufen sich in der Regel auf 50 bis 150 Euro pro Zähler, abhängig von den baulichen Gegebenheiten und dem Aufwand für die Installation.

Viele Gebäudeeigentümer und Eigentümergemeinschaften entscheiden sich heutzutage für das Mieten der Wärme- und Wasserzähler. Die Erstinstallation ist dann bereits im Mietpreis enthalten und die laufenden Mietkosten können gemäß Heizkostenverordnung auf die Bewohner umgelegt werden. Ein weiterer Vorteil: Der turnusmäßige Austausch der Zähler alle sechs Jahre ist ebenfalls in der Miete inbegriffen, sodass keine zusätzlichen Kosten für Arbeits- und Fahrtzeiten sowie Eichgebühren anfallen.

Die Aufteilung der Kosten für Wärmemengenzähler und deren Einbau auf die einzelnen Wohneinheiten kann unterschiedlich erfolgen. Üblich sind Verteilungen wie 30:70 Prozent oder 50:50 Prozent für Grund- und Verbrauchskosten. Laut Heizkostenverordnung müssen mindestens 50 Prozent der Heizkosten verbrauchsabhängig abgerechnet werden, der Rest wird meist nach Quadratmetern auf die Mietparteien umgelegt.

Experten schätzen, dass Bewohner einer 70-Quadratmeter-Wohnung in einem Mehrfamilienhaus mit Erdgasheizung 2024 durchschnittlich etwa 1.005 Euro jährlich fürs Heizen zahlen werden. Bei Heizöl liegt die Prognose bei 1.095 Euro, mit Fernwärme sogar bei 1.335 Euro. Deutlich günstiger fallen die erwarteten Heizkosten bei Wärmepumpen (750 Euro) und Holzpelletheizungen (785 Euro) aus.

Wärmemengenzähler – was kostet 1 kWh?

Die Kosten für eine Kilowattstunde Wärme, die mit einem Wärmemengenzähler gemessen wird, sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu zählen unter anderem die Art des verwendeten Brennstoffs, die aktuellen Energiepreise, die Effizienz der Heizungsanlage und die vertraglichen Konditionen mit dem Energieversorger. Im Jahr 2024 ist aufgrund der allgemeinen Preisentwicklung im Energiesektor mit höheren Kosten pro kWh zu rechnen als in den Vorjahren.

Eine pauschale Aussage zu den Wärmemengenzähler kWh Kosten ist nicht möglich, da diese individuell variieren können. Im Durchschnitt ist jedoch in 2024 mit Kosten zwischen 8 und 12 Cent pro kWh Wärme zu rechnen. Hierbei können regional und je nach Energieträger deutliche Abweichungen auftreten. Die Heizkosten 2024 werden somit maßgeblich von den Energiepreisen und den Brennstoffkosten beeinflusst.

Berechnung der Kosten pro kWh in 2024

Um die genauen Kosten pro Kilowattstunde für das Jahr 2024 zu berechnen, müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Zunächst spielt der Wärmelieferungsvertrag mit dem Energieversorger eine entscheidende Rolle. Dieser legt die Grundpreise und die verbrauchsabhängigen Kosten fest. Hinzu kommen die Brennstoffkosten, die je nach Energieträger unterschiedlich ausfallen können.

Beispielrechnung für die Kosten pro kWh Wärme in 2024 bei einem Einfamilienhaus mit Gasheizung:

  • Grundpreis laut Wärmelieferungsvertrag: 200 Euro pro Jahr
  • Verbrauchsabhängiger Arbeitspreis: 6 Cent pro kWh
  • Brennstoffkosten für Erdgas: 4 Cent pro kWh
  • Jährlicher Wärmeverbrauch laut Wärmemengenzähler: 20.000 kWh

Berechnung: (200 Euro + (20.000 kWh * 0,06 Euro/kWh) + (20.000 kWh * 0,04 Euro/kWh)) / 20.000 kWh = 0,11 Euro/kWh

In diesem Beispiel würden die Kosten pro Kilowattstunde Wärme im Jahr 2024 bei etwa 11 Cent liegen. Es ist jedoch zu beachten, dass die tatsächlichen Kosten je nach individuellen Gegebenheiten und der Entwicklung der Energiepreise abweichen können.

Vorteile von Wärmemengenzählern gegenüber Heizkostenverteilern

Wärmemengenzähler bieten im Vergleich zu Heizkostenverteilern einige entscheidende Vorteile. Während Heizkostenverteiler lediglich eine Schätzung des Energieverbrauchs anhand der Heizkörpertemperatur vornehmen, ermöglichen Wärmemengenzähler eine wesentlich präzisere Verbrauchserfassung. Dies liegt daran, dass sie die tatsächlich verbrauchte Wärmemenge in kWh messen, indem sie den Volumenstrom des Heizungswassers mit der Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf multiplizieren.

Präzise Verbrauchserfassung

Durch die exakte Messung des individuellen Wärmeverbrauchs mit Wärmemengenzählern erhalten Mieter und Eigentümer ein klares Bild über ihren tatsächlichen Energiebedarf. Dies schafft Transparenz und ermöglicht es den Bewohnern, ihren Verbrauch besser nachzuvollziehen und gegebenenfalls anzupassen. Zudem können Wärmemengenzähler auch die Effizienz der Heizungsanlage überwachen und eventuelle Probleme frühzeitig erkennen.

Gerechte Kostenzuteilung

Ein weiterer Vorteil von Wärmemengenzählern liegt in der verursachergerechten Abrechnung der Heizkosten. Da die Geräte den individuellen Verbrauch jeder Wohnung separat erfassen, können die anfallenden Kosten fair auf die einzelnen Mietparteien verteilt werden. Dies schafft einen Anreiz zum Energiesparen, da sich ein sparsamer Verbrauch direkt in der Heizkostenabrechnung niederschlägt. Laut Heizkostenverordnung müssen zwischen 50 und 70 Prozent der Heizkosten verbrauchsabhängig abgerechnet werden – hier sind Wärmemengenzähler klar im Vorteil.

Insgesamt bieten Wärmemengenzähler damit eine Reihe von Vorteilen gegenüber herkömmlichen Heizkostenverteilern. Ihre präzise Verbrauchserfassung und die Möglichkeit einer gerechten Kostenzuteilung machen sie zu einem unverzichtbaren Instrument für eine faire und energieeffiziente Heizkostenabrechnung.

Nachteile von Wärmemengenzählern

Obwohl Wärmemengenzähler eine präzise Erfassung des individuellen Wärmeverbrauchs ermöglichen, gibt es auch einige Nachteile, die bei der Entscheidung für diese Messgeräte berücksichtigt werden sollten.

Höhere Anschaffungskosten im Vergleich zu Heizkostenverteilern

Ein wesentlicher Nachteil von Wärmemengenzählern sind die deutlich höheren Anschaffungskosten im Vergleich zu herkömmlichen Heizkostenverteilern. Je nach Typ, Größe und Hersteller liegen die Kosten für einen Wärmemengenzähler zwischen 100 und 200 Euro pro Gerät. Heizkostenverteiler hingegen sind bereits ab etwa 20 Euro erhältlich. Gerade bei größeren Wohngebäuden mit vielen Einheiten können die Anschaffungskosten für Wärmemengenzähler somit schnell in die Höhe gehen.

Aufwendigere Installation

Ein weiterer Nachteil ist der höhere Installationsaufwand von Wärmemengenzählern. Da sie direkt in die Heizkreisläufe integriert werden müssen, ist für die Montage in der Regel ein Fachbetrieb erforderlich. Die Kosten für den Einbau betragen etwa 50 bis 150 Euro pro Zähler. Zudem müssen die Messgeräte regelmäßig geeicht werden, um ihre Messgenauigkeit zu gewährleisten. Die Eichpflicht verursacht zusätzliche wiederkehrende Kosten.

Trotz der genannten Nachteile relativieren sich die höheren Kosten für Anschaffung und Betrieb von Wärmemengenzählern oft durch die Vorteile bei der verbrauchsgerechten Abrechnung und die längere Nutzungsdauer der Geräte im Vergleich zu Heizkostenverteilern.

Fazit

Wärmemengenzähler sind die genaueste und fairste Methode zur verbrauchsabhängigen Heizkostenabrechnung. Obwohl der Einbau zunächst mit höheren Kosten verbunden ist, überwiegen auf lange Sicht die Vorteile. Mieter profitieren von einer transparenten Abrechnung und können durch bewusstes Heizverhalten Energie sparen und somit ihre Heizkosten senken. Für Vermieter entfällt der jährliche Ableseaufwand, und Konflikte aufgrund ungerechter Verteilerschlüssel werden vermieden.

Besonders in Gebäuden mit zentraler Heizungsanlage, die unterschiedlich genutzt werden, oder beim Einsatz von Flächenheizungen und regenerativen Energien sind Wärmemengenzähler die beste Wahl. Die zunehmende Verbreitung von Wärmemengenzählern ist auch den gesetzlichen Vorgaben zur Heizkostenabrechnung geschuldet. Die Anschaffung mag zunächst eine Investition bedeuten, doch diese macht sich langfristig bezahlt – sowohl für Mieter als auch für Vermieter.

In Zukunft wird die Bedeutung von Wärmemengenzählern weiter zunehmen, da sie eine präzise Verbrauchstransparenz ermöglichen und somit einen wichtigen Beitrag zum Energiesparen leisten. Gerade im Hinblick auf steigende Energiepreise und den Klimawandel ist dies ein entscheidender Faktor. Wer also noch keinen Wärmemengenzähler hat, sollte spätestens 2024 über einen Einbau nachdenken, um von den vielen Vorteilen zu profitieren.

FAQ

Was ist ein Wärmemengenzähler und wie funktioniert er?

Ein Wärmemengenzähler ist ein Messgerät, das in das Rohrsystem des Heizkreislaufs integriert wird. Er misst den Durchfluss des Heizungswassers sowie die Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf. Anhand dieser Werte berechnet er die verbrauchte Wärmemenge in kWh. Die Messung erfolgt entweder mechanisch über ein rotierendes Flügelrad oder per Ultraschall.

Welche Arten von Wärmemengenzählern gibt es?

Es gibt zwei Haupttypen von Wärmemengenzählern: Kompaktwärmezähler, bei denen Rechner und Volumenmessteil in einem Gehäuse untergebracht sind, und Verbund-Wärmemengenzähler, bei denen diese Komponenten getrennt sind. Zusätzlich unterscheidet man zwischen ein- und mehrstrahligen Zählern sowie Modellen mit oder ohne Funkmodul.

Wo kommen Wärmemengenzähler zum Einsatz?

Wärmemengenzähler werden in Gebäuden mit Fernwärmeanschluss, bei der Aufteilung der Heizungsnutzung auf verschiedene Nutzergruppen, zur getrennten Erfassung von Heiz- und Brauchwasser, bei Fußbodenheizungen und zur Effizienzmessung von Solarthermieanlagen eingesetzt.

Wie kann man den aktuellen Verbrauch an einem Wärmemengenzähler ablesen?

Die meisten Wärmemengenzähler verfügen über eine Anzeige, die den aktuellen Wärmeverbrauch darstellt. Bei Funkmodellen ohne Display müssen die Verbrauchsdaten beim Vermieter oder der Abrechnungsfirma erfragt werden.

Was schreibt die Heizkostenverordnung zum Einsatz von Wärmemengenzählern vor?

Laut Heizkostenverordnung müssen Vermieter einen Teil des Energieverbrauchs verbrauchsabhängig abrechnen. Dazu sind sie zum Einbau von geeichten Messgeräten wie Heizkostenverteilern oder Wärmemengenzählern verpflichtet.

Worauf ist bei der Installation eines Wärmemengenzählers zu achten?

Für eine korrekte Messung muss der Volumenstrommesser an die Durchflussmenge angepasst und die Temperaturfühler müssen im gleichen Heizkreislauf installiert werden. Zudem sind Fließrichtung, Einbaulage und weitere Faktoren zu berücksichtigen. Die Montage sollte von einem Fachbetrieb durchgeführt werden.

Was kostet ein Wärmemengenzähler inklusive Einbau?

Wärmemengenzähler kosten je nach Ausführung zwischen 100 und 200 Euro pro Stück. Für den fachgerechten Einbau kommen nochmal ca. 50 bis 150 Euro pro Gerät hinzu. Damit sind sie deutlich teurer als Heizkostenverteiler, bieten aber auch eine genauere Verbrauchserfassung.

Was kostet eine Kilowattstunde Wärme, die über einen Wärmemengenzähler abgerechnet wird?

Die Kosten pro kWh Wärme hängen von vielen Faktoren wie Energieträger, Preisentwicklung, Anlageneffizienz und Vertragsbedingungen ab. Für 2024 ist im Durchschnitt mit Preisen zwischen 8 und 12 Cent pro kWh zu rechnen, wobei es große regionale Unterschiede geben kann.

Welche Vor- und Nachteile haben Wärmemengenzähler gegenüber Heizkostenverteilern?

Wärmemengenzähler ermöglichen eine präzisere Verbrauchserfassung und gerechtere Kostenverteilung als Heizkostenverteiler. Auch für Fußbodenheizungen und Wärme aus alternativen Quellen sind sie besser geeignet. Nachteile sind die deutlich höheren Anschaffungs- und Installationskosten sowie der größere Aufwand für Einbau und Wartung der Zähler.