Stellen Sie sich vor: Ein Unternehmen steigert seinen Umsatz um satte 36,4% auf 27,1 Milliarden Euro in einem Jahr. Das ist keine Fiktion, sondern die beeindruckende Realität der BayWa AG im Jahr 2022. Diese Zahl wirft Fragen auf: Wer steckt hinter diesem Erfolg? Wem gehört BayWa eigentlich?
Die BayWa Eigentümerstruktur ist facettenreich und spiegelt die genossenschaftlichen Wurzeln des Konzerns wider. Mit Hauptsitz in München und Aktivitäten in über 50 Ländern hat sich BayWa zu einem Global Player entwickelt. Die BayWa Aktionärsstruktur zeigt: Der größte Anteilseigner ist die Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs-AG mit 35,37%.
Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Die BayWa Anteilseigner sind vielfältig, mit einem beachtlichen Streubesitz von 39,61%. Diese Mischung aus Tradition und Moderne prägt das Unternehmen, das 2022 sein EBIT um 89,1% auf 504,1 Millionen Euro steigern konnte.
Tauchen wir tiefer ein in die Welt der BayWa AG, um zu verstehen, wie diese einzigartige Eigentümerstruktur das Unternehmen formt und seinen Erfolg beeinflusst.
Die Geschichte der BayWa AG
Die BayWa Geschichte beginnt 1923 mit der Gründung der „Bayerischen Warenvermittlung landwirtschaftlicher Genossenschaften AG“. Heute blickt das Unternehmen auf eine 101-jährige Tradition zurück.
Gründung und erste Jahre
Die BayWa entstand während der Inflationszeit, um die lokale Landwirtschaft zu unterstützen. Schon vor der Weltwirtschaftskrise expandierte das Unternehmen in Nachbarländer wie Österreich, Schweiz und Italien.
Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg
Die BayWa Entwicklung nahm in den 1950er und 60er Jahren Fahrt auf. Das Unternehmen spielte eine wichtige Rolle beim Wiederaufbau und der Strukturveränderung der Landwirtschaft. 1959 überschritt der Umsatz erstmals eine Milliarde Deutsche Mark.
Transformation zum internationalen Konzern
Die BayWa Transformation zum globalen Player begann in den 1970er Jahren. 1972 erfolgte die Umbenennung in BayWa AG. Das Unternehmen führte als erstes in der Branche die elektronische Datenverarbeitung ein. Heute ist die BayWa in über 50 Ländern aktiv und erzielte 2022 einen Rekordumsatz von 27 Milliarden Euro.
Die Expansion umfasste den Erwerb des niederländischen Getreidehändlers Cefetra und des neuseeländischen Obsthändlers Turners & Growers. 2021 erwarb Energy Infrastructure Partners einen 49%-Anteil an der Tochtergesellschaft BayWa r.e., die im Bereich erneuerbare Energien tätig ist.
BayWa AG: Ein Überblick
Die BayWa AG steht als Muttergesellschaft an der Spitze des BayWa-Konzerns. Mit Hauptsitz in München erstreckt sich die BayWa Unternehmensstruktur über 53 Länder weltweit. Der Konzern umfasst 540 vollkonsolidierte Beteiligungen und 26 nach Equity-Methode einbezogene Unternehmen.
Die BayWa Konzernstruktur gliedert sich in vier Hauptgeschäftsfelder: Energie, Agrar, Bau sowie Innovation & Digitalisierung. Diese sind wiederum in sieben operative Segmente unterteilt. Im Jahr 2023 erzielte der Konzern einen Umsatz von 23,9 Milliarden Euro.
Ein wichtiger Teil der BayWa Unternehmensstruktur ist die Tochtergesellschaft BayWa r.e. AG. Sie ist in 34 Ländern vertreten und erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von 5,8 Milliarden Euro. BayWa r.e. hat bereits Anlagen mit einer Kapazität von über 6 GW ans Netz gebracht und verwaltet Anlagen mit über 10,5 GW Leistung.
Zum BayWa-Konzern gehört auch der neuseeländische Apfelproduzent Turners & Growers. Dessen Marken „Envy“ und „Jazz“ sind oft in deutschen Supermärkten zu finden. Die BayWa AG ist an der Börse notiert, wobei die Großaktionäre Bayerische Raiffeisen Beteiligungs-AG und Raiffeisen Agrar Invest zusammen 62% der Anteile halten.
Geschäftsfelder und Segmente der BayWa
Die BayWa Geschäftsfelder sind breit gefächert und umfassen verschiedene Segmente. Der Konzern ist in den Bereichen Energie, Agrar und Bau tätig. Zusätzlich treibt BayWa Innovation und Digitalisierung voran.
Energie
Das BayWa Segment Energie teilt sich in regenerative und konventionelle Energien. 2023 erzielte der Bereich regenerative Energien einen Umsatz von 5,8 Milliarden Euro. Trotz eines Rückgangs erreichte das EBIT 193,8 Millionen Euro. BayWa plant, das internationale Geschäft mit erneuerbaren Energien 2024 weiter auszubauen.
Agrar
Die BayWa Agrar Sparte bleibt der umsatzstärkste Bereich. Sie umfasst die Cefetra Group, den klassischen Agrarhandel und Global Produce. 2015 übernahm BayWa die Mehrheit an Evergrain, um die Position im Agrarsegment zu stärken.
Bau
Der BayWa Bau Bereich ist vor allem in Deutschland aktiv. 2012 verkaufte BayWa seine Bau- und Gartenmarktsparte an die Familie Semer. Heute konzentriert sich das Segment auf Baustoffe und Systeme.
Innovation & Digitalisierung
BayWa investiert in Zukunftstechnologien und digitale Lösungen. Dieser Bereich ist zwar umsatzmäßig noch klein, gewinnt aber an strategischer Bedeutung. Die BayWa-Gruppe verfügt über etwa 3.000 Vertriebsstandorte in elf europäischen Ländern.
Wem gehört BayWa
Die BayWa Besitzverhältnisse sind komplex und haben sich in den letzten Jahren verändert. Der Haupteigentümer der BayWa AG ist die Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs-Aktiengesellschaft. Diese hält einen bedeutenden Anteil am Unternehmen und prägt maßgeblich die Geschäftspolitik.
Ein wichtiger Aspekt der BayWa Eigentümerstruktur betrifft die BayWa Bau- & Gartenmärkte. Seit 2012 werden diese von HELLWEG Die Profi-Baumärkte GmbH & Co. KG geführt. HELLWEG verwaltet 53 Standorte der BayWa Bau & Garten mit einer Gesamtverkaufsfläche von etwa 250.000 m².
Eine bedeutende Änderung in der Eigentümerstruktur zeichnet sich ab: Die Semer Beteiligungsgesellschaft mbH plant, sich mit 50 Prozent an der neuen BayWa Bau- & Gartenmärkte GmbH & Co. KG zu beteiligen. Der Kaufpreis für diese Transaktion beträgt 28 Millionen Euro. Zukünftig soll die Beteiligung auf 100 Prozent aufgestockt werden.
Diese Umstrukturierung betrifft 56 Märkte, die weiterhin unter der Marke BayWa geführt werden. 15 Standorte verbleiben im Unternehmen und werden den Sparten Baustoffe, Agrar und Technik zugeordnet. Die Partnerschaft mit Hellweg zielt darauf ab, Synergien zu schaffen und spezialisierte Einzelhandelsstrukturen zu stärken.
Die Aktionärsstruktur der BayWa AG
Die BayWa Aktionärsstruktur zeigt eine interessante Mischung aus traditionellen Hauptaktionären und Streubesitz. Diese Struktur spiegelt die genossenschaftlichen Wurzeln des Unternehmens wider und beeinflusst maßgeblich seine strategische Ausrichtung.
Hauptaktionäre
Die BayWa Hauptaktionäre spielen eine zentrale Rolle in der Unternehmensführung. Die Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs-AG (BRB) hält mit über 34% den größten Anteil an der BayWa AG. Diese starke Position unterstreicht die enge Verbindung zum genossenschaftlichen Sektor. Raiffeisen Agrar Invest (RAIG) ist ein weiterer bedeutender Aktionär.
Streubesitz
Der BayWa Streubesitz umfasst den verbleibenden Anteil der Aktien. Diese breite Streuung ermöglicht es Kleinanlegern und institutionellen Investoren, am Unternehmenserfolg teilzuhaben. Die Börsennotierung der BayWa AG fördert Transparenz und eröffnet Zugang zu Kapitalmarktfinanzierungen.
2023 sicherte sich BayWa etwa 550 Millionen Euro frisches Kapital von Hauptaktionären und Banken. Dieses Finanzierungspaket umfasst Überbrückungskredite und Gesellschafterdarlehen. Es zielt darauf ab, die Schuldenlast von rund 5,6 Milliarden Euro zu reduzieren und die Profitabilität zu steigern. Trotz Herausforderungen bleibt die BayWa AG ein wichtiger Akteur in der Lebensmittelversorgung Süddeutschlands.
Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs-AG als Hauptaktionär
Die Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs-AG (BRB) nimmt als BayWa Hauptaktionär eine zentrale Rolle ein. Mit einem Anteil von 34% an der BayWa AG vertritt sie die genossenschaftlichen Interessen im Unternehmen. Diese Beteiligung macht die BRB zum größten Einzelaktionär der BayWa AG.
Interessanterweise hält die BayWa AG selbst etwa 10% der Anteile an der BRB. Dies schafft eine verschachtelte Eigentümerstruktur zwischen den beiden Unternehmen. Die BRB unterstützt die BayWa AG finanziell. Sie hat eine Finanzspritze von 55 Millionen Euro zugesagt, um die Liquidität des Konzerns zu stärken.
Die finanzielle Lage der BayWa AG ist komplex. Der Konzern benötigt kurzfristig 500 bis 600 Millionen Euro für Zahlungsverpflichtungen. Ein Konsortialkredit von 2 Milliarden Euro sichert die Unternehmensfinanzierung. Dazu kommen Schuldscheindarlehen und Anleihen. Die Eigenkapitalquote lag Ende 2023 bei 13,7%, bei Verbindlichkeiten von 10,8 Milliarden Euro.
- BayWa AG hat über 23.000 Mitarbeiter
- Bilanzsumme: über 12 Milliarden Euro
- Gesamtverbindlichkeiten: 11,4 Milliarden Euro (März 2024)
- Finanzschulden: 5,6 Milliarden Euro (März 2024)
Die Rolle der Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs-AG als Hauptaktionär bleibt für die BayWa AG von strategischer Bedeutung. Sie sichert die genossenschaftliche Ausrichtung und unterstützt das Unternehmen in finanziell herausfordernden Zeiten.
Die Rolle der Genossenschaften in der BayWa-Eigentümerstruktur
Die BayWa Genossenschaften spielen eine zentrale Rolle in der Eigentümerstruktur des Unternehmens. Diese genossenschaftliche Prägung zeigt sich besonders in der Beteiligung der Bayerischen Raiffeisen-Beteiligungs-AG, die als Hauptaktionär fungiert.
Die BayWa genossenschaftliche Struktur spiegelt sich in verschiedenen Geschäftsfeldern wider. Im Jahr 2019 erzielte das Unternehmen beachtliche Umsätze:
- Agrar: 1.389.469 TEUR
- Energie: 751.075 TEUR
- Bau- & Gartenmarkt: 113.968 TEUR
- Technik: 245.268 TEUR
Diese Zahlen unterstreichen die Stärke der BayWa Genossenschaften in unterschiedlichen Sektoren. Das Ergebnis vor Steuern lag 2019 bei 22.072 TEUR, was die finanzielle Stabilität des Unternehmens verdeutlicht.
Die genossenschaftliche Struktur der BayWa AG sichert den Einfluss landwirtschaftlicher Genossenschaften. Mit durchschnittlich 2.288 Mitarbeitern im Jahr 2019 zeigt sich die Bedeutung des Unternehmens als Arbeitgeber. Die BayWa genossenschaftliche Struktur ermöglicht eine enge Verbindung zwischen Landwirtschaft und Handel, was sich positiv auf die Geschäftsentwicklung auswirkt.
Börsennotierung der BayWa AG
Die BayWa AG ist an der Börse notiert und hat in letzter Zeit turbulente Zeiten erlebt. Die BayWa Aktie verlor Anfang 2024 über 40 Prozent ihres Wertes. Dies spiegelt die aktuellen Herausforderungen des Unternehmens wider.
Aktienkursentwicklung
Der Kurs der BayWa Aktie steht unter Druck. Das Unternehmen benötigt dringend frisches Kapital. Eine geplante neue Anleihe konnte nicht wie gewünscht platziert werden. Zudem muss BayWa eine Altanleihe über 500 Millionen Euro zurückzahlen.
Dividendenpolitik
Die BayWa Dividende fiel 2024 aus. Für das Geschäftsjahr 2023 wurde erstmals seit vielen Jahren keine Ausschüttung vorgenommen. Dies unterstreicht die angespannte finanzielle Lage des Unternehmens.
Zur Rettung der BayWa AG wird eine Finanzspritze von 400 Millionen Euro diskutiert. Michael Baur soll die Sanierung leiten. Laut Sanierungsgutachten muss das Unternehmen kräftig sparen und Geschäftsbereiche verkaufen. Die BayWa Börse bleibt gespannt auf weitere Entwicklungen.
Unternehmensführung und Vorstand
Die BayWa Unternehmensführung steht vor großen Herausforderungen. Marcus Pöllinger übernahm vor weniger als einem Jahr den Posten des Vorstandsvorsitzenden von Prof. Klaus Josef Lutz. Trotz anfänglicher Spekulationen über eine mögliche Entlassung genießt Pöllinger nun das volle Vertrauen des Aufsichtsrats.
Unter Pöllingers Führung sank das EBIT in den ersten neun Monaten 2023 auf unter 215 Millionen Euro. Der Umsatz ging um etwa 2 Milliarden auf 18,2 Milliarden Euro zurück. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Aktienkurs wider, der seit Pöllingers Amtsantritt um rund 35% gefallen ist.
Der BayWa Vorstand sieht sich mit einer Reihe von Problemen konfrontiert:
- Erstmaliger Verlust von 93 Millionen Euro in der Firmengeschichte
- Schulden von etwa 5,6 Milliarden Euro Ende des Vorjahres
- Entfernung aus dem M-Dax und S-Dax
- Verluste im Solar- und erneuerbaren Energiebereich
Zur Bewältigung dieser Herausforderungen hat die BayWa Unternehmensführung eine Restrukturierung eingeleitet. Dies beinhaltet Personalabbau und Pläne zum Verkauf der Solarsparte. Zudem wurde die Beratungsfirma McKinsey engagiert, um die Geschäftsstrategie zu überarbeiten und das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen.
Aufsichtsrat und Kontrollstrukturen
Der BayWa Aufsichtsrat spielt eine zentrale Rolle in der Unternehmensführung. Unter dem Vorsitz von Gregor Scheller überwacht dieses Gremium die Geschäftsführung und berät den Vorstand in wichtigen Entscheidungen. Die BayWa Kontrollstrukturen sind darauf ausgelegt, eine ausgewogene Vertretung verschiedener Interessen zu gewährleisten.
Im Jahr 2024 setzt sich der BayWa Aufsichtsrat aus Vertretern der Anteilseigner und der Arbeitnehmer zusammen. Diese Zusammensetzung sorgt für eine umfassende Perspektive auf die Unternehmensaktivitäten. Die Mitglieder bringen ihre Expertise aus unterschiedlichen Bereichen ein, um die langfristige Entwicklung des Unternehmens zu fördern.
Die BayWa Kontrollstrukturen umfassen regelmäßige Sitzungen und Ausschüsse. Hier werden Themen wie Strategie, Risikomanagement und Compliance diskutiert. Der Aufsichtsrat prüft zudem die Jahresabschlüsse und Geschäftsberichte. Diese gründliche Überwachung trägt zur Transparenz und zum Vertrauen der Aktionäre bei.
Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsrat und Vorstand werden die Interessen aller Stakeholder berücksichtigt. Dies fördert eine nachhaltige Unternehmensentwicklung und stärkt die Position der BayWa AG im Wettbewerb.
Tochterunternehmen und Beteiligungen
Die BayWa AG hat ein weitverzweigtes Netzwerk von Tochterunternehmen und Beteiligungen aufgebaut. Mit einem Umsatz von 27 Milliarden Euro im Jahr 2024 zeigt sich die Stärke dieses Konzerns. Die BayWa Tochterunternehmen sind in verschiedenen Branchen tätig und tragen maßgeblich zum Erfolg des Gesamtkonzerns bei.
BayWa r.e. AG
Ein Flaggschiff unter den BayWa Beteiligungen ist die BayWa r.e. AG. Sie ist zu 51% im Besitz der BayWa AG, während Energy Infrastructure Partners (EIP) die restlichen 49% hält. Die BayWa r.e. AG ist in 30 Ländern im Bereich erneuerbare Energien aktiv und zählt zu den größten Unternehmen dieser Branche.
Internationale Beteiligungen
Die BayWa AG hat ihre Präsenz international ausgebaut. Zu den wichtigen Tochtergesellschaften gehören die BayWa Mobility Solutions GmbH und die BayWa Power Liquids GmbH. Insgesamt umfasst das Portfolio 540 vollkonsolidierte Beteiligungen und 26 nach der Equity-Methode einbezogene Unternehmen. Diese Diversifizierung hat dazu beigetragen, dass sich BayWa von einem national fokussierten zu einem globalen Konzern entwickelt hat.
Trotz des Erfolgs steht BayWa vor Herausforderungen. Die Verschuldung beläuft sich auf rund sechs Milliarden Euro. Hauptgläubiger sind namhafte Banken wie DZ-Bank, LBBW, Deutsche Bank, Commerzbank und UniCredit. Die Zukunft der BayWa Tochterunternehmen bleibt spannend, da der Konzern seine Strategie kontinuierlich an die sich wandelnden Marktbedingungen anpasst.
Finanzielle Kennzahlen und Geschäftsentwicklung
Die BayWa Finanzen zeigen eine beeindruckende Entwicklung. Der Gesamtumsatz lag 2019 bei 2.536.505 TEUR. Das Agrar-Segment erwirtschaftete mit 1.389.469 TEUR den größten Anteil. Energie folgte mit 751.075 TEUR.
Die BayWa Geschäftsentwicklung spiegelt sich in der regionalen Verteilung wider. Österreich war mit 1.776.907 TEUR der stärkste Markt. Deutschland und die übrige EU trugen ebenfalls erheblich zum Umsatz bei.
- Ergebnis vor Steuern: 22.072 TEUR
- Durchschnittliche Mitarbeiterzahl: 2.288
- Kassenbestand: 1.233.674.204,93 EUR
- Forderungen an Kreditinstitute: 2.535.592.366,74 EUR
- Forderungen an Kunden: 1.756.759.774,91 EUR
Die BayWa AG ist an der Börse notiert. Zur Unternehmensgruppe gehören zahlreiche Tochtergesellschaften, darunter die BayWa r.e. AG im Bereich erneuerbare Energien. In der Vergangenheit gab es strategische Zu- und Verkäufe, um das Portfolio zu optimieren.
Zukunftsperspektiven und Strategien
Die BayWa Zukunft gestaltet sich vielversprechend. Der Konzern setzt auf Megatrends und Grundbedürfnisse wie Ernährung, Energie und Mobilität. Ein besonderer Fokus liegt auf erneuerbaren Energien durch die BayWa r.e. AG. Dies passt zur aktuellen Entwicklung: Im September 2023 lag der Anteil erneuerbarer Energien an der deutschen Stromerzeugung bei 57 Prozent.
Die BayWa Strategie umfasst auch die Weiterentwicklung digitaler Geschäftsmodelle und Internationalisierung in strategischen Märkten. Bis 2025 strebt der Konzern ein nachhaltiges EBIT von 470-520 Millionen Euro an. Diese BayWa Entwicklung könnte von globalen Trends profitieren:
- Weltweit arbeiten etwa 1,3 Millionen Menschen in der Windenergiebranche.
- Bis 2050 könnten in diesem Sektor 6,5 Millionen Arbeitsplätze entstehen.
- In Deutschland beschäftigte die Solarenergiebranche 2021 rund 58.500 Personen.
Die BayWa positioniert sich damit in wachstumsstarken Märkten. Allerdings zeigen Umfragen auch Herausforderungen: 78% der Befragten in der Agrarindustrie sehen eine zu starke Dominanz großer internationaler Unternehmen. Nur 7% bevorzugen Komplettanbieter. Die BayWa muss diese Bedenken in ihrer Zukunftsstrategie berücksichtigen, um nachhaltig erfolgreich zu bleiben.
Fazit
Die BayWa AG, ein traditionsreiches Unternehmen mit rund 24.000 Mitarbeitern, steht 2024 vor großen Herausforderungen. Die BayWa Zusammenfassung zeigt, dass der Konzern erstmals in seiner Geschichte 2023 einen Verlust verzeichnete. Die Aktie erlitt einen massiven Einbruch von fast 35% nach Veröffentlichung eines Sanierungsgutachtens.
Die Eigentümerstruktur wird von der Bayerischen Raiffeisen-Beteiligungs-AG mit 33,8% Anteil dominiert. Trotz der aktuellen Krise bleibt die BayWa ein wichtiger Player in den Bereichen Energie, Agrar und Bau. Die Schulden von 5,5 Milliarden Euro Ende 2023 stellen eine ernsthafte Belastung dar.
Der BayWa Ausblick ist geprägt von Unsicherheit. Finanzanalysten haben ihre Bewertungen ausgesetzt. Die Partnerschaft der Tochter Cefetra Group mit Heinrich Brüning GmbH im Bereich Trockenfrüchte und Nüsse zeigt jedoch, dass BayWa weiterhin strategische Entscheidungen trifft, um ihre Position im Agrarsektor zu stärken.
Die Zukunft der BayWa hängt stark von der erfolgreichen Umsetzung des Sanierungsplans ab. Der Fokus auf nachhaltige Energielösungen und die Digitalisierung im Agrarsektor könnten wichtige Wachstumstreiber sein, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen.