Correctiv gGmbH, eine gemeinnützige Journalismus-Organisation, steht seit 2013 für unabhängigen Faktencheck und Investigativjournalismus in Deutschland. Die Frage nach den Eigentümern ist komplex, da Correctiv als Non-Profit-Organisation fungiert.
Im Jahr 2024 bleibt Correctiv in seiner Struktur als gemeinnützige GmbH bestehen. Die Organisation gehört keinem klassischen Medienkonzern an und ist nicht börsennotiert. Stattdessen wird sie von einem Netzwerk aus Spendern und Stiftungen getragen.
Die finanziellen Eckdaten für 2023 zeigen: Einzelspenden beliefen sich auf 1.894.570,40 €. Große Unterstützer wie die Luminate Foundation trugen 661.018,53 € bei. Die Brost-Stiftung leistete in der Vergangenheit einen Beitrag von drei Millionen Euro.
Correctiv betreibt neben der Hauptorganisation die Correctiv Verlag und Vertriebs UG. Firmenverkäufe gab es bisher nicht. Mit 60 Mitarbeitern setzt Correctiv seinen Auftrag für transparenten, unabhängigen Journalismus fort.
Die Gründung von Correctiv
Das Recherche-Netzwerk Correctiv entstand am 14. Juli 2014. David Schraven, der Gründer, schuf eine einzigartige Plattform für investigativen Journalismus in Deutschland. Die Organisation startete mit der Rechtsform einer gemeinnützigen GmbH.
Finanzierung und Wachstum
Die Brost-Stiftung ermöglichte den Start von Correctiv mit einer Anschubfinanzierung von drei Millionen Euro. Bis 2018 kamen weitere 3,8 Millionen Euro hinzu. Heute kostet der Betrieb jährlich rund drei Millionen Euro. Die Finanzierung stammt zu 42% von Stiftungen und zu 40% von Privatpersonen.
Team und Projekte
Correctiv wuchs schnell. Es stellte Datenjournalisten wie Simon Wörpel und Simon Jockers ein. Marta Orosz, Justus von Daniels und Marcus Bensmann verstärkten das Team. Heute arbeiten 46 Redakteure und 36 weitere Mitarbeiter für Correctiv. Can Dündar baute die Türkei-Redaktion #ÖZGÜRÜZ auf.
- Über 2500 Mitglieder in der Correctiv-Community
- Eigener Verlag für Buchveröffentlichungen
- Organisation des Campfire-Festivals
- Leitung einer Webakademie mit Cordt Schnibben
Seit 2017 ist Correctiv der deutsche Faktenprüfer für Facebook. Die genauen Zahlungen bleiben jedoch unbekannt. Diese Partnerschaft und die vielfältige Finanzierung sichern Correctivs Rolle als wichtiges Recherche-Netzwerk in der deutschen Medienlandschaft.
Correctivs Mission und Ziele
Correctiv setzt sich für transparenten Journalismus ein und verfolgt das Ziel, investigative Recherchen kostenfrei zugänglich zu machen. Die Organisation hat sich der Aufgabe verschrieben, Desinformation zu bekämpfen und eine informierte Gesellschaft zu fördern.
Der Fokus liegt auf Investigativjournalismus, der politische und wirtschaftliche Missstände aufdeckt. Correctiv arbeitet unabhängig und frei von externen Einflüssen, um eine objektive Berichterstattung zu gewährleisten.
- Erster Platz in der Kategorie „Chefredaktion national“ beim „Journalistinnen und Journalisten des Jahres“ Award 2021
- Journalistenpreis in der Kategorie „Datenjournalismus“ für die Recherche „Kein Filter für Rechts“
- Dr. Georg Schreiber-Medienpreis für das Pillenkick-Rechercheteam 2021
- Sigma Award für Datenjournalismus für die Untersuchung rechter Propaganda auf Instagram
Diese Anerkennungen unterstreichen Correctivs Engagement, durch transparenten Journalismus zur Aufklärung beizutragen und Desinformation aktiv entgegenzuwirken.
Organisationsstruktur und Leitung
Correctiv hat eine klare Führungsstruktur, die für Transparenz und journalistische Qualität sorgt. Die Organisation wird von erfahrenen Fachleuten geleitet, die sich für investigativen Journalismus einsetzen.
Geschäftsführung und Chefredaktion
David Schraven steht seit der Gründung an der Spitze von Correctiv. Seit 2022 teilt er sich die Geschäftsführung mit Jeannette Gusko. Beide bringen langjährige Erfahrung in Medien und Non-Profit-Management mit.
Die redaktionelle Leitung liegt in den Händen von Olaya Argüeso und Justus von Daniels. Sie verantworten seit 2019 die journalistischen Inhalte und setzen Qualitätsstandards für die Recherchen.
Kontrolle und Ethik
Ein dreiköpfiger Aufsichtsrat überwacht die Arbeit von Correctiv. Zusätzlich gibt es einen Ethikrat, der die journalistische Qualität im Blick behält. Diese Struktur soll die Unabhängigkeit und Integrität des Recherchezentrums sicherstellen.
Correctiv ist nicht börsennotiert und gehört keinem größeren Konzern an. Die gemeinnützige GmbH finanziert sich durch Spenden und Fördermittel. Gewinn und Verlust werden jährlich in einem Transparenzbericht offengelegt.
Wem gehört Correctiv?
Correctiv ist eine gemeinnützige GmbH, die 2013 gegründet wurde. Die Frage nach den Eigentümern lässt sich nicht einfach beantworten. Correctiv hat eine besondere Gesellschafterstruktur.
Gesellschafterstruktur und Kuratorium
Ursprünglich war David Schraven der alleinige Gesellschafter. 2017 übergab er die Mehrheit der Anteile an ein Kuratorium. Dieses besteht aus fünf Personen: Dagmar Hovestädt, Lukas Beckmann, Christian Humborg, Maria Scharlau und David Schraven selbst.
Das Kuratorium übernimmt die Rolle der Gesellschafter. Es trifft wichtige Entscheidungen für die gemeinnützige GmbH. Die Struktur soll die Unabhängigkeit von Correctiv sichern.
David Schravens Rolle
David Schraven bleibt als Gründer und Geschäftsführer eine zentrale Figur bei Correctiv. Er leitet mehrere Tochtergesellschaften wie Correctiv UG und Correctiv CrowdNewsroom GmbH. Schraven ist für die strategische Ausrichtung verantwortlich.
Correctiv ist nicht börsennotiert. Die Finanzierung erfolgt durch Spenden, Stiftungen und öffentliche Gelder. Von 2014 bis 2018 erhielt Correctiv 3,8 Millionen Euro von der Brost-Stiftung. Seit 2015 kamen 2,9 Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln. Weitere Großspender sind die Luminate Foundation und die Schöpflin Stiftung.
Finanzierungsmodell von Correctiv
Correctiv, eine Non-Profit-Organisation, finanziert sich durch verschiedene Quellen. Die Hälfte der Einnahmen stammt von privaten Unterstützern und Unternehmen. Die andere Hälfte kommt von Stiftungen, wobei ein Drittel öffentlichen Ursprungs ist.
Im Jahr 2023 erhielt Correctiv über 2 Millionen Euro von privaten Spendern und Unternehmen. Zusätzlich flossen 1,8 Millionen Euro von Stiftungen wie Luminate, Schöpflin und Alfred Toepfer. Der deutsche Steuerzahler unterstützte Correctiv 2022 mit 624.000 Euro, davon 362.000 Euro aus Nordrhein-Westfalen.
Correctiv kooperiert mit Firmen wie Miele, Stihl und Rossmann für Kampagnen wie „Made in Germany – Made by Vielfalt“. Die gewerbliche Tochtergesellschaft „Correctiv – Verlag und Vertrieb für die Gesellschaft UG“ verzeichnete 2022 ein Defizit von 254.798,98 Euro.
Trotz der Auszeichnungen wie dem Helmut Schmidt Journalistenpreis und dem Grimme Online Award wirft das kommerzielle Engagement Fragen zur finanziellen Transparenz auf. Correctiv legt alle Spenden und Zuwendungen über 1.000 Euro auf ihrer Website offen, um Vertrauen zu schaffen.
Hauptspender und Unterstützer
CORRECTIV, das erste gemeinnützige Recherchezentrum in Deutschland, startete 2014 mit einer Anschubfinanzierung der Brost-Stiftung. Diese Unterstützung war entscheidend für die Gründung und die ersten drei Jahre des Unternehmens.
Brost-Stiftung als Wegbereiter
Die Brost-Stiftung spielte eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von CORRECTIV. Ihre Förderung ermöglichte es dem Recherchezentrum, seine Arbeit aufzunehmen und sich als unabhängige journalistische Organisation zu etablieren.
Aktuelle Großspender
Heute finanziert sich CORRECTIV durch ein breites Spektrum an Unterstützern. Die Luminate Foundation und die Schöpflin Stiftung zählen zu den bedeutendsten Förderern. Im Jahr 2023 spendete die Luminate Foundation 661.018,53 Euro, während die Schöpflin Stiftung 286.000,00 Euro beisteuerte.
Neben diesen Hauptspendern erhält CORRECTIV auch Zuwendungen von anderen Stiftungen und öffentlichen Quellen. Dies umfasst Gelder der Bundeskasse und der Landeshauptkasse NRW. Diese vielfältige Finanzierungsbasis stärkt die Unabhängigkeit von CORRECTIV und ermöglicht investigative Recherchen zu wichtigen gesellschaftlichen Themen.
Öffentliche Förderung und Transparenz
Correctiv legt großen Wert auf Transparenz bei seinen Finanzen. Die Organisation erhält öffentliche Förderung für spezifische Projekte. Im Jahr 2023 flossen 431.059,85 Euro von der Bundeskasse und 145.338,00 Euro von der Landeshauptkasse NRW an Correctiv. Diese Gelder sind zweckgebunden und dienen ausschließlich Projekten der Medienbildung.
Die Transparenz zeigt sich in der detaillierten Offenlegung von Einnahmen und Ausgaben. Correctiv veröffentlicht Informationen zu Spenden über 1000 Euro, einschließlich Zuwendungen aus Bundes- und Landesmitteln. Wichtig zu betonen ist, dass keine staatlichen Gelder für investigative Recherchen oder redaktionelle Arbeit verwendet werden.
Correctiv finanziert sich aus verschiedenen Quellen:
– Stiftungsgelder für institutionelle Förderung und Projektfinanzierung
– Private Spenden, wobei Kleinspender den größten Anteil ausmachen
– Einnahmen aus wirtschaftlichen Aktivitäten
– Kooperation mit Meta im Bereich Faktenchecks
Die finanzielle Unabhängigkeit wird durch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Stiftungsgeldern und privaten Spenden gewährleistet. Correctiv betont, dass die öffentliche Förderung keinen Einfluss auf ihre unabhängige journalistische Arbeit hat. Dies zeigt sich in kritischen Berichten über die Bundesregierung, wie im Fall des Cum-ex-Skandals.
Correctivs Tochtergesellschaften und Projekte
Correctiv hat seine Aktivitäten über die Jahre erweitert und betreibt nun verschiedene Tochtergesellschaften und Projekte. Diese Erweiterungen spiegeln das Engagement des Unternehmens für Journalismus und Medienkompetenz wider.
Correctiv Verlag und Vertriebs UG
Der Correctiv Verlag und Vertriebs UG ist eine gewerbliche Tochtergesellschaft von Correctiv. Diese Einheit gibt Bücher heraus und führt Faktenchecks für Facebook durch. Die Zusammenarbeit mit Facebook begann 2017 und umfasst die Überprüfung und Markierung von Beiträgen auf Sachrichtigkeit.
Online-Journalistenschule Reporterfabrik
Im Januar 2017 gründete Correctiv die Online-Journalistenschule Reporterfabrik. Sie startete im Dezember 2018 und hat das Ziel, Medienkompetenz zu vermitteln. Die Reporterfabrik bietet Kurse und Workshops für angehende Journalisten und interessierte Bürger an.
Beide Projekte zeigen Correctivs Bestreben, über klassische Berichterstattung hinauszugehen. Der Correctiv Verlag trägt zur Verbreitung investigativer Recherchen bei, während die Reporterfabrik die nächste Generation von Journalisten ausbildet. Diese Initiativen unterstreichen Correctivs Rolle in der deutschen Medienlandschaft als Förderer von Qualitätsjournalismus und kritischem Denken.
Bedeutende Recherchen und Auszeichnungen
Correctiv hat sich durch wegweisende Investigativjournalismus einen Namen gemacht. Die CumEx-Files, eine umfangreiche Untersuchung zu Steuerbetrug, zählt zu den bekanntesten Recherchen. Auch der Medizinskandal um die Alte Apotheke in Bottrop wurde durch Correctiv aufgedeckt.
Die Qualität der journalistischen Arbeit spiegelt sich in zahlreichen Preisen wider. 2023 erhielt das CORRECTIV.Lokal-Netzwerk den Grimme Online Award für eine Recherche zur Verfügbarkeit von Abtreibungen in Deutschland. Im selben Jahr wurde der Deutsche Verlagspreis an CORRECTIV.Verlag verliehen.
Weitere Auszeichnungen unterstreichen Correctivs Bedeutung:
- Goethe-Medienpreis 2022 für die „China Science Investigation“
- Theodor Heuss Medaille für demokratisches Engagement
- Daphne Caruana Preis 2020
- Nannen Preis 2019 für die Untersuchung zur Ausbeutung von Landarbeiterinnen
Die CumEx-Files brachten Correctiv den Nick Knatterton Preis des BDK ein. Diese Auszeichnungen zeigen, dass Correctiv eine wichtige Rolle in der deutschen Medienlandschaft spielt und für investigativen Journalismus höchster Güte steht.
Kooperation mit Facebook im Bereich Faktenchecks
Seit 2017 arbeitet Correctiv eng mit Facebook zusammen, um Desinformation zu bekämpfen. Das Faktencheck-Programm zielt darauf ab, die Verbreitung von Falschmeldungen einzudämmen. Correctiv und die Deutsche Presse-Agentur wurden von Facebook beauftragt, verdächtige Beiträge zu überprüfen.
Die Zusammenarbeit zwischen Correctiv und Facebook bringt finanzielle Vorteile. Im Jahr 2017 spendete Facebook 105.000 Euro an Correctiv. Schätzungen zufolge erzielt Correctiv durch diese Kooperation jährlich mehrere hunderttausend Euro. 2018 beliefen sich die Gesamteinnahmen des kommerziellen Zweigs von Correctiv auf 552.000 Euro.
Das Faktencheck-Verfahren läuft in zwei Stufen ab:
- Kennzeichnung verdächtiger Beiträge
- Überprüfung durch unabhängige Faktenprüfer
Dieser Prozess dauert durchschnittlich drei Tage. Laut Facebook verlieren als falsch gekennzeichnete Nachrichten 80 Prozent ihrer Reichweite.
Trotz der Bemühungen gibt es Kritik. Eine Yale-Studie zeigte, dass die Kennzeichnungen nur geringe Auswirkungen auf die Nutzerwahrnehmung haben. Zudem musste Correctiv eine gerichtliche Niederlage für einen Faktencheck hinnehmen, was Fragen zur Effektivität der Zusammenarbeit aufwirft.
Kritik und Kontroversen um Correctiv
Correctiv sieht sich als unabhängiges Recherchezentrum immer wieder kritischen Stimmen ausgesetzt. Die Organisation steht im Spannungsfeld zwischen investigativem Journalismus und gesellschaftlichem Engagement.
Vorwürfe der politischen Einseitigkeit
Kritiker werfen Correctiv politische Einseitigkeit vor. Rechtsanwalt Joachim Steinhöfel äußerte Bedenken über eine mögliche Vermischung von linkem Aktivismus und Journalismus. Trotz dieser Vorwürfe erhielt Correctiv 2023 die Theodor-Heuss-Medaille für besonderes demokratisches Engagement.
Diskussionen um die Stiftungsfinanzierung
Die Stiftungsfinanzierung von Correctiv sorgt für Diskussionen. Kritiker hinterfragen die mögliche Einflussnahme durch Geldgeber auf die journalistische Arbeit. Correctiv betont seine Unabhängigkeit und verweist auf transparente Finanzberichte.
Trotz der Kontroversen bleibt die Fehlerquote bei Correctivs Recherchen gering. Die Organisation deckte wichtige Themen wie den CumEx-Skandal auf und erhielt dafür mehrere Auszeichnungen. Die Zusammenarbeit mit Facebook im Bereich Faktenchecks führte zu weiteren Debatten über die Rolle von Correctiv in der Medienlandschaft.
Ein aktueller Rechtsstreit zeigt die anhaltenden Kontroversen. Ein Teilnehmer eines umstrittenen Treffens in Potsdam klagte gegen Correctiv und erzielte Teilerfolge vor Gericht. Dies unterstreicht die Herausforderungen, denen sich Correctiv bei der Berichterstattung über sensible politische Themen gegenübersieht.
Correctivs Rolle in der deutschen Medienlandschaft
Correctiv hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2014 als wichtiger Akteur im Bereich des Investigativjournalismus in Deutschland etabliert. Das Recherche-Netzwerk setzt sich für Transparenz und die Aufdeckung von Missständen ein. Mit über 100.000 Unterstützern finanziert sich Correctiv durch Spenden und Stiftungsgelder.
Im Bereich Medienbildung betreibt Correctiv die Online-Journalistenschule Reporterfabrik. Zudem kooperiert das Netzwerk mit Facebook im Bereich Faktenchecks. Diese Aktivitäten tragen zur Stärkung der Medienkompetenz bei und fördern die kritische Auseinandersetzung mit Informationen.
Trotz Kritik an der Finanzierung durch ausländische Stiftungen wie das Omidyar Network bleibt Correctivs Einfluss auf öffentliche Debatten bedeutend. Das Recherche-Netzwerk erhielt Auszeichnungen für seine Arbeit und setzt sich weiterhin für investigativen Journalismus in der deutschen Medienlandschaft ein.