98% des journalistischen Verlagsgeschäfts von Axel Springer liegen in den Händen von nur zwei Personen. Diese überraschende Konzentration macht den Medienriesen zu einem der einflussreichsten Player im deutschen Medienmarkt. Doch wer sind diese Schlüsselfiguren und wie sieht die Eigentümerstruktur im Detail aus?
Der Axel Springer Verlag, eine der größten Mediengruppen Deutschlands, steht vor bedeutenden Veränderungen. Mathias Döpfner, CEO des Unternehmens, und Friede Springer, Witwe des Verlagsgründers, halten gemeinsam die Kontrolle über das Kerngeschäft. Der Rest verteilt sich auf Axel Sven Springer, Enkel des Firmengründers.
Für 2024 plant der Konzern eine Aufspaltung. Das Mediengeschäft mit bekannten Marken wie Bild und Welt bleibt unter der Führung von Döpfner und der Springer-Familie. Im Gegenzug soll der US-Finanzinvestor KKR die Mehrheit an den lukrativen Kleinanzeigenportalen wie StepStone übernehmen.
Diese Neustrukturierung, die für das zweite Quartal 2025 geplant ist, markiert einen Wendepunkt in der Unternehmensgeschichte. Sie unterstreicht den Fokus auf digitalen Journalismus und internationale Expansion, besonders in den USA. Mit einem geschätzten Gesamtwert von 13,5 Milliarden Euro bleibt Axel Springer ein Schwergewicht in der Medienlandschaft.
Die Geschichte des Axel Springer Verlags
Der Axel Springer Verlag prägt seit Jahrzehnten die deutsche Publizistik. Gegründet 1946 in Hamburg, entwickelte sich das Unternehmen zu einem der einflussreichsten im Verlagswesen.
Gründung und Anfangsjahre
Axel Cäsar Springer, geboren 1912, legte den Grundstein für sein Medienimperium. 1952 startete er die Bild-Zeitung, die bis heute Deutschlands auflagenstärkste Tageszeitung ist. 1956 erweiterte der Medienmogul sein Portfolio um Die Welt und Welt am Sonntag.
Entwicklung zum Medienkonzern
In den 60er Jahren wuchs der Verlag rasant. 1966 eröffnete das neue Verlagshaus in Berlin-Kreuzberg. Die Expansion ging mit Herausforderungen einher. 1972 verübte die RAF einen Bombenanschlag auf das Hamburger Springer-Hochhaus, bei dem 17 Mitarbeiter verletzt wurden.
Börsengang und Internationalisierung
1985 ging Axel Springer an die Börse. Der Verlagsgründer verkaufte 49,23% der Anteile. Nach der deutschen Wiedervereinigung expandierte das Unternehmen in europäische Länder. 2007 erwarb Springer für 284 Millionen Euro eine Beteiligung am französischen Frauenportal auFeminin.com. Heute erwirtschaftet Axel Springer SE mit 16.835 Mitarbeitern einen Umsatz von 3,4 Milliarden Euro, wobei 73% aus digitalen Aktivitäten stammen.
Aktuelle Eigentümerstruktur
Die Konzernbeteiligungen bei Axel Springer zeigen eine klare Machtverteilung. Friede Springer und Mathias Döpfner kontrollieren gemeinsam knapp 98 Prozent des Unternehmens. Friede Springer hält 22,5 Prozent der Anteile, während CEO Mathias Döpfner 21,9 Prozent besitzt.
Der US-Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR) ist mit 35,6 Prozent der größte Anteilseigner. Die Canada Pension Plan Investment Board (CPPIB) hält weitere 12,9 Prozent. Diese Struktur prägt die Medienlandschaft Deutschland maßgeblich.
Axel Springer ist seit 2020 nicht mehr börsennotiert. Der Konzern erzielte 2022 einen Umsatz von 3,2 Milliarden Euro. Bemerkenswert ist, dass 85 Prozent des Umsatzes aus dem digitalen Geschäft stammen. Das zum Konzern gehörende Jobportal Stepstone verzeichnete allein einen Umsatz von über einer Milliarde Euro.
Für 2025 ist eine Aufspaltung des Konzerns geplant. Friede Springer und Mathias Döpfner wollen den Medienbereich behalten, während die Rubrikengeschäfte abgespalten werden sollen. Nach der Trennung werden Unternehmen wie Stepstone Group und Aviv mit Immobilienportalen in ein separates Unternehmen überführt, bei dem KKR und CCP Investments die Mehrheit halten werden.
Wem gehört der Axel Springer Verlag?
Die Eigentümerstruktur des Axel Springer Verlags hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Das Medienunternehmen befindet sich heute in privater Hand und wird von wenigen Hauptaktionären kontrolliert.
Hauptanteilseigner
Friede Springer und Mathias Döpfner sind die zentralen Figuren in der Eigentümerstruktur. Sie kontrollieren gemeinsam etwa 98 Prozent des Verlags. Döpfner, der auch als Vorstandsvorsitzender fungiert, spielt eine Schlüsselrolle in der strategischen Ausrichtung des Unternehmens.
Rolle von KKR
Der US-Finanzinvestor KKR ist seit 2020 der größte Anteilseigner von Axel Springer. KKR und CCP Investments werden nach einer geplanten Transaktion im Jahr 2025 die Mehrheitsaktionäre sein. Der geschätzte Unternehmenswert wird dann bei 13,5 Milliarden Euro liegen.
Beteiligung der Springer-Familie
Die Springer-Familie ist weiterhin am Unternehmen beteiligt. Axel Sven Springer, Enkel des Gründers, wird Teilhaber. Ab 2025 soll Axel Springer wieder ein familiengeführtes Medienhaus werden. Dies markiert eine Rückkehr zu den Wurzeln, nachdem sich der Verlag 2020 nach rund 35 Jahren von der Börse zurückgezogen hatte.
Der Axel Springer Verlag erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von 3,2 Milliarden Euro und einen Gewinn von rund 750 Millionen Euro. Mit etwa 18.000 Mitarbeitern zählt er zu den größten Medienunternehmen Europas. Der Fokus liegt zunehmend auf dem digitalen Geschäft und der Expansion in den US-Markt.
Geplante Aufspaltung des Konzerns
Der Medienkonzern Axel Springer plant eine weitreichende Unternehmensaufspaltung. Die Konzernstruktur soll sich grundlegend ändern. Das Mediengeschäft mit bekannten Marken wie Bild und Welt bleibt unter der Kontrolle von Mathias Döpfner und der Springer-Familie.
Das lukrative Rubrikengeschäft mit Job- und Immobilienportalen wird abgetrennt. Hier werden der US-Finanzinvestor KKR und CPP Investments die Mehrheitsaktionäre. Diese Neuausrichtung zielt darauf ab, beide Geschäftsbereiche für zukünftiges Wachstum zu optimieren.
Die geplante Unternehmensaufspaltung soll im zweiten Quartal 2025 vollzogen werden. Dies steht noch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen. Axel Springer folgt damit einem Trend in der Medienbranche, digitale Geschäftsfelder stärker in den Fokus zu rücken.
- Mediengeschäft bleibt bei Döpfner und Springer-Familie
- Rubrikengeschäft geht an KKR und CPP Investments
- Umsetzung für Q2 2025 geplant
Diese strategische Neuausrichtung könnte Axel Springer helfen, im hart umkämpften Medienmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben. Gleichzeitig ermöglicht sie dem Konzern, das Potenzial des digitalen Rubrikengeschäfts voll auszuschöpfen.
Das Mediengeschäft von Axel Springer
Axel Springer, ein führender Medienmogul in Deutschland, hat sein Geschäft in den letzten Jahren stark verändert. Der Konzern setzt zunehmend auf digitale Medien und expandiert international.
Wichtige Marken
Zu den bekanntesten Marken von Axel Springer zählen:
- Bild
- Die Welt
- Business Insider
- Politico
Digitale Medienangebote
Axel Springer setzt stark auf digitale Bezahlmodelle und Reichweite. Der Konzern strebt an, ein reines Digitalunternehmen zu werden und sich vom gedruckten Zeitungsgeschäft zu verabschieden. 2023 startete eine Kooperation mit OpenAI zur Nutzung künstlicher Intelligenz in der Publizistik bei Bild, Welt und Politico.
Internationale Expansion
Ein Schwerpunkt liegt auf der internationalen Expansion, besonders in den USA. Das Top-Management von Axel Springer führte Gespräche in Washington über künstliche Intelligenz und die Expansion in Nordamerika. Trotz dieser Bemühungen verzeichneten Springer-Publikationen zuletzt sinkende Auflagenzahlen.
Das Rubrikengeschäft von Axel Springer
Axel Springer plant eine bedeutende Umstrukturierung seines Geschäfts. Das Rubrikengeschäft, welches Kleinanzeigen, Jobportale und Immobilienportale umfasst, wird in ein eigenständiges Joint Venture überführt. Dieses Segment machte bisher etwa drei Viertel des Konzernwerts aus.
Zu den bekannten Marken in diesem Bereich zählen:
- StepStone Group (Jobportal)
- Aviv (Immobilienportale)
- finanzen.net
Die Mehrheit an diesem neuen Unternehmen werden der US-Finanzinvestor KKR und der kanadische Pensionsfonds CPP Investments halten. Axel Springer bleibt als Co-Minderheitsaktionär beteiligt. Die genaue Beteiligungsstruktur und der Name des Joint Ventures stehen noch nicht fest.
Das Rubrikengeschäft galt lange als „ökonomisches Rückgrat“ des Verlags. 2017 erzielte es Gewinnmargen von bis zu 50 Prozent. Der Verkauf soll Axel Springer ermöglichen, sich auf sein Kerngeschäft im Journalismus zu konzentrieren und in den USA zu expandieren.
Vorstandschef Mathias Döpfner betont, dass dieser Schritt Axel Springer helfen soll, zu seiner ursprünglichen Identität zurückzufinden. Der Fokus liegt künftig auf digitalen Bezahlmodellen und der Reichweite im Journalismus.
Finanzielle Kennzahlen des Unternehmens
Das Medienunternehmen Axel Springer zeigt eine starke finanzielle Entwicklung. Die Umsatzerlöse stiegen 2018 um 4,1% auf 3.180,7 Millionen Euro. Das Digitalgeschäft spielt eine zentrale Rolle und macht 70,6% des Gesamtumsatzes aus.
Umsatz und Gewinn
Der Konzernüberschuss sank 2018 um 44,9% auf 208,4 Millionen Euro. Das EBITDA stieg um 14,3% auf 737,9 Millionen Euro, mit einer EBITDA-Rendite von 23,2%. Die Finanzen zeigen ein differenziertes Bild:
- Classifieds Media: 20,3% Wachstum
- News Media: -0,9% Rückgang
- Marketing Media: -12,4% Rückgang
Wertentwicklung des Konzerns
Die Nettoverschuldung stieg auf 1.249,2 Millionen Euro. Der Jahresschlusskurs der Aktie sank um 24,2% auf 49,38 Euro. Trotzdem erhöhte sich die Dividende um 5,0% auf 2,10 Euro pro Aktie. Die Mitarbeiterzahl wuchs um 3,2% auf 16.350.
Bedeutung der digitalen Aktivitäten
Das Digitalgeschäft gewinnt weiter an Bedeutung. 84,3% des EBITDA stammen aus digitalen Aktivitäten. Dies unterstreicht die erfolgreiche Transformation von Axel Springer zum digitalen Medienunternehmen.
Strategie und Zukunftspläne
Der Medienkonzern Axel Springer setzt konsequent auf Digitalisierung als Unternehmensstrategie. Bereits 85% des Umsatzes stammen aus digitalen Geschäftsfeldern. Gedruckte Zeitungen wie „Bild“ und „Welt“ haben laut Konzernführung keine Zukunft mehr.
Die Digitalisierung zeigt sich deutlich: Die Printauflage der „Bild“ sank unter eine Million, während die E-Paper-Verkäufe stiegen. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Axel Springer rund 3,9 Milliarden Euro Umsatz. Bemerkenswert: Über 95% des Gewinns – etwa 750 Millionen Euro – kamen aus digitalen Aktivitäten.
Ein Schwerpunkt der Unternehmensstrategie liegt auf dem Rubrikengeschäft. Die Jobbörse Stepstone verdoppelte ihren Umsatz binnen zwei Jahren auf über eine Milliarde Euro. Insgesamt erwirtschaften die Classifieds fast 60% des Konzernergebnisses mit hohen Gewinnmargen von bis zu 50%.
Axel Springer plant, einzelne Geschäftsbereiche an die Börse zu bringen. Aktuell sind die Marktbedingungen dafür jedoch ungünstig. Langfristig strebt der Konzern an, ein reines Digitalunternehmen zu werden und seine internationale Präsenz in über 40 Ländern weiter auszubauen.
Die Rolle von Mathias Döpfner
Mathias Döpfner prägt als Vorstandsvorsitzender seit 2002 maßgeblich die Unternehmensstrategie von Axel Spinner. Der erfahrene Medienmanager setzt konsequent auf Digitalisierung und internationale Expansion.
Werdegang und Vision
Döpfner stieg rasch im Unternehmen auf und formte Axel Springer zu einem führenden digitalen Medienkonzern. Seine Vision: ein globaler Medienriese mit Fokus auf digitale Angebote. Durch seinen Anteil von 22 Prozent hat er erheblichen Einfluss auf strategische Entscheidungen.
Fokus auf US-Expansion
Ein Kernelement von Döpfners Strategie ist die Expansion in den US-Markt. Der Aufbau von Politico in Europa und Deutschland zeigt diese Ausrichtung. Ziel ist es, neben der Bild ein weiteres gewinnstarkes Medium zu etablieren.
Die geplante Aufspaltung des Konzerns gibt Döpfner mehr Handlungsfreiheit. Zusammen mit Friede Springer kontrolliert er über 98 Prozent der Anteile am Mediengeschäft. Diese Struktur ermöglicht es ihm, seine Vision für Axel Springer als digitales Medienunternehmen konsequent umzusetzen.
Axel Springer als Familienunternehmen
Mit der geplanten Aufspaltung kehrt der Axel Springer Verlag zu seinen Wurzeln als Familienunternehmen zurück. Nach dem Börsengang 1985 wird der Medienkonzern nun wieder vollständig in private Hand übergehen. Friede Springer und Mathias Döpfner kontrollieren künftig 98% des Mediengeschäfts.
Die Unternehmensführung liegt damit fest in den Händen der Familie und langjährigen Vertrauten. Friede Springer hält 22,5% der Anteile, während Döpfner 22% besitzt. Zwei Nachkommen aus früheren Ehen des Gründers halten zusammen 6%. Die Friede Springer Stiftung besitzt 1%.
Diese Neustrukturierung erfüllt den Wunsch von Friede Springer, das Unternehmen wieder als Familienunternehmen zu führen. Axel Sven Springer, Enkel des Firmengründers, hält nach der Aufspaltung 2% der Anteile am Mediengeschäft.
Der Medienkonzern trennt sich von seinem digitalen Rubrikengeschäft. Die Plattformen Stepstone und Aviv, mit einem Wert von rund 10 Milliarden Euro, gehen mehrheitlich an die Finanzinvestoren KKR und CPPIB. Der Gesamtwert des Axel Springer Konzerns wird auf 13,5 Milliarden Euro geschätzt.
Ziel der Umstrukturierung ist es, sich auf das Kerngeschäft im Medienbereich zu konzentrieren. Mathias Döpfner verfolgt die Vision, Axel Springer zu einem führenden transatlantischen digitalen Medienunternehmen zu entwickeln.
Auswirkungen der Neustrukturierung
Der Konzernumbau von Axel Springer wird die Medienlandschaft nachhaltig verändern. Die geplante Aufspaltung in zwei separate Unternehmen soll bis zum zweiten Quartal 2025 abgeschlossen sein. Das Mediengeschäft bleibt unter der Kontrolle der Familie Springer, während das Rubrikengeschäft eigenständig wird.
Die neue Unternehmensstrategie zielt darauf ab, beide Bereiche für zukünftiges Wachstum zu positionieren. Das Mediengeschäft mit Marken wie Bild und Welt wird als Familienunternehmen geführt. Das Rubrikengeschäft, zu dem Stepstone und Immobilienportale gehören, erhält mit KKR und CPP Investments neue Mehrheitsaktionäre.
Diese Neustrukturierung könnte zu einer klareren strategischen Ausrichtung der einzelnen Geschäftsbereiche führen. Für das Mediengeschäft bedeutet dies einen Fokus auf die Digitalisierung. Axel Springer plant, sich langfristig vom gedruckten Zeitungsgeschäft zu verabschieden und zu einem reinen Digitalunternehmen zu werden.
Die Trennung birgt jedoch auch Risiken. Das Rubrikengeschäft trug bisher erheblich zum Konzernumsatz bei. 2021 erwirtschaftete Axel Springer mit rund 16.800 Mitarbeitern einen Umsatz von 3,4 Milliarden Euro. Ob beide Unternehmensteile nach der Aufspaltung ähnlich erfolgreich sein werden, bleibt abzuwarten.
Die Bedeutung von KKR für Axel Springer
Der US-Finanzinvestor KKR spielt eine entscheidende Rolle für den Medienkonzern Axel Springer. Seit 2019 hält KKR 35,6% der Anteile am Springer-Konzern. Diese strategische Unternehmensbeteiligung hat zu einer deutlichen Wertsteigerung beigetragen.
KKR verwaltet ein Vermögen von 429 Milliarden Dollar und ist an 109 Firmen beteiligt. In Deutschland ist der Finanzinvestor seit 1999 aktiv. Neben Axel Springer hält KKR Beteiligungen an Unternehmen wie GfK und Hensoldt.
Die Partnerschaft mit KKR ermöglichte Axel Springer eine beschleunigte Wachstumsstrategie. Ein Beispiel dafür ist die Übernahme der US-Nachrichtenplattform Politico für 630 Millionen Euro. Zudem plant der Medienkonzern, bis 2022 etwa 100 Millionen Euro in Video-Projekte zu investieren.
KKR nimmt drei Sitze im Springer-Aufsichtsrat ein und erwägt verschiedene Optionen für die Zukunft des Konzerns. Eine Möglichkeit ist, einzelne Konzernteile separat an die Börse zu bringen. Dies zeigt den starken Einfluss des Finanzinvestors auf die strategische Ausrichtung von Axel Springer.
Herausforderungen und Chancen im Medienmarkt
Die Digitalisierung verändert die Medienlandschaft rasant. Axel Springer steht vor der Aufgabe, sich in diesem dynamischen Umfeld zu behaupten. Der Konzern muss mit Tech-Giganten wie Google um Werbeeinnahmen konkurrieren. 2022 erwirtschaftete Google allein über 220 Milliarden Dollar durch Online-Werbung.
Die geplante Trennung von Medien- und Rubrikengeschäft könnte den Wettbewerb für Axel Springer verstärken. Trotzdem bieten sich Chancen durch die Fokussierung auf digitale Bezahlmodelle und internationale Expansion, besonders in den USA.
Axel Springer setzt auf starke Marken wie WELT, Bild und Politico, um in der digitalen Welt zu bestehen. Der Konzern investiert in innovative Technologien und entwickelt neue Geschäftsmodelle. Die Verleihung des Axel Springer Awards an Microsoft-CEO Satya Nadella unterstreicht das Engagement für technologische Innovationen.
Um im Wettbewerb zu bestehen, muss Axel Springer die Balance zwischen traditionellen Medien und digitalen Angeboten finden. Die Zukunft liegt in der Kombination aus hochwertigen Inhalten und fortschrittlichen digitalen Lösungen.
Axel Springers Position im internationalen Vergleich
Der Axel Springer Verlag hat sich zu einem bedeutenden Medienkonzern entwickelt. Im globalen Wettbewerb nimmt das Unternehmen eine starke Marktposition ein. Besonders im deutschsprachigen Raum ist Axel Springer führend.
Die „Bild“-Zeitung, das Flaggschiff des Verlags, erreicht täglich rund 11 Millionen Leser. Mit einer Auflage von fast 3,5 Millionen Exemplaren ist sie die größte Tageszeitung Deutschlands. Diese Zahlen unterstreichen die Dominanz von Axel Springer im europäischen Zeitungsmarkt.
Der Medienkonzern setzt verstärkt auf digitale Angebote und internationale Expansion. Die Übernahme von Politico und der Ausbau der US-Aktivitäten zeigen den Fokus auf den amerikanischen Markt. Diese Strategie stärkt die Position von Axel Springer im globalen Wettbewerb.
Axel Springer investiert auch in die Zukunft. Das Unternehmen bietet attraktive Ausbildungsprogramme mit modernster Technologie und flexiblen Arbeitsbedingungen. Diese Investitionen in Nachwuchstalente sichern die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Medienkonzerns.
Im Vergleich zu anderen internationalen Medienunternehmen zeichnet sich Axel Springer durch seine starke digitale Ausrichtung und strategische Partnerschaften aus. Die Zusammenarbeit mit dem Finanzinvestor KKR hat die globale Wettbewerbsfähigkeit weiter gestärkt.
Kritik und Kontroversen
Der Axel Springer Verlag steht oft im Zentrum der Medienkritik. Besonders die Bild-Zeitung sieht sich regelmäßig Vorwürfen ausgesetzt, die journalistische Ethik zu verletzen. Die Pressefreiheit wird dabei immer wieder diskutiert.
2006 scheiterte die geplante Übernahme von ProSiebenSat.1 aufgrund von Bedenken zur Medienkonzentration. Auch die Verflechtung von Mediengeschäft und Rubrikenportalen sorgte für Diskussionen. Die aktuelle Aufspaltung des Konzerns könnte einige dieser Kritikpunkte entschärfen.
Mathias Döpfner, CEO von Axel Springer, geriet 2023 in die Schlagzeilen. Sein Vermögen wird auf über eine Milliarde Euro geschätzt. Er bezog 2009 ein Jahresgehalt von 11 Millionen Euro. Friede Springer schenkte ihm 2020 Aktien im Wert von rund einer Milliarde Euro. Diese Zahlen lösten Debatten über Managervergütungen aus.
Trotz der Kritik bleibt Axel Springer ein einflussreicher Akteur im Medienmarkt. Der Konzern hat 2011 einen Verhaltenskodex eingeführt, der Themen wie Chancengleichheit, Datenschutz und unabhängiges journalistisches Arbeiten abdeckt. Ob dies ausreicht, um die öffentliche Wahrnehmung zu verbessern, bleibt abzuwarten.