Stellen Sie sich vor: Ein Unternehmen, das 11,3% des deutschen Fruchtjoghurtmarktes beherrscht. Das ist die beeindruckende Position der Ehrmann SE im Jahr 2024. Diese Zahl unterstreicht die Bedeutung der Frage: Wer steht hinter diesem Molkereigiganten?
Die Ehrmann SE, mit Sitz in Oberschönegg im Landkreis Unterallgäu, ist ein Paradebeispiel für erfolgreiches Familienunternehmertum. Sämtliche Aktien befinden sich in Familienhand, was die Molkerei Ehrmann zu einem unabhängigen Player im deutschen Molkereisektor macht.
Das Unternehmenseigentum Ehrmann erstreckt sich über mehrere Tochtergesellschaften, darunter die Milchwerke Gabler-Saliter und die Fleischwerke Zimmermann. Die Ehrmann AG hat sich auch international positioniert, mit Produktionsstätten in Russland und Brasilien.
Trotz ihrer Größe und Marktbedeutung ist die Ehrmann SE nicht börsennotiert. Dies ermöglicht dem Unternehmen, langfristige Strategien zu verfolgen, ohne dem Druck kurzfristiger Gewinnerwartungen ausgesetzt zu sein.
Geschichte der Ehrmann AG
Die Ehrmann Unternehmensgeschichte begann 1920, als Molkereimeister Alois Ehrmann sen. eine kleine Molkerei gründete. Der Ehrmann Gründer legte damit den Grundstein für ein heute international agierendes Unternehmen.
Gründung und frühe Jahre
Alois Ehrmann sen. startete als Ein-Mann-Betrieb. 1960 übergab er die Leitung an seine Söhne Anton und Alois jun. Ein Meilenstein war 1964 die Einführung des ersten deutschen Fruchtjoghurts mit kalt eingerührten Früchten.
Entwicklung zum modernen Molkereiunternehmen
In den folgenden Jahrzehnten expandierte Ehrmann stetig. 1989 kaufte das Unternehmen die Fleischwerke Zimmermann. 2010 bündelte Ehrmann wichtige Abteilungen am Standort Oberschönegg. Heute erwirtschaftet Ehrmann mit über 2.600 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von mehr als 1 Milliarde Euro.
Wichtige Meilensteine
- 1920: Gründung durch Alois Ehrmann sen.
- 1964: Einführung des ersten Fruchtjoghurts
- 2011: Bau einer Molkerei in den USA
- 2018: Joint Venture in Brasilien
- 2020: 100-jähriges Firmenjubiläum
- 2021: Übernahme des Russland-Geschäfts von FrieslandCampina
Heute vertreibt Ehrmann Produkte in über 50 Ländern und hat einen Marktanteil von 11,3% bei Fruchtjoghurts in Deutschland. Die Unternehmensgeschichte zeigt eine kontinuierliche Entwicklung vom kleinen Familienbetrieb zum globalen Molkereiunternehmen.
Unternehmensform und rechtlicher Status
Die Ehrmann SE ist seit 2020 als Europäische Gesellschaft eingetragen. Diese Rechtsform Ehrmann wählte das Unternehmen, um seine internationale Ausrichtung zu unterstreichen. Der Hauptsitz befindet sich weiterhin in Oberschönegg, Deutschland.
Als SE genießt Ehrmann einige Vorteile gegenüber einer klassischen Aktiengesellschaft. Dazu zählen eine erhöhte Flexibilität bei grenzüberschreitenden Aktivitäten und eine vereinfachte Unternehmensstruktur für den europäischen Markt.
Die Umwandlung von einer AG zur SE erfolgte am 27. Oktober 2020. Dieser Schritt ermöglicht es Ehrmann, effizienter auf dem europäischen Markt zu agieren und gleichzeitig die Tradition des Familienunternehmens zu bewahren.
Trotz der Änderung der Rechtsform bleibt die Eigentümerstruktur unverändert. Die Ehrmann-Familie hält weiterhin alle Anteile am Unternehmen. Dies sichert die Unabhängigkeit und langfristige Ausrichtung der Firma.
Wem gehört Ehrmann?
Ehrmann ist ein Familienunternehmen mit langer Tradition. Die Ehrmann Anteilseigner stammen ausschließlich aus der Familie Ehrmann. Seit 2006 befindet sich das Unternehmen vollständig in Familienbesitz.
Familienbesitz der Ehrmann-Aktien
Christian Ehrmann leitet das Ehrmann Familienunternehmen als Vertreter der dritten Generation. Er führt damit das Erbe fort, das 1920 von Alois Ehrmann begründet wurde. Die genaue Verteilung der Anteile innerhalb der Familie ist nicht öffentlich bekannt.
Unternehmensstruktur und Wachstum
Ehrmann hat sich über die Jahre durch gezielte Übernahmen vergrößert. Wichtige Meilensteine waren:
- 1989: Kauf der Fleischwerke Zimmermann
- 1992: Übernahme der Molkerei Hainichen-Freiberg
- 1998: Mehrheitsübernahme von J.M. Gabler Saliter
- 2001: Erwerb einer Molkerei in Stribro, Tschechien
Heute beschäftigt Ehrmann 610 Mitarbeiter und plant, die Belegschaft im kommenden Jahr auf 730 zu erhöhen. Das Unternehmen ist nicht börsennotiert und bleibt in Familienhand.
Aktuelle Unternehmensleitung
Der Ehrmann Vorstand steht an der Spitze des traditionsreichen Molkereiunternehmens. Seit 2006 führt Christian Ehrmann in dritter Generation das Familienunternehmen. Die Ehrmann Geschäftsführung setzt sich aus erfahrenen Branchenexperten zusammen.
Vorstand und Geschäftsführung
Der Ehrmann Vorstand besteht aus mehreren Mitgliedern:
- Christian Ehrmann (Vorstandsvorsitzender)
- Jürgen Taubert
- Johannes Georg Schmid
- Markus Fehr
Diese Führungskräfte lenken die Geschicke des Unternehmens, das 2022 einen Umsatz von rund 134 Millionen Euro erzielte. Die Ehrmann Geschäftsführung verantwortet die strategische Ausrichtung und das operative Geschäft.
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat überwacht die Arbeit des Vorstands und berät in wichtigen Unternehmensfragen. Die genaue Zusammensetzung des Aufsichtsrats ist nicht öffentlich bekannt.
Ehrmann beschäftigt insgesamt fast 700 Mitarbeiter. Allein am Standort Landau sind 140 Angestellte in der Verwaltung tätig. Das Unternehmen befindet sich weiterhin vollständig im Familienbesitz und ist nicht börsennotiert.
Produktionsstandorte in Deutschland
Ehrmann SE, ein führendes Unternehmen im deutschen Molkereisektor, betreibt mehrere Produktionsstandorte in Deutschland. Die Ehrmann Produktionsstandorte bilden das Rückgrat des Unternehmens und tragen maßgeblich zum Erfolg bei.
Der Hauptsitz und wichtigste Produktionsstandort der Ehrmann Werke Deutschland befindet sich in Oberschönegg im Landkreis Unterallgäu. Hier werden viele der bekannten Ehrmann-Produkte hergestellt, die in über 50 Ländern weltweit vertrieben werden.
Ein weiterer bedeutender Standort ist die Molkerei Hainichen-Freiberg. Diese 1992 errichtete Anlage zählt zu den modernsten Produktionsstätten Deutschlands. Sie spielt eine wichtige Rolle für die Marktposition von Ehrmann im ostdeutschen Raum.
Zusätzlich gehören die Fleischwerke Zimmermann in Thannhausen zu den Ehrmann Werke Deutschland. Diese wurden 1989 von Ehrmann übernommen und ergänzen das Produktportfolio des Unternehmens.
Mit diesen Standorten erwirtschaftete Ehrmann SE im Jahr 2022 einen Umsatz von 1.028,9 Millionen Euro. Das Unternehmen beschäftigt 2.637 Mitarbeiter und hält einen Marktanteil von etwa 11,3% im Fruchtjoghurt-Segment in Deutschland.
Internationale Präsenz von Ehrmann
Ehrmann international expandiert stetig und festigt seine Position auf den globalen Märkten. Das Unternehmen hat sich zu einem wichtigen Akteur in der internationalen Molkereiindustrie entwickelt.
Tochterunternehmen im Ausland
Ehrmann betreibt Produktionsstätten in verschiedenen Ländern. In Russland unterhält das Unternehmen zwei Werke, während in Brasilien ein weiterer Standort die Präsenz in Südamerika stärkt. Diese strategische Verteilung ermöglicht es Ehrmann, lokale Märkte effizient zu bedienen.
Ehrmann Exportmärkte
Die Ehrmann Exportmärkte erstrecken sich über mehr als 50 Länder weltweit. Vertriebsniederlassungen in Großbritannien, Tschechien, Polen, Spanien, Italien, den Niederlanden, Schweden, Finnland und China unterstützen die globale Vermarktung. Diese breite Aufstellung sichert Ehrmann eine starke Position im internationalen Wettbewerb.
- Produktionsbetriebe in Russland und Brasilien
- Vertriebsniederlassungen in 9 Ländern
- Vertrieb in über 50 Ländern weltweit
Die internationale Ausrichtung von Ehrmann spiegelt sich in der Vielfalt der bedienten Märkte wider. Von Europa über Asien bis nach Südamerika genießen Verbraucher die Qualitätsprodukte des deutschen Molkereiunternehmens. Diese globale Strategie trägt maßgeblich zum Wachstum und Erfolg von Ehrmann bei.
Produktpalette und Marken
Ehrmann bietet eine vielfältige Palette an Milchprodukten. Die Ehrmann Produkte umfassen Joghurt, Quark und Dessert-Spezialitäten. Almighurt, der beliebte Fruchtjoghurt, zählt zu den bekanntesten Ehrmann Marken.
Neben Milcherzeugnissen produziert Ehrmann auch:
- Bioethanol
- Düngemittel
- Substrate zur Fermentation
- Futtermittel aus Zuckerrüben
Interessanterweise stellt Ehrmann nicht nur Markenprodukte her. Das Unternehmen produziert auch Eigenmarken für Supermärkte. Der „Körner Joghurt“ bei Aldi Süd stammt von Ehrmann. Ebenso fertigt Ehrmann den No-Name-Milchreis für Aldi Süd und Kaufland.
Qualitätsunterschiede zwischen Marken- und Eigenmarkenprodukten sind gering. Bei Molkereiprodukten sind No-Name-Varianten oft bis zu 30 Prozent günstiger. Die staatliche Veterinärkontrollnummer auf der Verpackung hilft, den Hersteller zu identifizieren.
Umsatz- und Gewinnentwicklung
Die Ehrmann AG zeigt eine beeindruckende Umsatz- und Gewinnentwicklung. Der Ehrmann Umsatz erreichte 2021 einen Rekordwert von 800 Millionen Euro. Das Unternehmen beschäftigte in diesem Jahr 3.200 Mitarbeiter weltweit.
Aktuelle Finanzzahlen
Die Ehrmann Finanzzahlen für 2022 zeigen ein starkes Wachstum. Das Unternehmen verzeichnete die dritthöchste Umsatzsteigerung unter deutschen Firmen. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg im Bereich Proteinmilch, der um fast 90 Prozent zulegte. Auch lactosefreie Produkte trugen mit einem Wachstum von 5,7 Prozent zum Erfolg bei.
Historische Entwicklung
Die historische Entwicklung der Ehrmann Finanzzahlen zeigt einen klaren Aufwärtstrend. Ein wichtiger Meilenstein war 2021 der Umsatz von 429 Millionen Euro in Russland, was über 50% des Gesamtumsatzes ausmachte. Trotz geopolitischer Spannungen bleibt Ehrmann in über 70 Ländern aktiv und setzt auf nachhaltiges Wachstum.
Für die Zukunft plant Ehrmann weitere Investitionen in innovative Produkte und internationale Expansion. Das Unternehmen rechnet mit einem stabilen Wachstum, trotz Herausforderungen wie schwankenden Milchpreisen und verändertem Konsumverhalten.
Marktposition im deutschen Molkereisektor
Ehrmann nimmt eine starke Marktposition im deutschen Molkereisektor ein. Der Ehrmann Marktanteil im Bereich Fruchtjoghurt beträgt beachtliche 11,3 Prozent. Dies macht das Unternehmen zum Marktführer in diesem Segment.
Die Ehrmann Marktposition wird durch innovative Produkte gefestigt. Das Unternehmen setzt auf funktionelle Lebensmittel, die verschiedene Altersgruppen ansprechen. Besonders im Fokus stehen Produkte zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Übergewicht.
Ehrmann gehört zu den führenden Molkereiunternehmen in Deutschland. Die Produktpalette umfasst neben Joghurt auch Milchprodukte, Desserts und Käse. Das Unternehmen exportiert in zahlreiche Länder und festigt so seine Position auf dem internationalen Markt.
Um die Marktposition weiter auszubauen, investiert Ehrmann in Forschung und Entwicklung. Ziel ist es, die gesundheitlichen Vorteile der Produkte wissenschaftlich zu belegen. Dies ist wichtig, da in Europa strenge Regularien für gesundheitsbezogene Aussagen auf Lebensmitteln gelten.
- Marktführer im Joghurt-Sektor
- 11,3% Marktanteil bei Fruchtjoghurt
- Fokus auf funktionelle Lebensmittel
- Starke Position im Export
Zugehörigkeit zu Unternehmensgruppen
Die Ehrmann Unternehmensgruppe steht als eigenständiges Unternehmen da und gehört keinem größeren Konzern an. Stattdessen hat Ehrmann selbst mehrere Tochtergesellschaften unter seinem Dach vereint. Dazu zählen die Milchwerke Gabler-Saliter, die Molkerei Hainichen-Freiberg und die Fleischwerke Zimmermann.
Im Gegensatz zu anderen Großkonzernen der Molkereiindustrie wie der Unternehmensgruppe Theo Müller bleibt Ehrmann in Familienbesitz. Während die UTM mit 32.300 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 9,2 Milliarden Euro (2023) deutlich größer ist, konzentriert sich die Ehrmann Unternehmensgruppe auf ihr Kerngeschäft.
Die Ehrmann Unternehmensgruppe ist nicht börsennotiert. Das Unternehmen setzt auf organisches Wachstum und strategische Übernahmen. Ein Beispiel dafür ist die Akquisition der Fleischwerke Zimmermann, die das Produktportfolio erweitert hat.
Durch diese Struktur kann die Ehrmann Unternehmensgruppe flexibel auf Markttrends reagieren und gleichzeitig ihre Unabhängigkeit bewahren. Die Fokussierung auf Qualität und Innovation bleibt dabei ein zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie.
Börsennotierung und Aktienhandel
Die Ehrmann AG ist nicht an der Börse notiert. Sämtliche Ehrmann Aktien befinden sich im Besitz der Familie Ehrmann. Ein öffentlicher Handel mit Ehrmann Aktien findet nicht statt. Dies unterscheidet Ehrmann von vielen anderen großen Unternehmen im Lebensmittelsektor.
Im Gegensatz zu börsennotierten Firmen muss Ehrmann keine quartalsweisen Berichte veröffentlichen. Die Eigentümerstruktur ermöglicht es dem Unternehmen, langfristige Strategien zu verfolgen, ohne dem Druck kurzfristiger Gewinnerwartungen ausgesetzt zu sein.
Obwohl Ehrmann nicht an der Ehrmann Börse gehandelt wird, ist das Unternehmen finanziell solide aufgestellt. Der Umsatz lag 2023 bei rund 1,2 Milliarden Euro. Genaue Gewinnzahlen werden nicht öffentlich kommuniziert.
Zur Ehrmann-Gruppe gehören neben der Kernmarke auch andere Unternehmen wie die Fleischwerke E. Zimmermann und die Milchwerke J.M. Gabler-Saliter. Diese Tochtergesellschaften sind ebenfalls nicht börsennotiert.
In der Vergangenheit gab es keine größeren Firmenverkäufe bei Ehrmann. Das Unternehmen setzt auf organisches Wachstum und gezielte Übernahmen zur Stärkung der Marktposition.
Firmenübernahmen und -verkäufe in der Vergangenheit
Die Ehrmann AG hat im Laufe ihrer Geschichte einige bedeutende Ehrmann Übernahmen getätigt. Diese Akquisitionen haben das Unternehmen strategisch erweitert und seine Marktposition gestärkt.
Übernahme der Fleischwerke E. Zimmermann
Ein wichtiger Meilenstein war 1989 der Erwerb der Fleischwerke E. Zimmermann GmbH & Co. KG in Thannhausen. Diese Ehrmann Akquisition erweiterte das Produktportfolio des Unternehmens über den Molkereisektor hinaus.
Beteiligung an den Milchwerken J.M. Gabler-Saliter
1998 sicherte sich Ehrmann eine Mehrheitsbeteiligung an den Milchwerken J.M. Gabler-Saliter in Obergünzburg. Diese Übernahme stärkte Ehrmanns Position im Molkereisektor. Zuletzt übernahm Ehrmann 2021 das Russland-Geschäft von FrieslandCampina, was die internationale Präsenz des Unternehmens weiter ausbaute.