Wem gehört FTI? Eigentümerstruktur erklärt

Wem gehört FTI

595 Millionen Euro – diese erstaunliche Summe erhielt die FTI Group während der COVID-19-Pandemie als Unterstützung vom deutschen Staat. Diese Zahl verdeutlicht die enorme Bedeutung des Reiseveranstalters für den deutschen Tourismus.

FTI Touristik, gegründet 1983, hat sich zum drittgrößten Reiseveranstalter Europas entwickelt. Mit 8.443 Mitarbeitern und einem Umsatz von 4,1 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2022/23 spielt FTI eine zentrale Rolle in der Reisebranche.

Die Eigentümerstruktur der FTI Group hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Seit April 2020 hält der ägyptische Investor Samih Sawiris über die Sostnt Luxembourg Sàrl 75,1% der Anteile. Diese Übernahme markierte einen Wendepunkt in der Unternehmensgeschichte.

Trotz des hohen Umsatzes verzeichnete FTI im Geschäftsjahr 2022/23 erhebliche Verluste. Dies führte zu Restrukturierungsmaßnahmen und strategischen Neuausrichtungen. Im Januar 2023 wurde sogar eine mögliche Übernahme durch die Rewe-Tochter DER Touristik diskutiert.

Die FTI Group: Ein Überblick

Die FTI Group, mit Sitz in München, zählt zu den führenden Reiseveranstaltern in Europa. Das Unternehmen bietet eine breite Palette an Dienstleistungen, von FTI Reisebüro-Angeboten bis hin zu maßgeschneiderten Pauschalreisen FTI. Gegründet 1983, hat sich die Gruppe stetig weiterentwickelt und wurde 2010 zur FTI Touristik GmbH umfirmiert.

Im Geschäftsjahr 2022/23 erzielte die FTI Group einen beachtlichen Umsatz von 4,1 Milliarden Euro, was einem Wachstum von 10% entspricht. Mit rund 11.000 Mitarbeitern weltweit ist das Unternehmen breit aufgestellt. Unter der Leitung von CEO Karl Markgraf und CFO Lars Creutzmann navigiert die Gruppe durch die Herausforderungen der Reisebranche.

Die FTI Group umfasst verschiedene Marken und Tochtergesellschaften:

  • 5vorFlug
  • Drive FTI
  • Meeting Point International
  • BigXtra
  • Labranda Hotels & Resorts
  • Kairaba Hotels & Resorts

Trotz einer starken Marktposition sieht sich die FTI Group aktuell mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Die Muttergesellschaft FTI Touristik GmbH meldete Insolvenz an, was Auswirkungen auf verschiedene Geschäftsbereiche hat. Die Zukunft des Unternehmens bleibt ungewiss, während Restrukturierungsmaßnahmen und potenzielle Investoren diskutiert werden.

Geschichte der FTI Touristik GmbH

Die FTI Touristik GmbH blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Der FTI Veranstalter startete 1983 unter dem Namen Frosch Touristik GmbH. Dietmar Gunz und seine Partner legten den Grundstein für das Unternehmen, das sich zu einem der größten Reiseanbieter Europas entwickeln sollte.

Gründung und Anfangsjahre

In den ersten Jahren konzentrierte sich FTI auf den deutschen Markt. 1989 wagte das Unternehmen den Schritt ins Fernreisegeschäft mit der Gründung von FTI Fernreisen GmbH. Dies markierte den Beginn einer Expansionsphase, die das Angebot des Reiseveranstalters deutlich erweiterte.

Expansion und Wachstum

1998 gründete FTI eine eigene Fluggesellschaft, die FTI Fluggesellschaft mbH. Sie bediente hauptsächlich Warmwasserziele im Mittelmeerraum, auf den Kanaren und in Gambia. Trotz anfänglichen Erfolgs stellte die Airline 2001 den Betrieb ein. Im gleichen Zeitraum erweiterte FTI sein Angebot stetig und etablierte sich als einer der führenden Reiseveranstalter in Europa.

Übernahmen und Beteiligungen

Die FTI Buchung erlebte im Laufe der Jahre mehrere Eigentümerwechsel. 2007 übernahm die griechische TUI Group das Unternehmen. 2014 stieg der ägyptische Investor Samih Sawiris mit einem Anteil von 33,7% ein. 2019 erhöhte Sawiris seine Beteiligung auf 75,1% und wurde damit Mehrheitseigentümer. Trotz dieser positiven Entwicklung musste FTI im Juni 2024 Insolvenz anmelden, was die Zukunft des Unternehmens ungewiss macht.

Wem gehört FTI?

Die Eigentümerstruktur von FTI hat sich 2024 grundlegend geändert. Der US-Finanzinvestor Certares übernimmt FTI zu 100 Prozent. Vor dieser Übernahme gehörten 75,1 Prozent der Anteile der Familie Sawiris. Der FTI Eigentümer plant, 125 Millionen Euro in das Unternehmen zu investieren.

Trotz der neuen Eigentümerschaft musste FTI Touristik GmbH Insolvenz beim Amtsgericht München anmelden. Diese betrifft Kunden in Deutschland, Österreich und den Niederlanden sowie Marken wie 5vorFlug, BigXtra, DriveFTI und Cars and Camper.

FTI beschäftigt weltweit etwa 11.000 Mitarbeiter. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte der Reiseveranstalter einen Umsatz von rund 4,1 Milliarden Euro bei einer Eigenkapitalquote von 2,4 Prozent. Während der Corona-Pandemie erhielt FTI 595 Millionen Euro staatliche Unterstützung aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes.

Für Kunden ist wichtig: Der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF) schützt Reisende mit aktiv gebuchten Reisen über FTI-Marken. Bei Jahresumsätzen über zehn Millionen Euro muss FTI beim DRSF die maximale Sicherheitsleistung von neun Prozent des Umsatzes hinterlegen.

Samih Sawiris: Der Hauptanteilseigner

Samih Sawiris, ein einflussreicher ägyptischer Geschäftsmann, ist der bedeutendste FTI Investor. Sein Werdegang und Engagement bei FTI haben die Reisebranche maßgeblich beeinflusst.

Hintergrund von Samih Sawiris

Samih Sawiris, 67 Jahre alt, stammt aus einer der wohlhabendsten Familien Ägyptens. Sein Vermögen wird auf rund 790 Millionen Euro geschätzt. Die Familie Sawiris besaß laut Forbes 2019 ein Gesamtvermögen von mindestens zehn Milliarden US-Dollar.

Einstieg bei FTI

Im März 2014 erwarb Sawiris 33,7% der Anteile an der FTI Group. Sein Engagement wuchs stetig, bis er im April 2020 zum Mehrheitsgesellschafter wurde. Sawiris und sein Sohn Naguib halten aktuell 75,1% der FTI-Anteile.

Aktuelle Beteiligung

Trotz seiner Mehrheitsbeteiligung zog sich Sawiris Ende 2021 aus der aktiven Geschäftsführung zurück. Die Leitung übergab er seinem Sohn Naguib Samih Sawiris. Die Insolvenz von FTI im Juni 2024 könnte die Familie Sawiris etwa 260 Millionen Euro gekostet haben.

Neben FTI besitzt Samih Sawiris 74,9% der Raiffeisen Touristik GmbH in Deutschland. Sein Unternehmen Orascom Development Holding AG betreibt 33 Hotels, sechs Golfplätze und sieben Yachthäfen mit über 8.700 Mitarbeitern weltweit.

Weitere Anteilseigner und Beteiligungen

Die Struktur der FTI Aktionäre hat sich 2024 grundlegend verändert. Certares, ein führendes Investmentunternehmen, hat FTI vollständig übernommen. Diese Übernahme markiert einen bedeutenden Wandel in der Eigentümerstruktur des Reisekonzerns.

Vor der Übernahme hielt die Familie Sawiris 75,1 Prozent der FTI Beteiligungen. Samih Sawiris war der Hauptanteilseigner mit einer Mehrheitsbeteiligung von 75,1 Prozent an der FTI Finanzholding GmbH. Die restlichen Anteile verteilten sich auf kleinere Aktionäre, deren genaue Identität nicht öffentlich bekannt war.

Certares plant, 125 Millionen Euro in FTI zu investieren. Diese Finanzspritze soll die Eigenkapitalquote stärken, die zuvor bei lediglich 2,4 Prozent lag. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte FTI einen Umsatz von rund 4,1 Milliarden Euro, was die Bedeutung des Unternehmens in der Reisebranche unterstreicht.

Die FTI Group umfasst verschiedene Tochtergesellschaften und Marken im Reise- und Tourismussektor. Mit über 13.000 Mitarbeitern weltweit und 8 Millionen Gästen zählt FTI zu den größten Reiseveranstaltern Europas. Die neue Eigentümerstruktur unter Certares verspricht, die Position von FTI im hart umkämpften Reisemarkt weiter zu festigen.

Unternehmensstruktur der FTI Group

Die FTI Group, der drittgrößte Reiseveranstalter Europas, zeichnet sich durch eine komplexe Unternehmensstruktur aus. Trotz ihrer bedeutenden Marktposition sieht sich die Gruppe aktuell mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert.

Tochtergesellschaften

Zu den FTI Tochtergesellschaften zählen bekannte Namen der Reisebranche. FTI Touristik GmbH und BigXtra GmbH haben Insolvenz angemeldet. Weitere Marken wie 5vorFlug, DriveFTI und Meeting Point Rent-a-Car sind ebenfalls betroffen. Diese Entwicklung hat weitreichende Auswirkungen auf Kunden und Buchungen.

Marken und Geschäftsbereiche

Die FTI Marken decken verschiedene Segmente des Reisemarktes ab. Pauschalreisen, Flugvermittlung und Hotelmanagement gehören zu den Kerngeschäften. Kunden mit Pauschalreisen oder verbundenen Reiseleistungen sind durch den Deutschen Reiseversicherungsfonds abgesichert. Für Einzelleistungen wie Flüge oder Hotels gelten andere Bedingungen.

Trotz der Insolvenz einiger Tochtergesellschaften bemüht sich die FTI Group um kundenfreundliche Lösungen. Zahlungen für stornierte Reisen müssen nicht beglichen werden. Betroffene Reisende sollten sich an lokale Reiseleiter, Kundenhotlines oder den Deutschen Reiseversicherungsfonds wenden. Die aktuelle Situation unterstreicht die Bedeutung einer diversifizierten Marktpräsenz und robuster Kundenschutzmaßnahmen in der Reisebranche.

Geschäftsführung und Management

Das FTI Management hat in den letzten Jahren einige Veränderungen erfahren. Karl Markgraf übernahm im Juli 2023 die Position des CEO. Er folgte auf Ralph Schiller, der von 2021 bis 2023 an der Spitze stand. Der Gründer Dietmar Gunz zog sich 2021 aus der operativen Führung zurück.

Der FTI Vorstand wurde Ende 2021 erweitert, als Naguib Samih Sawiris die aktive Geschäftsführung von seinem Vater Samih Sawiris übernahm. Lars Creutzmann ist ebenfalls Teil der Führungsriege. Diese Umstrukturierungen zielten darauf ab, das Unternehmen für zukünftige Herausforderungen zu wappnen.

Trotz der neuen Führung kämpft FTI mit finanziellen Schwierigkeiten. 2021 wies das Unternehmen ein negatives Eigenkapital von 219 Millionen Euro aus. Die Verschuldung liegt bei über einer halben Milliarde Euro. Diese Zahlen verdeutlichen die komplexe Aufgabe, vor der das FTI Management steht.

Eine Besonderheit im FTI Vorstand sorgte für Schlagzeilen: Der ehemalige CEO Ralph Schiller ist vorbestraft wegen Betrugs mit Werbegeldern. Dieser Umstand wurde bei einem geplanten Verkauf an DER Touristik im Januar 2023 bekannt und führte zu Diskussionen über Integrität und Transparenz in der Unternehmensführung.

Finanzielle Entwicklung und Kennzahlen

Die FTI Group zählt zu den größten Reiseveranstaltern Europas. Der FTI Umsatz erreichte im Geschäftsjahr 2022/23 beachtliche 4,1 Milliarden Euro. Diese Zahl entspricht dem Niveau vor der COVID-19-Pandemie, als FTI noch als drittgrößter Reiseanbieter Europas galt.

Umsatz und Gewinn

Trotz des hohen Umsatzes kämpft FTI weiterhin mit finanziellen Herausforderungen. Im Geschäftsjahr 2022/23 verzeichnete das Unternehmen erneut hohe Verluste. Genaue Gewinnzahlen sind nicht öffentlich zugänglich. FTI erhielt während der Pandemie 595 Millionen Euro Hilfe aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds. Bisher wurden davon nur 93 Millionen Euro zurückgezahlt.

Marktposition in Europa

Die FTI Marktposition bleibt trotz der finanziellen Schwierigkeiten stark. Vor der Pandemie nutzten jährlich 8 Millionen Kunden die Angebote der FTI-Veranstalter. Das Unternehmen muss sich nun im Reisesicherungsfonds DRSF absichern, was für Anbieter mit einem Umsatz ab 10 Millionen Euro Pflicht ist. Der individuelle Tarifierungsfaktor kann dabei zwischen 5 und 9 Prozent des Umsatzes betragen.

FTI steht vor der Herausforderung, seine Marktposition zu festigen und gleichzeitig die finanzielle Stabilität wiederherzustellen. Die Rückzahlung der Staatshilfen und die Anpassung an neue Marktbedingungen werden entscheidend für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens sein.

Auswirkungen der COVID-19-Pandemie

Die FTI Pandemie-Folgen waren verheerend. Im Juni 2024 musste die FTI Touristik GmbH Insolvenz anmelden. Der Reisekonzern, der zuletzt einen Umsatz von etwa 4 Milliarden Euro erzielte, konnte die finanziellen Herausforderungen nicht mehr bewältigen.

Die FTI Corona-Krise begann 2020 mit einem massiven Einbruch der Geschäftstätigkeit. FTI gab die Kreuzfahrtsparte auf und verkaufte das einzige Schiff. Trotz staatlicher Hilfen von 595 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds konnte sich das Unternehmen nicht erholen.

  • Der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF) kümmert sich um Erstattungen und Rücktransporte.
  • Pauschalreisen, die über 90% der FTI-Buchungen ausmachen, sind abgesichert.
  • Das Auswärtige Amt unterstützt Betroffene im Ausland.

Die FTI Pandemie-Folgen zeigen sich auch in der hohen Verschuldung. Der Bund wird voraussichtlich auf etwa 500 Millionen Euro FTI-Schulden sitzen bleiben. Die genauen Schäden werden noch ermittelt.

Staatliche Unterstützung und Stabilisierungsmaßnahmen

Die FTI Group erhielt während der Corona-Pandemie umfangreiche FTI Staatshilfe. Der Reiseveranstalter bekam 595 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF). Trotz dieser FTI Rettung und einer Umsatzerholung auf 4,1 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2022/23 blieben die Verluste hoch.

Im Juni 2024 lehnte die Bundesregierung weitere finanzielle Unterstützung ab. Dies führte zum Insolvenzantrag von FTI. Die Folgen waren gravierend:

  • 215.000 stornierte Pauschalreisen und verbundene Reiseleistungen
  • Erstattungsvolumen im mittleren dreistelligen Millionenbereich
  • Erwarteter finanzieller Ausfall von rund 84 Prozent (etwa 500 Mio. Euro)
  • 60.000 betroffene Reisende in Urlaubsgebieten

Die FTI Rettung scheiterte trotz Verhandlungen mit dem US-Investor Certares. Gründe waren niedrigere Buchungszahlen und ungünstige Zahlungsbedingungen der Lieferanten. Betroffen sind auch Tochtermarken wie 5vorFlug, Bigxtra GmbH und DriveFTI. Der Deutsche Reisesicherungsfonds unterstützt nun betroffene Kunden bei Pauschalreisen.

Aktuelle Herausforderungen und Zukunftsperspektiven

Die FTI Group steht vor großen Veränderungen. Nach dem Insolvenzantrag im Juni 2024 muss sich der Reiseveranstalter neu aufstellen. Die FTI Zukunft hängt von umfassenden Restrukturierungsmaßnahmen ab.

Restrukturierungsmaßnahmen

Der vorläufige Insolvenzverwalter Axel Bierbach hat alle FTI-Pauschalreisen ab dem 6. Juli 2024 storniert. Diese drastische Maßnahme zeigt den Ernst der Lage. Die FTI Restrukturierung umfasst:

  • Überprüfung aller Geschäftsbereiche
  • Kostenreduzierung
  • Neuverhandlung von Verträgen

Strategische Ausrichtung

Die zukünftige Ausrichtung von FTI ist noch unklar. Mögliche Szenarien sind:

  • Verkauf von Unternehmensteilen
  • Fokussierung auf profitable Märkte
  • Digitale Transformation

Die FTI Zukunft hängt von der erfolgreichen Umsetzung dieser Maßnahmen ab. Nur so kann der Reiseveranstalter wettbewerbsfähig bleiben und Vertrauen zurückgewinnen.

FTI im Vergleich zu anderen Reiseveranstaltern

Im FTI Marktvergleich zeigt sich eine komplexe Situation. Mit einem Umsatz von über 4 Milliarden Euro zählt FTI zu den größeren Playern der Branche. Doch die finanzielle Lage des Unternehmens ist angespannt. FTI weist eine niedrige Eigenkapitalquote von 2,4 Prozent auf – deutlich unter dem Niveau der FTI Konkurrenz wie TUI.

Die Verschuldung bereitet Sorgen. FTI hat weiterhin hunderte Millionen Euro Verbindlichkeiten in der Bilanz. Dies führt zu Zurückhaltung bei Reisebüros. Viele vermitteln FTI-Reisen nur noch auf ausdrücklichen Kundenwunsch. Die maximale Sicherheitsleistung beim Deutschen Reisesicherungsfonds unterstreicht die Risiken.

Trotz Herausforderungen bleibt FTI ein relevanter Marktakteur. Das Unternehmen betreibt über 120 separate Gesellschaften weltweit. Die Marken FTI, 5vorFlug und BigXtra Touristik sind in Deutschland, Österreich und den Niederlanden aktiv. Allerdings erschwert die komplexe Struktur potenzielle Investitionen.

Im Vergleich zur FTI Konkurrenz wie TUI zeigen sich Unterschiede. TUI konnte seine Eigenkapitalquote verbessern und Kapazitäten ausbauen. FTI hingegen kämpft mit Restrukturierung und Kundenvertrauen. Der Markt bleibt dynamisch, mit Chancen für agile Anbieter.

Kontroversen und Kritik

Die FTI Group sah sich in den letzten Jahren mit erheblichen Kontroversen konfrontiert. Der FTI Skandal und die FTI Kritik haben das Image des Unternehmens stark belastet.

Datenschutzprobleme

Ein gravierender Fall von Datenmissbrauch kam im März 2023 ans Licht. FTI hatte seit 2015 geheime Geschäftszahlen tausender Reisebüros von der Reisebürokooperation RTK erhalten. Diese Praxis verstieß gegen Datenschutzbestimmungen und führte zu einem Vertrauensverlust in der Branche.

Vorstrafen im Management

Im Januar 2023 wurden Vorstrafen wegen Betrugs bei Vorstandsmitgliedern bekannt. Der damalige CEO Ralph Schiller und der Gründer Dietmar Gunz waren betroffen. Trotz Beförderung zum CEO wurden diese Vorstrafen nicht offengelegt. Dies warf Fragen zur Integrität der Unternehmensführung auf.

Die FTI Kritik richtet sich auch gegen die mangelnde Transparenz des Unternehmens. Der FTI Skandal hat das Vertrauen von Kunden und Geschäftspartnern erschüttert. Die Reisebranche beobachtet genau, wie FTI diese Krisen bewältigt und welche Maßnahmen zur Verbesserung der Unternehmenskultur ergriffen werden.

Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung

FTI Nachhaltigkeit steht im Fokus des Unternehmens. Als großer Reiseveranstalter setzt sich FTI für umweltfreundliche Praktiken ein. 93% der verwendeten Verpackungsmaterialien sind recycelbar. Über 90% der Materialien stammen aus nachhaltigen Quellen. Bemerkenswert ist, dass mehr als 80% der Polyester-Verpackungsmaterialien aus recycelten Stoffen hergestellt werden.

Die FTI CSR-Strategie umfasst auch soziale Aspekte. 2023 führte das Unternehmen 178 Sozialaudits in Produktionsstätten durch. 26% der Tier-1-Produzenten erzielten gute Audit-Ergebnisse. FTI unterstützt etwa 400 indische Bauern beim Übergang zum Bio-Baumwollanbau. Bis 2028 strebt FTI an, 70% der Hauptmaterialien aus nachhaltigeren Quellen zu beziehen.

FTI setzt auf Transparenz und Verantwortung. Der Fashion Transparency Index bewertete das Unternehmen 2023 mit 43%, eine deutliche Steigerung gegenüber 11% im Jahr 2021. Im Corporate Fibre and Material Benchmark erreichte FTI die zweithöchste Kategorie ‚SCALING‘. Die Fair Wear Foundation stufte FTI im Brand Performance Check als ‚GUT‘ ein.

Fazit

Die FTI Group, einst drittgrößter Reiseveranstalter Europas, steht 2024 vor einer ungewissen FTI Zukunft. Trotz staatlicher Hilfen von 595 Millionen Euro während der Corona-Pandemie und der Mehrheitsbeteiligung von Samih Sawiris konnte die FTI Insolvenz nicht abgewendet werden. Der Staat Bayern und der Bund bürgten gemeinsam für einen Kredit von 280 Millionen Euro.

Für betroffene Kunden wurde eine Hotline eingerichtet. Der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF) sichert Rückreisen und Zahlungen für Pauschalreisen ab. Kunden sollten von weiteren Zahlungen an FTI, 5vorFlug oder BigXtra absehen. Die Rückerstattungen könnten Monate dauern, ähnlich wie beim Fall Thomas Cook.

Sonnenklar TV, ehemals Teil des FTI-Konzerns, konnte schnell neue Kooperationen schließen. Die Nachfrage stieg um über 50% im Vergleich zum Vorjahr. Die TVG, nun vollständig im Besitz von RT-Reisen, plant eine engere Verzahnung von Sender und Reisebüros. Für die meisten der etwa 230 Franchise-Partner der TVG-Reisebürokette bieten die neuen Kooperationen von Sonnenklar TV Chancen für die FTI Zukunft.

FAQ

Wem gehört FTI?

Der Hauptanteilseigner der FTI Group ist der ägyptische Investor Samih Sawiris mit 75,1% der Anteile über seine Beteiligungsgesellschaft Sostnt Luxembourg Sàrl seit April 2020. Die restlichen 24,9% der Anteile sind nicht öffentlich dokumentiert.

Was ist die FTI Group?

Die FTI Group ist ein deutscher Reiseveranstalter mit Sitz in München. Sie wurde 1983 als Frosch Touristik GmbH gegründet und firmierte 2010 in FTI Touristik GmbH um. Die FTI Group umfasst mehrere Tochtergesellschaften und Marken wie FTI Touristik, 5vorFlug, BigXtra Touristik und weitere.

Wie hat sich die FTI Group entwickelt?

Die FTI Group wurde 1983 als Frosch Touristik GmbH gegründet und expandierte durch Übernahmen wie LAL Sprachreisen (1987) und CA Ferntouristik (1989). 1996 wurde die Dachmarke FTI eingeführt, und 1998 stieg der britische Reiseveranstalter Airtours plc mit 30% ein. Nach weiteren Beteiligungswechseln erwarb Samih Sawiris 2014 knapp ein Drittel und wurde 2020 Mehrheitsgesellschafter.

Wer ist Samih Sawiris?

Samih Sawiris ist ein ägyptischer Hotelinvestor, der im März 2014 mit knapp einem Drittel bei der FTI Group einstieg. Seit April 2020 ist er Mehrheitsgesellschafter mit 75,1% der Anteile. Ende 2021 übergab er die aktive Geschäftsführung an seinen Sohn Naguib Samih Sawiris.

Welche Tochtergesellschaften und Marken gehören zur FTI Group?

Zur FTI Group gehören mehrere Tochtergesellschaften und Marken wie FTI Touristik, 5vorFlug, BigXtra Touristik, Meeting Point International, Youtravel.com und FTI Voyages. Die Geschäftsbereiche umfassen Pauschalreisen, Flugvermittlung, Hotelmanagement und bis 2020 auch Kreuzfahrten.

Wer ist der aktuelle CEO der FTI Group?

Der aktuelle CEO der FTI Group ist Karl Markgraf (seit Juli 2023). Zuvor war Ralph Schiller CEO (2021-2023). Lars Creutzmann ist ebenfalls Teil der Geschäftsführung.

Wie hat die COVID-19-Pandemie die FTI Group beeinflusst?

Die COVID-19-Pandemie führte zu einem massiven Einbruch der Geschäftstätigkeit bei FTI. Im Juli 2020 gab FTI die Kreuzfahrtsparte FTI Cruises auf. Trotz staatlicher Unterstützung in Höhe von 595 Millionen Euro blieben die Verluste hoch, was schließlich zum Insolvenzantrag im Juni 2024 führte.

Wie steht es um die Zukunft der FTI Group?

Nach dem Insolvenzantrag im Juni 2024 steht die FTI Group vor erheblichen Herausforderungen. Restrukturierungsmaßnahmen und eine Neuausrichtung der strategischen Position sind notwendig. Die zukünftige Ausrichtung und mögliche Rettungsszenarien sind noch unklar.