Stellen Sie sich vor: Ein Kaufhaus, das fast 120 Jahre Geschichte atmet und heute einen Jahresumsatz von über 200 Millionen Euro erzielt. Das ist Oberpollinger, Münchens legendäres Luxuskaufhaus. Gegründet 1905, hat es sich von einer ehemaligen Brauerei zu einem Wahrzeichen der bayerischen Hauptstadt entwickelt.
Die Oberpollinger Geschichte ist geprägt von Wandel und Beständigkeit. Als größtes Warenhaus Süddeutschlands steht es seit seiner Eröffnung für exklusive Marken und erstklassigen Service. Heute, im Jahr 2024, befindet sich das Oberpollinger Kaufhaus München im Besitz der thailändischen Central Group, die es für eine beachtliche Summe erworben hat.
Von seiner Gründung durch M.J. Emden Söhne bis zur aktuellen Positionierung als Premium-Einkaufsdestination – die Oberpollinger Geschichte spiegelt den Wandel des Einzelhandels wider. Das Oberpollinger Gründungsjahr 1905 markiert den Beginn einer Ära, die bis heute andauert und das Kaufhaus zu einem unverzichtbaren Teil der Münchner Einkaufskultur gemacht hat.
Wichtigste Erkenntnisse
- Oberpollinger wurde 1905 von der Kaufmannsfamilie M.J. Emden Söhne eröffnet
- Das Kaufhaus befindet sich aktuell im Besitz der thailändischen Central Group
- Mit über 200 Millionen Euro Jahresumsatz ist es ein bedeutender Wirtschaftsfaktor
- Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und wurde mehrfach renoviert
- Oberpollinger ist Teil der KaDeWe Group, die 2022/2023 728 Millionen Euro Umsatz erzielte
- Das Luxuskaufhaus bietet ein breites Sortiment von Mode bis Feinkost
- Trotz digitaler Herausforderungen bleibt Oberpollinger eine Münchner Institution
Die Gründungsgeschichte des Oberpollinger Kaufhauses
Die Oberpollinger Gründung markiert einen bedeutenden Wendepunkt in der Münchner Handelsgeschichte. Am 14. März 1905 eröffnete die hanseatische Kaufmannsfamilie M.J. Emden Söhne das prächtige Kaufhaus. Dieser Tag läutete eine neue Ära des Einzelhandels in der bayerischen Hauptstadt ein.
Von der Brauerei zum Kaufhaus
An der Stelle des heutigen Oberpollingers stand einst eine Brauerei. Der Wandel vom Bierproduzenten zum Einkaufsparadies spiegelt die wirtschaftliche Entwicklung Münchens wider. Die M.J. Emden Söhne erkannten das Potenzial dieses zentralen Standorts für ein modernes Kaufhaus.
Die Eröffnung 1905
Die Eröffnung des Oberpollingers war ein gesellschaftliches Großereignis. Das Kaufhaus bot eine für damalige Verhältnisse revolutionäre Einkaufserfahrung. Mit seiner beeindruckenden Architektur und dem vielfältigen Warenangebot zog es Kunden aus allen Gesellschaftsschichten an.
Max Littmann und sein revolutionäres Design
Der renommierte Architekt Max Littmann schuf ein architektonisches Meisterwerk. Sein Entwurf umfasste einen glasüberdachten Lichthof und vier moderne Personenaufzüge. Diese Elemente waren damals Ausdruck höchster Baukunst und Funktionalität. Littmanns innovatives Design prägte nicht nur das Erscheinungsbild des Oberpollingers, sondern setzte neue Maßstäbe im Kaufhausbau.
Das Oberpollinger etablierte sich schnell als feste Größe in der Münchner Einkaufslandschaft. Seine Geschichte ist geprägt von stetigem Wandel und Anpassung an die Bedürfnisse der Zeit. Von der Gründung bis heute bleibt das Kaufhaus ein Symbol für Münchens Handel und Kultur.
Wem gehört Oberpollinger
Die Eigentumsverhältnisse des Oberpollingers haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Heute steht das renommierte Kaufhaus unter neuer Führung.
La Rinascente als aktueller Betreiber
Seit 2015 ist die italienische Warenhauskette La Rinascente der Oberpollinger Eigentümer. Sie erwarb einen Mehrheitsanteil von 50,1% von der Signa Holding. La Rinascente plant, eine beträchtliche Summe in das Kaufhaus zu investieren, um das Luxus-Einkaufserlebnis zu verbessern.
Die Rolle der Central Group aus Thailand
Die Central Group Thailand spielt eine entscheidende Rolle bei Oberpollinger. Sie ist die Muttergesellschaft von La Rinascente und somit indirekt am Münchner Traditionshaus beteiligt. Tos Chirathivat, der Eigentümer der Central Group, verfügt über ein geschätztes Vermögen von 11 Milliarden Euro.
Aktuelle Eigentumsverhältnisse 2024
Anfang 2024 meldete die Eigentümergesellschaft der Oberpollinger-Immobilie Insolvenz an. Die Central Group übernahm daraufhin den Geschäftsbetrieb. Die strategischen Entscheidungen treffen nun André Maeder von der KaDeWe Group und Vittorio Radice von La Rinascente gemeinsam. Trotz Stellenkürzungen betont der Handelsverband Bayern die Bedeutung des Oberpollingers für München.
- La Rinascente hält 50,1% der Anteile
- Central Group ist indirekt beteiligt
- Immobilie gehörte bis 2024 zur Signa-Gruppe
Historische Entwicklung und Besitzerwechsel
Der Oberpollinger Besitzerwechsel spiegelt die bewegte Geschichte des Münchner Kaufhauses wider. Seit seiner Gründung 1905 hat das Traditionshaus mehrere Eigentümer erlebt.
Die Karstadt-Ära ab 1927
1927 übernahm die Rudolph Karstadt AG das Warenhaus. Karstadt, 1881 von Rudolph Karstadt gegründet, entwickelte sich zu einem der größten Warenhauskonzerne Deutschlands. In den folgenden Jahrzehnten prägte Karstadt maßgeblich die Entwicklung des Oberpollingers.
Übernahme durch Signa Holding
2011 markierte einen Wendepunkt: Ein Joint Venture aus Centrum und Signa Holding erwarb die Immobilie. 2013 kaufte Signa Holding 75,1% der Karstadt Premium GmbH, zu der auch Oberpollinger gehörte. Signa Holding, bekannt für Investitionen in Luxusimmobilien, plante umfangreiche Modernisierungen.
Verkauf an La Rinascente 2015
2015 verkaufte Signa Holding einen Mehrheitsanteil an La Rinascente. Dieser Schritt brachte italienisches Know-how in Luxuseinzelhandel nach München. La Rinascente, Teil der thailändischen Central Group, führte neue Konzepte ein und positionierte Oberpollinger als Premium-Kaufhaus.
Die wechselvolle Besitzergeschichte des Oberpollingers zeigt die Dynamik im Einzelhandelssektor. Trotz Herausforderungen wie der Pandemie bleibt das Kaufhaus ein wichtiger Teil der Münchner Einkaufslandschaft. Die aktuellen Eigentümer setzen auf Innovation und exklusive Marken, um die Position als führendes Luxuskaufhaus zu behaupten.
Wirtschaftliche Kennzahlen und Marktposition
Der Oberpollinger nimmt eine bedeutende Stellung im deutschen Einzelhandel ein. Mit einer Verkaufsfläche von 34.000 Quadratmetern ist es das größte Warenhaus Süddeutschlands. Der Oberpollinger Umsatz wird als einer der höchsten unter deutschen Kaufhäusern eingeschätzt, obwohl genaue Zahlen nicht öffentlich sind.
Die Oberpollinger Marktposition wurde durch umfangreiche Umbauten gestärkt. 2006 erreichte die Gesamtverkaufsfläche kurzzeitig sogar 53.000 Quadratmeter. Diese Erweiterung unterstreicht die Ambitionen des Unternehmens, seine Marktpräsenz auszubauen.
Seit 2015 gehört Oberpollinger zur italienischen La Rinascente-Gruppe, die wiederum Teil der thailändischen Central Group ist. Diese internationale Einbindung eröffnet neue Perspektiven für das Münchner Traditionshaus. Die Central Group, ein nicht börsennotierter Konzern, betreibt weltweit zahlreiche Einzelhandelsgeschäfte und Kaufhäuser.
Trotz der Herausforderungen im Einzelhandel zeigt sich Oberpollinger widerstandsfähig. Die Premium-Positionierung und der attraktive Standort in der Münchner Innenstadt tragen zur stabilen Marktposition bei. Genaue Gewinn- oder Verlustzahlen sind nicht bekannt, doch die kontinuierlichen Investitionen deuten auf eine solide wirtschaftliche Basis hin.
Das Kaufhaus im Wandel der Zeit
Der Oberpollinger hat im Laufe seiner Geschichte zahlreiche Veränderungen erlebt. Von Kriegsschäden bis hin zu modernen Umbauten spiegelt das Kaufhaus die Entwicklung Münchens wider.
Kriegsschäden und Wiederaufbau
1945 erlitt der Oberpollinger schwere Schäden durch einen Luftangriff. Trotz der Zerstörung gelang es, das Kaufhaus teilweise wiederzueröffnen. Der Oberpollinger Umbau begann schon 1947, um den Kunden wieder ein Einkaufserlebnis zu bieten.
Modernisierung und Erweiterungen
2005/2006 erfolgte eine umfassende Oberpollinger Modernisierung. Das Kaufhaus wurde erweitert und an die Bedürfnisse des 21. Jahrhunderts angepasst. Diese Maßnahmen zielten darauf ab, die Attraktivität für Kunden zu steigern und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Architektonische Veränderungen
Seit 2016 läuft ein weiterer Oberpollinger Umbau unter der Leitung des britischen Architekten John Pawson. Ziel ist es, das Einkaufserlebnis an moderne Kundenansprüche anzupassen. Die architektonischen Veränderungen sollen die Premium-Positionierung des Hauses unterstreichen und gleichzeitig seine historische Bedeutung bewahren.
- Neugestaltung der Verkaufsflächen
- Optimierung der Warenpräsentation
- Verbesserung der Kundenführung
Die kontinuierliche Oberpollinger Modernisierung zeigt, wie wichtig es ist, traditionelle Kaufhäuser an die sich wandelnden Bedürfnisse der Kunden anzupassen. Der Oberpollinger bleibt so ein zentraler Punkt in Münchens Einzelhandelslandschaft.
Premium-Positionierung und Sortiment
Der Oberpollinger in München präsentiert sich als wahres Luxuskaufhaus. Das Sortiment umfasst zahlreiche Oberpollinger Marken aus dem High-End-Bereich. Kunden finden hier exklusive Mode von renommierten Designern wie Gucci, Louis Vuitton und Prada.
- Designermode für Damen und Herren
- Exklusive Kinderkleidung
- Hochwertiger Beauty-Bereich
- Edle Home & Living Artikel
- Luxuriöse Reiseaccessoires
Die Positionierung im Premium-Segment spiegelt sich auch in den Verkaufszahlen wider. Trotz herausfordernder Marktbedingungen konnte der Oberpollinger seinen Umsatz steigern. Dies zeigt die anhaltende Nachfrage nach Luxusartikeln in München.
Die Eigentümer, ein Joint Venture aus der thailändischen Central Group und der österreichischen Signa-Gruppe, setzen auf eine klare Luxusstrategie. Sie planen, weitere exklusive Marken ins Sortiment aufzunehmen, um die Position des Oberpollinger als Top-Adresse für Luxus-Shopping zu festigen.
Standort und Bedeutung für München
Der Oberpollinger München ist ein zentraler Bestandteil der Münchner Einkaufslandschaft. Seit seiner Eröffnung 1905 hat sich das Kaufhaus zu einem wahren Anziehungspunkt entwickelt.
Integration in die Münchner Einkaufsmeile
In der Neuhauser Straße gelegen, bildet der Oberpollinger das Herzstück der Münchner Prachtmeile zwischen Marienplatz und Stachus. Das Kaufhaus erstreckt sich über mehrere Etagen und bietet ein vielfältiges Sortiment:
- Erdgeschoss: Stores internationaler High Fashion Brands
- 1. und 2. Etage: Women’s Fashion & Accessoires
- 3. Etage: Lingerie, Sleepwear und Trachten für Frauen
- 4. Etage: Home & Away, Travel Goods und Wine & Spirits
Touristischer Anziehungspunkt
Der Oberpollinger München hat sich als Oberpollinger Touristenattraktion etabliert. Nationale und internationale Besucher schätzen das exklusive Angebot und die einzigartige Atmosphäre. Besondere Highlights sind:
- Das großzügige Beauty Department im Erdgeschoss
- Die Ivy Tagesbar in der 2. Etage
- Fast 1.000 Weine und 200 Schaumweine in der 4. Etage
Mit seinem vielfältigen Angebot und der zentralen Lage bleibt der Oberpollinger ein Magnet für Einheimische und Touristen gleichermaßen. Die kontinuierliche Modernisierung und Erweiterung sichern seine Position als eines der führenden Kaufhäuser Münchens.
Aktuelle Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
Die Oberpollinger Zukunft steht vor großen Veränderungen. Das traditionsreiche Kaufhaus muss sich neu erfinden, um im digitalen Zeitalter bestehen zu können.
Auswirkungen der Signa-Insolvenz
Die Insolvenz der Signa-Gruppe Anfang 2024 trifft auch Oberpollinger hart. Als Teil der Immobiliensparte steht das Münchner Kaufhaus vor einer ungewissen Zukunft. Die Suche nach neuen Investoren läuft auf Hochtouren, um den Fortbestand zu sichern.
Digitale Transformation
Die Oberpollinger Digitalisierung ist ein Schlüsselfaktor für den zukünftigen Erfolg. Das Kaufhaus muss sein Geschäftsmodell an die veränderten Kundenbedürfnisse anpassen. Online-Shopping und digitale Services gewinnen an Bedeutung.
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, setzt Oberpollinger auf:
- Ausbau des Online-Shops
- Einführung von Click & Collect
- Digitale Beratungsangebote
- Einsatz von Virtual Reality im Laden
Die Herausforderungen sind groß, doch Oberpollinger hat das Potenzial, sich als modernes Kaufhaus neu zu erfinden. Die Verbindung von Tradition und Innovation wird entscheidend sein für die Zukunft des Münchner Wahrzeichens.
Unternehmensstruktur und Management
Die Oberpollinger Unternehmensstruktur ist Teil eines größeren Konzerns. Das Kaufhaus gehört zur KaDeWe Group GmbH, die auch das KaDeWe in Berlin und das Alsterhaus in Hamburg betreibt. Diese Gruppe steht unter der Führung von La Rinascente, einem Unternehmen der thailändischen Central Group.
Das Oberpollinger Management ist in verschiedene Abteilungen gegliedert. Dazu zählen Verkauf, Kundenservice, Store Operations und Visual Merchandising. Die Zentrale in Berlin beherbergt weitere Bereiche wie Accounting, Buying, Human Resources und Marketing. Ein spezielles Real Estate Team kümmert sich um die Verwaltung und das Refurbishment der Immobilien.
Die Central Group übernahm 2015 drei deutsche Warenhäuser, darunter Oberpollinger. 2024 erwarb sie die restlichen Anteile der Signa Holding an der KaDeWe-Gruppe. Die genauen Finanzzahlen von Oberpollinger sind nicht öffentlich. Die Central Group ist nicht börsennotiert, sondern in Familienbesitz mit einem geschätzten Vermögen von 12,7 Milliarden US-Dollar im Jahr 2014.