Wem gehört die Sparkasse – Eigentumsstruktur erklärt

Wem gehört Sparkasse

Stellen Sie sich vor: Eine Billiarde Euro. Das ist die beeindruckende Bilanzsumme, die deutsche Sparkassen gemeinsam mit Genossenschaftsbanken erwirtschaften. Diese Zahl verdeutlicht die immense wirtschaftliche Bedeutung der Sparkassen in Deutschland. Doch wem gehören diese finanzkräftigen Institute eigentlich?

Im Jahr 2024 bleiben Sparkassen weiterhin öffentlich-rechtliche Kreditinstitute. Die kommunalen Sparkassen befinden sich im Besitz von Städten, Gemeinden oder Landkreisen. Diese Eigentumsstruktur unterscheidet sie grundlegend von privaten Banken.

Die Sparkassen-Finanzgruppe erzielte 2015 einen Gewinn von zwei Milliarden Euro. Davon flossen jedoch weniger als 250 Millionen Euro an die Kommunen zurück. Stattdessen investierten die Sparkassen rund 500 Millionen Euro in Form von Spenden für regionale Projekte.

Sparkassen sind nicht börsennotiert und gehören keinem übergeordneten Konzern an. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) fungiert als Dachorganisation für 12 regionale Sparkassenverbände. Er vertritt die Interessen der Sparkassen-Finanzgruppe auf nationaler und internationaler Ebene.

Wichtige Erkenntnisse

  • Sparkassen sind öffentlich-rechtliche Kreditinstitute
  • Kommunen sind Eigentümer der Sparkassen
  • Sparkassen-Finanzgruppe erwirtschaftet eine Billiarde Euro Bilanzsumme
  • Sparkassen sind nicht börsennotiert
  • DSGV ist Dachverband der Sparkassen-Finanzgruppe

Wem gehört Sparkasse – Grundlegende Eigentumsstruktur

Die Eigentumsverhältnisse Sparkassen in Deutschland sind einzigartig. Der Großteil der Sparkassen zählt zu den öffentlich-rechtlichen Kreditinstituten. Dies bedeutet, dass die Träger der Sparkassen meist Städte und Gemeinden sind.

Öffentlich-rechtliche Trägerschaft

In der öffentlich-rechtlichen Trägerschaft bestimmen die Kommunen über Ziele, Satzung und Verwaltungsratsmitglieder der Sparkassen. Diese Struktur sichert eine starke regionale Verankerung und fördert die lokale Wirtschaft.

Kommunale Eigentümerschaft

Die kommunale Eigentümerschaft spielt eine zentrale Rolle. In Baden-Württemberg beispielsweise stehen 53 Sparkassen gemeinsam mit Volksbanken für etwa 75% aller Unternehmenskredite. Dies zeigt die Bedeutung der Sparkassen für die regionale Wirtschaftsförderung.

Freie Sparkassen als Ausnahme

Es gibt auch Ausnahmen von der kommunalen Trägerschaft. Fünf freie Sparkassen existieren in nicht-kommunaler Trägerschaft. Ein Beispiel ist die Hamburger Haspa mit einer besonderen Rechtsform. Die Haspa plant, ihren Geschäftsbetrieb in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln, wobei ein Kuratorium mit 68 Mitgliedern aus Wirtschaft, Kultur und Politik die Interessen vertritt.

Die Norddeutsche Landesbank (NORD/LB) ist ein weiteres Beispiel für die vielfältigen Eigentumsstrukturen im Sparkassensektor. Als öffentlich-rechtliches Institut gehört sie zur S-Finanzgruppe und hat eine führende Position bei mittelständischen Firmenkunden sowie im Bereich erneuerbarer Energien.

Geschichte und Entwicklung der Sparkassen in Deutschland

Die Sparkassen-Gründungsgeschichte reicht über 200 Jahre zurück. Die erste Sparkasse öffnete 1778 in Hamburg ihre Türen. Um 1900 gab es bereits 2.700 Sparkassen, und fast jeder dritte Deutsche besaß ein Sparkassenbuch. Diese Entwicklung zeigt, wie tief verwurzelt die Frage „Wem gehört Sparkasse?“ in der deutschen Gesellschaft ist.

In Niedersachsen entstanden einige der ältesten Sparkassen Deutschlands. Oldenburg (1786), Göttingen (1801) und Hannover zählen zu den Pionieren. Bis 1850 wurden allein in Hannover über 70 Sparkassen gegründet, meist in kommunaler Trägerschaft.

Anfänglich wurden Sparkassen von Teilzeitmanagern geleitet, oft aus deren Wohnungen heraus. Ihr Hauptziel war es, allen sozialen Schichten Sparmöglichkeiten zu bieten. Im Laufe der Zeit entwickelten sich die Sparkassen zu modernen Finanzinstituten:

  • 1956: Gründung der Deutschen Kapitalanlagegesellschaft (DEKA)
  • 1996: Kostenfreie Nutzung aller Sparkassen-Geldautomaten bundesweit
  • 2002: Beitrag zur Euro-Bargeldeinführung
  • 2005: Neuregelung der Haftungsgrundlagen

Heute umfasst die Sparkassen-Finanzgruppe etwa 600 Unternehmen. In Niedersachsen gibt es 39 Sparkassen, einschließlich der Braunschweigischen Landessparkasse. Trotz Veränderungen bleibt die Frage „Wem gehört Sparkasse?“ aktuell, da die Institute weiterhin als sicher gelten und ihre kommunale Verankerung beibehalten.

Rechtliche Grundlagen der Sparkassen

Die Sparkassen-Rechtsform in Deutschland basiert auf einem komplexen rechtlichen Fundament. Als öffentlich-rechtliche Kreditinstitute unterliegen Sparkassen speziellen gesetzlichen Regelungen, die ihre Struktur und Aufgaben definieren.

Sparkassengesetze der Länder

Jedes Bundesland verfügt über ein eigenes Sparkassengesetz. Diese Gesetze legen die Aufgaben und Pflichten der Sparkassen fest. Sie regeln auch die Zusammensetzung des Verwaltungsrats, der je nach Größe der Sparkasse 9 bis 18 Mitglieder umfasst.

Öffentlicher Auftrag

Der öffentliche Auftrag der Sparkassen ist in den Landesgesetzen verankert. Er umfasst die Versorgung der Region mit Finanzdienstleistungen, die Förderung des Sparens und der Vermögensbildung. 2021 belief sich das Kreditgeschäft der Sparkassen-Finanzgruppe auf 955 Milliarden Euro, was die Bedeutung dieses Auftrags unterstreicht.

Regionalprinzip

Das Regionalprinzip ist ein Kernaspekt der Sparkassen-Rechtsform. Es begrenzt das Geschäftsgebiet auf die jeweilige Trägerkommune. Dieses Prinzip spiegelt sich in der Struktur der Sparkassen-Finanzgruppe wider, die 2021 insgesamt 510 Mitglieder und 15.860 Geschäftsstellen umfasste.

Die rechtlichen Grundlagen sichern, dass öffentlich-rechtliche Kreditinstitute wie Sparkassen ihre lokale Verankerung beibehalten und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich agieren. Mit einer Bilanzsumme von 1.499 Milliarden Euro im Jahr 2021 zeigt sich die Stärke dieses Modells.

Die Sparkassen-Finanzgruppe im Überblick

Die Sparkassen-Finanzgruppe ist ein bedeutender Akteur im deutschen Bankensystem. Mit 351 Instituten und über 11.000 Filialen bilden die Sparkassen das Rückgrat dieser Gruppe. Die Landessparkassen und Gebietssparkassen sind wichtige Sparkassen-Eigentümer und tragen zur flächendeckenden Präsenz bei.

Die Gruppe umfasst insgesamt 510 Unternehmen mit rund 15.000 Geschäftsstellen und beschäftigt etwa 281.000 Mitarbeiter. Mit einer Bilanzsumme von 3.330 Milliarden Euro haben die Sparkassen eine starke Marktposition.

  • 5 Landesbausparkassen mit 35% Marktanteil
  • 9 öffentliche Versicherergruppen
  • Deutsche Leasing Gruppe für Finanzierungslösungen
  • S-Internationals für internationales Firmenkundengeschäft

Die Sparkassen-Finanzgruppe engagiert sich stark für die Gesellschaft. 2022 wurden fast 400 Millionen Euro für lokale Projekte ausgegeben. Mit über 40 Millionen Girokonten und 1,7 Millionen Bürger-Konten zeigt sich das große Vertrauen der Bevölkerung.

Als größter Ausbilder im Finanzsektor mit 15.000 Auszubildenden und einem Anteil von 40% an den Steuerzahlungen der Banken trägt die Gruppe wesentlich zum wirtschaftlichen Wohlstand Deutschlands bei.

Geschäftsmodell und Tätigkeitsfelder

Die kommunalen Sparkassen in Deutschland folgen einem vielseitigen Geschäftsmodell. Sie bieten ein breites Spektrum an Finanzdienstleistungen für Privatkunden und Unternehmen an. Wem gehört Sparkasse? Die Antwort liegt in ihrer öffentlich-rechtlichen Struktur.

Universalbankprinzip

Sparkassen arbeiten nach dem Universalbankprinzip. Das bedeutet, sie decken alle gängigen Bankgeschäfte ab. Von Girokonten über Kredite bis hin zu Versicherungen finden Kunden alles unter einem Dach.

Kerngeschäftsfelder

Zu den Hauptaufgaben der Sparkassen gehören:

  • Einlagen- und Kreditgeschäft
  • Zahlungsverkehr
  • Wertpapiergeschäft
  • Vermögensberatung

Diese Bereiche bilden das Rückgrat der Sparkassen-Aktivitäten.

Verbundgeschäft

Im Verbundgeschäft arbeiten Sparkassen eng mit Landesbanken zusammen. Diese Kooperation ermöglicht es den kommunalen Sparkassen, zusätzliche Finanzprodukte anzubieten. Dazu zählen komplexe Anlageformen oder spezielle Unternehmensfinanzierungen.

Die Sparkassen-Finanzgruppe unterstützte 2023 gemeinnützige Projekte mit 508 Millionen Euro. Davon flossen 131 Millionen in Kunst und Kultur, 109 Millionen in den Sport und 149 Millionen in soziales Engagement. Diese Zahlen unterstreichen die starke regionale Verwurzelung der Sparkassen.

Gewinnverwendung und Ausschüttungspolitik

Die Sparkassen-Eigentümer profitieren von den Gewinnen ihrer Institute. Ein Beispiel zeigt die Sparkasse Gießen. Sie erwirtschaftete im letzten Jahr einen Gewinn von 2,15 Millionen Euro nach Steuern. 90% flossen in Rücklagen, während 10% (258.000 Euro) an die Träger ausgeschüttet wurden.

Die Frage „Wem gehört Sparkasse?“ ist für die Gewinnverteilung relevant. In Gießen sind Stadt und umliegende Gemeinden die Nutznießer. Generell schütten nur etwa ein Drittel der rund 400 Sparkassen in Deutschland Gelder aus. Dies entspricht etwa 2% der Vorsteuergewinne.

Sparkassen legen großen Wert auf finanzielle Stabilität. Die Sparkasse Gießen hält eine Kernkapitalquote von 16,3%. Dies übertrifft die Basel-III-Anforderung von 10,5% deutlich. Sicherheitsreserven von 130 Millionen Euro und zusätzliche 55 Millionen in einem Fonds für allgemeine Bankrisiken unterstreichen diese Strategie.

Die Gewinnverwendung variiert je nach regionalen Sparkassengesetzen. Meist verbleibt ein Großteil in den Rücklagen der Institute. Dies stärkt ihre finanzielle Basis und ermöglicht langfristige Investitionen in die regionale Wirtschaft.

Gemeinnützigkeit und öffentlicher Auftrag

Die öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute in Deutschland, insbesondere die Sparkassen, haben einen besonderen Auftrag. Sie sind nicht nur Finanzdienstleister, sondern auch Förderer des Gemeinwohls. Die Sparkassen-Rechtsform ermöglicht es ihnen, diesen Auftrag zu erfüllen.

Förderung regionaler Projekte

Sparkassen unterstützen aktiv lokale Initiativen. Sie investieren jährlich rund 500 Millionen Euro in Sportvereine, Museen und Kulturveranstaltungen. Dies stärkt die regionale Entwicklung und fördert den sozialen Zusammenhalt.

Sponsoring und Spenden

Ein wichtiger Teil des öffentlichen Auftrags ist das Engagement durch Sponsoring und Spenden. Sparkassen unterstützen vielfältige Projekte in den Bereichen Bildung, Kultur und Sport. Sie tragen so zur Lebensqualität in den Kommunen bei.

Stiftungsaktivitäten

Viele Sparkassen haben eigene Stiftungen gegründet. Diese fördern gemeinnützige Zwecke in der Region. Die Stiftungen unterstützen soziale Projekte, Bildungsinitiativen und kulturelle Einrichtungen. Sie tragen zur nachhaltigen Entwicklung der Gemeinden bei.

Das Gemeinnützigkeitsprinzip unterscheidet Sparkassen von gewinnorientierten Banken. Der öffentliche Auftrag steht im Vordergrund, nicht die Gewinnmaximierung. Dies macht die öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute zu wichtigen Partnern für Kommunen und Bürger.

Organisation und Kontrolle

Die Träger der Sparkassen spielen eine zentrale Rolle in der Organisation und Kontrolle dieser Finanzinstitute. In den meisten Fällen sind kommunale Sparkassen die Norm, wobei die Kommunen als Träger fungieren. Die Leitung der Sparkassen obliegt Vorständen, während Verwaltungsräte die Kontrollfunktion übernehmen.

Verwaltungsräte setzen sich aus Kommunalpolitikern zusammen, was eine enge Verbindung zur lokalen Politik gewährleistet. Die Aufsicht über die Sparkassen liegt bei den Landesfinanzministerien. Diese Struktur soll eine effektive Kontrolle und Transparenz sicherstellen.

Kritische Stimmen bemängeln jedoch die Selbstherrlichkeit mancher Sparkassenchefs und die teils unzureichende Kontrolle durch Kommunalpolitiker. Dies wirft Fragen zur Effektivität der bestehenden Kontrollmechanismen auf. Eine Überprüfung und mögliche Anpassung der Organisationsstruktur könnte notwendig sein, um die Kontrolle zu verbessern und die Interessen aller Beteiligten besser zu wahren.

  • Vorstand leitet die Sparkasse
  • Verwaltungsrat übernimmt Kontrollfunktion
  • Landesfinanzministerien führen Sparkassenaufsicht
  • Kritik an mangelnder Kontrolle durch Kommunalpolitiker

Die Organisation der Sparkassen spiegelt ihre öffentlich-rechtliche Natur wider. Sie müssen sowohl wirtschaftliche Interessen als auch ihren öffentlichen Auftrag erfüllen. Diese Doppelrolle erfordert eine sorgfältige Balance zwischen finanzieller Stabilität und gesellschaftlichem Nutzen.

Wirtschaftliche Kennzahlen und Erfolge

Die Sparkassen in Deutschland zeigen beeindruckende wirtschaftliche Leistungen. Als wichtige Akteure im Finanzsektor tragen sie maßgeblich zur Stabilität und zum Wachstum der lokalen Wirtschaft bei. Die Frage „Wem gehört Sparkasse?“ ist eng mit ihrer finanziellen Performance verknüpft.

Bilanzsumme und Marktposition

Die Bilanzsumme der Sparkassen stieg von 4.721 Millionen Euro Ende 2022 auf 4.886 Millionen Euro Ende 2023. Das Geschäftsvolumen wuchs im gleichen Zeitraum von 4.773 Millionen Euro auf 4.937 Millionen Euro. Diese Zahlen unterstreichen die starke Marktposition der Sparkassen-Eigentümer.

Ertragslage

Die Ertragslage der Sparkassen verbesserte sich 2023 deutlich. Der Zinsüberschuss stieg spürbar an, begünstigt durch die Zinswende. Die Kundeneinlagen sanken leicht auf 3.232 Millionen Euro, während die Kundenkredite auf 3.517 Millionen Euro zunahmen. Die Anzahl der Girokonten stieg auf 125.143, was das Vertrauen der Kunden in die Sparkassen zeigt.

Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen wie einer Inflationsrate von 5,9% und einem Rückgang des BIP um 0,3% blieben die Sparkassen stabil. Die Solvabilität lag bei 16,78% und die Liquiditätsdeckungsquote bei 206,38%. Diese Kennzahlen belegen die solide finanzielle Basis der Sparkassen und ihre Bedeutung als verlässliche Partner für Privat- und Geschäftskunden.

Kritische Betrachtung der Sparkassenstruktur

Die Sparkassen-Rechtsform als öffentlich-rechtliche Kreditinstitute steht unter kritischer Beobachtung. Experten bemängeln die geringe Ausschüttung an kommunale Eigentümer. Die Verwendung der Gewinne wird oft als intransparent wahrgenommen.

Die Struktur der Sparkassen-Finanzgruppe gilt als komplex. Kommunalpolitiker finden sie schwer durchschaubar. Dies erschwert die Kontrolle und Steuerung der Institute.

Diskussionen über Vorstandsgehälter sorgen für Unmut. Kritiker sehen diese als zu hoch an. Auch die Schließung von Filialen aus wirtschaftlichen Gründen stößt auf Widerstand. Dies steht im Konflikt zum öffentlichen Auftrag der Sparkassen.

Die Marktposition der Sparkassen-Finanzgruppe bleibt stark. Mit einem Marktanteil von 55% in Deutschland dominieren sie den Finanzsektor. 2016 erwirtschafteten sie einen Jahresüberschuss von 1,973 Milliarden Euro vor Steuern.

Trotz Kritik zeigen sich Erfolge. Die Sparkassen gewannen dreimal in Folge den EFQM Award für herausragende Qualität. Zwei ehemalige Startups der S-Finanzgruppe erreichten Bewertungen von über 1 Milliarde Euro.

Sparkassen im Drei-Säulen-System

Die Sparkassen nehmen als öffentlich-rechtliche Kreditinstitute eine wichtige Rolle im deutschen Bankensektor ein. Sie bilden zusammen mit den Landesbanken eine der drei Säulen neben privaten Geschäftsbanken und Genossenschaftsbanken. Mit 36% Marktanteil sind die öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute ein bedeutender Faktor für Wettbewerb und Stabilität.

Die Frage „Wem gehört Sparkasse?“ lässt sich nicht einfach beantworten. Der Name „Sparkasse“ gehört der gesamten Organisation und den Sparern. Er wird auf mehrere Milliarden Euro geschätzt. Die EU-Kommission möchte den Namensschutz aufheben, was Folgen für einige regionale Sparkassen haben könnte.

2024 gibt es 370 Sparkassen in Deutschland. Sie sind Teil der Sparkassen-Finanzgruppe, zu der auch sechs Landesbank-Konzerne, die DekaBank und weitere Institute gehören. Die Sparkassen setzen stark auf Nachhaltigkeit. Über 200 Institute planen bis 2035 klimaneutral zu werden. Bis 2030 sollen die CO2-Emissionen um 65% gegenüber 1990 sinken.

Die Sparkassen engagieren sich stark für die Gesellschaft. 2016 gaben sie rund 453 Millionen Euro für soziale Projekte aus. Die größte Sparkasse ist die Hamburger Sparkasse (Haspa). Sie ist eine nicht börsennotierte Aktiengesellschaft mit der HASPA Finanzholding als alleinigem Anteilseigner.

Unterschiede zu privaten Banken

Die kommunalen Sparkassen unterscheiden sich deutlich von privaten Banken wie Deutsche Bank oder Commerzbank. Im Jahr 2024 sind die Sparkassen-Eigentümer weiterhin öffentlich-rechtliche Träger wie Gemeinden oder Landkreise. Dies prägt ihre geschäftspolitische Ausrichtung.

Geschäftspolitische Ausrichtung

Anders als private Banken verfolgen Sparkassen nicht primär das Ziel der Gewinnmaximierung. Ihr öffentlicher Auftrag verpflichtet sie, die regionale Wirtschaft zu fördern und breite Bevölkerungsschichten mit Finanzdienstleistungen zu versorgen. 2023 förderten die Sparkassen gesellschaftliche Projekte mit 508 Millionen Euro.

Kundengruppen

Sparkassen fokussieren sich besonders auf Privatkunden und den Mittelstand in ihrer Region. Sie bieten 1,7 Millionen Bürgerkonten an, davon über 250.000 für Geflüchtete. Private Großbanken legen dagegen oft mehr Wert auf vermögende Privatkunden und internationale Konzerne. Mit 43% genießen Sparkassen das höchste Vertrauen unter den Kreditinstituten in Deutschland.

FAQ

Wem gehören die Sparkassen in Deutschland?

Die meisten Sparkassen in Deutschland gehören den Städten und Gemeinden als öffentlich-rechtliche Kreditinstitute in kommunaler Trägerschaft. Es gibt jedoch auch einige Ausnahmen, wie die fünf Freien Sparkassen, die sich nicht in kommunaler Trägerschaft befinden.

Was ist das Besondere an der Rechtsform der Sparkassen?

Sparkassen sind in der Regel öffentlich-rechtliche Kreditinstitute. Diese Rechtsform unterscheidet sie von privaten Banken und verankert ihren öffentlichen Auftrag sowie die kommunale Trägerschaft gesetzlich.

Welche Aufgaben haben Sparkassen laut ihrem öffentlichen Auftrag?

Der öffentliche Auftrag der Sparkassen beinhaltet die Versorgung aller Bevölkerungskreise mit geld- und kreditwirtschaftlichen Leistungen, die Förderung des Sparens und der Vermögensbildung sowie die Stärkung des Wettbewerbs im Bankensektor.

Was bedeutet das Regionalprinzip für Sparkassen?

Das Regionalprinzip beschränkt das Geschäftsgebiet einer Sparkasse auf das Gebiet ihrer tragenden Kommune. Dies soll eine flächendeckende Versorgung mit Finanzdienstleistungen sicherstellen und die regionale Wirtschaft fördern.

Wie unterscheiden sich Sparkassen von privaten Banken?

Sparkassen unterscheiden sich durch ihren öffentlichen Auftrag, die kommunale Trägerschaft und das Regionalprinzip von privaten Banken. Ihre Geschäftspolitik ist nicht primär auf Gewinnmaximierung ausgerichtet, sondern auf die Versorgung breiter Bevölkerungsschichten und des Mittelstands mit Finanzdienstleistungen.

Wie werden die Gewinne der Sparkassen verwendet?

Ein Großteil der Gewinne verbleibt in den Rücklagen der Sparkassen. Ein kleinerer Teil wird an die Kommunen ausgeschüttet oder für gemeinnützige Zwecke wie die Förderung von Sportvereinen, Museen und Kulturveranstaltungen verwendet. Die genaue Gewinnverwendung ist in den regionalen Sparkassengesetzen unterschiedlich geregelt.

Welche Rolle spielen Sparkassen im deutschen Bankensystem?

Sparkassen bilden zusammen mit den Landesbanken eine der drei Säulen im deutschen Bankensektor neben den privaten Geschäftsbanken und den Genossenschaftsbanken. Dieses System sorgt für Wettbewerb und Stabilität im Finanzsektor.

Wer kontrolliert die Sparkassen?

Sparkassen werden von Vorständen geleitet und von Verwaltungsräten kontrolliert, die mit Kommunalpolitikern besetzt sind. Die Sparkassenaufsicht liegt bei den Landesfinanzministerien. Kritiker bemängeln allerdings teilweise die mangelnde effektive Kontrolle durch die Kommunalpolitiker.

Was ist die Sparkassen-Finanzgruppe?

Die Sparkassen-Finanzgruppe umfasst diverse Verbundunternehmen von der IT bis zum Versicherer. Sie bildet eine der drei Säulen im deutschen Bankensystem und bietet ein breites Spektrum an Finanzdienstleistungen an.

Wie tragen Sparkassen zur Gemeinnützigkeit bei?

Sparkassen fördern gemeinnützige Zwecke durch Spenden, Sponsoring und eigene Stiftungen. Sie unterstützen regionale Projekte in den Bereichen Sport, Kultur, Bildung und Soziales. Das Gemeinnützigkeitsprinzip unterscheidet Sparkassen von rein gewinnorientierten Banken.