
Stellen Sie sich vor: 500 Millionen Reisende pro Jahr nutzen die Dienste eines einzigen Unternehmens auf deutschen Autobahnen. Die Autobahn Tank & Rast Gruppe GmbH & Co. KG, mit Sitz in Bonn, kontrolliert beeindruckende 90% der deutschen Autobahnraststätten. Diese Marktdominanz wirft die Frage auf: Wer steht hinter diesem Quasi-Monopolisten?
Seit 2015 befindet sich Tank & Rast im Besitz eines internationalen Investorenkonsortiums. Zu den Eigentümern zählen Allianz Capital Partners, MEAG, die Abu Dhabi Investment Authority und OMERS Infrastructure. Diese Investorengruppe steuert ein Netzwerk von 410 Rastanlagen, 360 Tankstellen und 50 Hotels auf Deutschlands Autobahnen.
Das Tochterunternehmen Sanifair, bekannt für seine Sanitäranlagen, erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von 70 Millionen Euro. Die gesamte Tank & Rast Gruppe verzeichnete im selben Jahr einen Gewinn von etwa 15 Millionen Euro. Diese Zahlen unterstreichen die wirtschaftliche Bedeutung der Autobahn-Raststätten in Deutschland.
Schlüsselerkenntnisse
- Tank & Rast gehört einem Investorenkonsortium seit 2015
- 90% Marktanteil an deutschen Autobahnraststätten
- Netzwerk umfasst 410 Rastanlagen und 360 Tankstellen
- Sanifair generierte 2023 einen Umsatz von 70 Millionen Euro
- Gesamtgewinn der Gruppe lag 2023 bei ca. 15 Millionen Euro
Die Geschichte der Tank & Rast
Die Tank & Rast hat eine bewegte Geschichte als führender Tankstellenbetreiber Autobahn in Deutschland. Seit ihrer Gründung prägt das Unternehmen die Autobahn-Gastronomie und Autobahn-Servicebetriebe maßgeblich.
Gründung und erste Jahre
1994 entstand Tank & Rast als Nachfolger der bundeseigenen Gesellschaften GfN und OATG. Schon damals hatte das Unternehmen einen Marktanteil von etwa 90% bei den Autobahnraststätten. Die Wurzeln reichen bis in die 1930er Jahre zurück, als die ersten Tankstellen und Rastplätze an den Reichsautobahnen entstanden.
Privatisierung und Eigentümerwechsel
1998 erfolgte unter Verkehrsminister Matthias Wissmann die Privatisierung für 1,2 Milliarden DM. In den Folgejahren wechselten die Eigentümer mehrfach. Von 2004 bis 2007 gehörte Tank & Rast dem britischen Finanzinvestor Terra Firma Capital Partners. Danach beteiligte sich der Infrastrukturfonds RREEF der Deutschen Bank.
Expansion und Entwicklung
2009 erweiterte Tank & Rast sein Netzwerk durch den Kauf des Betreibers Axxe von Metro. Bis 2015 wuchs das Unternehmen auf rund 350 Tankstellen und 390 Raststätten an. Heute betreibt Tank & Rast zusätzlich 50 eigenständige Hotels entlang deutscher Autobahnen. Der Jahresumsatz lag zuletzt bei 506 Millionen Euro, mit einem operativen Gewinn von 236 Millionen Euro.
Wem gehört Tank und Rast
Die Tank und Rast GmbH, bekannt für ihre Rasthöfe an Autobahnen, befindet sich seit 2015 in neuen Händen. Ein Konsortium namhafter Investoren erwarb das Unternehmen für 3,5 Milliarden Euro. Diese Übernahme markierte einen Wendepunkt in der Geschichte der Bundeseigenen Rastanlagen.
Das aktuelle Investorenkonsortium
Zu den Eigentümern der Tank und Rast GmbH zählen nun die Allianz Capital Partners, MEAG, Abu Dhabi Investment Authority und OMERS Infrastructure. Sie setzten sich gegen andere Interessenten durch, darunter der chinesische Staatsfonds CIC. Das Konsortium um die Allianz gab das höchste Gebot ab und sicherte sich damit die Kontrolle über 350 Tankstellen, 390 Raststätten und 50 Hotels an deutschen Autobahnen.
Anteilsverteilung der Eigentümer
Die genaue Anteilsverteilung unter den Investoren ist nicht öffentlich bekannt. Vor der Übernahme waren britische Finanzinvestoren und eine Deutsche-Bank-Tochter zu je 50 Prozent beteiligt. Das neue Konsortium bringt nicht nur Kapital, sondern auch umfangreiches Know-how in die Unternehmensführung ein.
Internationale Investoren
Die Beteiligung internationaler Investoren wie der Abu Dhabi Investment Authority unterstreicht die globale Attraktivität der Tank und Rast GmbH. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte das Unternehmen bei einem Umsatz von 506 Millionen Euro ein operatives Ergebnis von 236 Millionen Euro. Der Großteil des Milliardenumsatzes fällt bei den etwa 110 Pächtern an, die die Rasthöfe an Autobahnen betreiben.
Unternehmensstruktur und Organisation
Die Autobahn Tank & Rast Gruppe GmbH & Co. KG ist das führende Unternehmen für Autobahn-Raststätten in Deutschland. Mit einer breiten Präsenz entlang der deutschen Autobahnen betreibt die Gruppe ein umfangreiches Netzwerk von Rastanlagen.
Die Unternehmensstruktur gliedert sich in vier Hauptbereiche:
- Tankstellen
- Raststätten
- Autohöfe
- Eigenbetriebe
Tank und Rast Autobahn verpachtet den Großteil seiner Standorte an private Betreiber. Diese erhalten Lizenzen und müssen festgelegte Qualitätsstandards einhalten. Etwa 15 Betriebe werden direkt vom Unternehmen als Eigenbetriebe geführt.
Eine wichtige Tochtergesellschaft ist Sanifair, die für den Betrieb der Toilettenanlagen an den Rastanlagen Deutschland zuständig ist. Dieses Konzept hat sich als erfolgreich erwiesen und trägt zum Gesamtumsatz bei.
Im Jahr 2024 betreibt Tank und Rast etwa 350 Tankstellen und 390 Raststätten, darunter rund 50 Hotels. Das Unternehmen hält damit einen Marktanteil von etwa 90% bei den Autobahn-Raststätten in Deutschland.
Die Anzahl der Pächter ist in den letzten Jahren deutlich gesunken. Während es früher bis zu 450 Pächter gab, lag die Zahl 2012 bei etwa 130. Dies zeigt eine Konsolidierung im Bereich der Rastanlagen Deutschland.
Geschäftszahlen und Finanzen
Die Tank & Rast GmbH, als führender Tankstellenbetreiber Autobahn, zeigt beeindruckende Geschäftszahlen. Vor der Corona-Pandemie erwirtschaftete das Unternehmen einen Jahresumsatz von 650 Millionen Euro. Mit 90% Marktanteil an Autobahnraststätten und rund 500 Millionen Nutzern pro Jahr dominiert Tank & Rast die Autobahn-Gastronomie in Deutschland.
Umsatzentwicklung
Die Autobahn-Servicebetriebe von Tank & Rast verzeichnen trotz höherer Preise starke Umsätze. Kraftstoff an ihren Tankstellen ist bis zu 20% teurer als andernorts, Speisen wie Currywurst kosten oft das Doppelte im Vergleich zur Stadt. Dennoch nutzen viele Reisende die Angebote.
Gewinn und Verlustrechnung
Genaue Gewinnzahlen sind nicht öffentlich, aber die Preispolitik lässt auf hohe Margen schließen. Die Tochtergesellschaft Sanifair trägt erheblich zum Erfolg bei. Mit 450 Toilettenanlagen erzielt Sanifair einen Umsatz von fast 60.000 Euro pro Standort. Jährlich nutzen 133 Millionen Besucher die Toiletten, was Einnahmen von etwa 91 Millionen Euro generiert.
Konzessionsgebühren an den Bund
Tank & Rast zahlt dem Bund Konzessionsgebühren. Die genaue Höhe ist nicht bekannt, aber sie profitieren von öffentlich geförderten Ladesäulen für Elektroautos als zusätzliches lukratives Geschäftsfeld. Kritiker wie der Linke-Politiker Victor Perli bemängeln die Auswirkungen der Privatisierung der Autobahnraststätten durch die Bundesregierung.
Das Raststätten-Monopol in Deutschland
Die Tank und Rast GmbH dominiert den Markt für Rasthöfe an Autobahnen in Deutschland. Mit 412 von 442 Raststätten kontrolliert das Unternehmen über 90% der Bundeseigenen Rastanlagen. Diese Monopolstellung geht auf die Privatisierung der Raststätten im Jahr 1998 zurück, als der Bund sie für 1,2 Milliarden DM verkaufte.
Der Wert der Tank und Rast GmbH stieg von 600 Millionen Euro 1998 auf 3,5 Milliarden Euro im Jahr 2015. 2019 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 650 Millionen Euro. Die Konzessionsgebühr an den Bund betrug dabei lediglich 15,2 Millionen Euro – deutlich unter dem möglichen Maximum von 3% des Umsatzes.
Neben den Raststätten betreibt Tank und Rast 360 Tankstellen und rund 50 Hotels. Die Rastanlagen liegen typischerweise 50 bis 60 Kilometer voneinander entfernt. Kritisch sehen Verbraucher die hohen Preise und die Gebühr von einem Euro für Toiletten der Tochtermarke Sanifair. Auch die Vergabe von Aufträgen zum Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge ohne Wettbewerb sorgt für Diskussionen.
Trotz Kritik an der Monopolstellung investierte der Bund zwischen 2017 und 2021 über 430 Millionen Euro in die Infrastruktur der von Tank und Rast verwalteten Rastanlagen. Die Zukunft wird zeigen, ob das Unternehmen seine dominante Position behaupten kann oder ob Rufe nach einer Aufspaltung Gehör finden.
Marktposition und Standorte
Tank und Rast Autobahn dominiert den deutschen Markt für Rastanlagen. Mit 412 Raststätten kontrolliert das Unternehmen über 93,6% der Autobahn-Raststätten in Deutschland. Diese starke Marktposition wird durch ein umfangreiches Netzwerk von Standorten gestützt.
Rastanlagen und Tankstellen
Die Rastanlagen Deutschland von Tank und Rast sind strategisch entlang des 13.000 km langen Autobahnnetzes verteilt. Der Regelabstand zwischen bewirtschafteten Rastanlagen beträgt 50-60 km. Das Unternehmen betreibt zudem 360 Tankstellen an diesen Standorten.
Hotelstandorte und Marken
Tank und Rast verfügt über 50 Hotels entlang deutscher Autobahnen. Zusätzlich bietet das Unternehmen verschiedene Marken in seinen Raststätten an, darunter Serways, Wayne’s Coffee und Tabilo. Diese Vielfalt stärkt die Position von Tank und Rast im Markt der Autobahn-Raststätten.
Marktentwicklung und Kritik
Trotz seiner dominanten Stellung sieht sich Tank und Rast mit Kritik konfrontiert. Eine Umfrage ergab, dass die Preise an Tank und Rast Autobahn-Raststätten durchschnittlich 20,7% höher sind als an vergleichbaren Raststätten nahe der Autobahn. Das Unternehmen weist Vorwürfe einer monopolähnlichen Stellung zurück und plant, seinen Marktanteil weiter auszubauen.
Das Geschäftsmodell der Verpachtung
Tank & Rast setzt auf ein Verpachtungsmodell für seine Autobahn-Servicebetriebe. Der Konzern besitzt etwa 400 Raststätten, 360 Tankstellen und 50 Hotels entlang der deutschen Autobahnen. Die meisten dieser Standorte werden an private Tankstellenbetreiber Autobahn verpachtet.
2012 gab es rund 130 Pächter für die Autobahn-Servicebetriebe von Tank & Rast. Diese Zahl ist deutlich niedriger als ursprünglich geplant. Die Pächter müssen strenge Vorgaben einhalten, was Markenauftritt, Sortiment und Qualität betrifft.
Das Verpachtungsmodell hat Auswirkungen auf die Preisgestaltung. Zwischen 2014 und 2018 stieg der Preis für eine 0,5-Liter-Flasche Wasser an Tank & Rast Raststätten von 1,99 auf 3,19 Euro. Die höheren Kosten für Pacht und Vorgaben werden oft auf die Kunden umgelegt.
Tank & Rast erwirtschaftet den Großteil seines Umsatzes durch dieses Modell. 2017 erzielte der Konzern einen Jahresgewinn von 285 Millionen Euro. Allerdings lasteten laut Geschäftsbericht auch über 5,1 Milliarden Euro Konzernverbindlichkeiten auf der Gruppe.
Neben dem Verpachtungsgeschäft betreibt Tank & Rast etwa 15 Standorte selbst. Zudem setzt das Unternehmen auf zusätzliche Einnahmequellen wie Dienstleistungen und Serviceangebote, um sein Geschäftsmodell zu diversifizieren.
Sanifair als Tochterunternehmen
Die Tank und Rast GmbH betreibt über ihre Tochtergesellschaft Sanifair seit 2003 Toilettenanlagen an den Rasthöfen an Autobahnen. Das Unternehmen mit Sitz in Bonn verwaltet rund 400 Standorte auf bundeseigenen Rastanlagen.
Das Toiletten-Konzept
Sanifair erhebt eine Nutzungsgebühr von einem Euro für die WC-Anlagen. Davon werden 50 Cent als Wertbon für Einkäufe an den Raststätten zurückerstattet. Dieses Konzept sorgt für saubere Sanitäranlagen, stößt aber auch auf Kritik.
Umsatz und Gewinn
Als Teil der Tank und Rast GmbH trägt Sanifair zum Gesamtumsatz bei. 2021 erwirtschaftete die Muttergesellschaft einen Umsatz von 537 Millionen Euro. Sanifair beschäftigt rund 1.050 Mitarbeiter und ist damit ein wichtiger Arbeitgeber im Bereich der Verkehrsgastronomie.
Wertbon-System
Das Wertbon-System von Sanifair ist umstritten. Laut Verbraucherschützern lösen viele Nutzer die Bons nicht ein. Die Toilettengebühr wird oft als zu hoch empfunden. Alternativ stehen an den Autobahnen auch kostenlose Toiletten zur Verfügung, die jedoch nicht dem Sanifair-Standard entsprechen.
Investitionen und Modernisierung
Die Tank und Rast Autobahn GmbH investiert kontinuierlich in die Modernisierung ihrer Rastanlagen Deutschland. Seit 1998 flossen beachtliche 1,7 Milliarden Euro in strukturelle Verbesserungen der Autobahn-Raststätten. Ein Beispiel ist die Weiskirchen Nord Raststätte, in deren Umbau allein 6,8 Millionen Euro investiert wurden.
Ein Schwerpunkt der Modernisierung liegt auf dem Ausbau der Elektromobilität. Das Unternehmen hat ein Netz von fast 1.400 Schnellladepunkten an den Autobahnen errichtet. Damit trägt Tank und Rast zur Förderung umweltfreundlicher Mobilität bei.
Auch die Gastronomie wird stetig erweitert. Das 30. Tabilo-Restaurant im Servicenetz von Tank und Rast bietet Platz für 120 Gäste im Innenbereich und weitere 50 Sitzplätze im Außenbereich. Diese Investitionen zielen darauf ab, den Komfort für Reisende zu erhöhen und die Attraktivität der Rastanlagen zu steigern.
Trotz dieser Bemühungen bleibt die finanzielle Belastung für den Staat hoch. Die Instandhaltung von Rast- und Parkplätzen kostet den Bund jährlich durchschnittlich 100 Millionen Euro. Dies zeigt, dass private Investitionen allein nicht ausreichen, um die Infrastruktur der deutschen Autobahnen zu erhalten und zu verbessern.
Preispolitik und Kritik
Die Preispolitik der Tankstellenbetreiber Autobahn steht oft in der Kritik. An Autobahnraststätten und -tankstellen zahlen Kunden deutlich mehr als abseits der Autobahn. Der Preisunterschied kann bis zu 40 Cent pro Liter betragen.
Preisvergleiche mit Autohöfen
Die Autobahn-Gastronomie fällt durch hohe Preise auf. Ein kleiner Cappuccino kostet beispielsweise 4,99 Euro, eine 0,5-Liter-Flasche Wasser 3,29 Euro. Bei einer Tankfüllung von 50 Litern können Autofahrer an günstigeren Tankstellen bis zu 20 Euro sparen.
Verbraucherschutz-Perspektive
Verbraucherschützer kritisieren die Preispolitik der Autobahn-Servicebetriebe scharf. Sie werfen dem Unternehmen Tank & Rast, das 90% der Konzessionen für Nebenbetriebe an deutschen Autobahnen besitzt, vor, die Zwangslage der Kunden auszunutzen. Nur zwei von vier Mineralölgesellschaften, die Autobahntankstellen betreiben, reagieren auf Anfragen zur Preisgestaltung. Diese mangelnde Transparenz verstärkt die Kritik zusätzlich.
Die hohen Preise an Autobahnen bleiben ein umstrittenes Thema. Für Reisende empfiehlt es sich, Alternativen wie Autohöfe oder Tankstellen abseits der Autobahn zu nutzen, um Geld zu sparen.
Expansion und Wachstumsstrategie
Die Tank und Rast GmbH setzt auf eine vielseitige Wachstumsstrategie, um ihre Marktposition zu stärken. Das Unternehmen erweitert sein Netzwerk von Rasthöfen an Autobahnen und erschließt neue Geschäftsfelder.
2011 eröffnete Tank und Rast den ersten eigenen Autohof abseits der Autobahn. Dies markierte den Einstieg in einen neuen Markt neben den bundeseigenen Rastanlagen. Die Tochtergesellschaft Sanifair expandiert in Einkaufszentren und Bahnhöfe, wodurch das Unternehmen sein Toiletten-Konzept über die Autobahnen hinaus verbreitet.
Ein wichtiger Schritt war 2009 die Übernahme des Rastanlagenbetreibers Axxe. Damit baute Tank und Rast seine Dominanz im Bereich der Rasthöfe an Autobahnen weiter aus. Das Unternehmen investiert zudem in Zukunftstechnologien wie E-Ladestationen, um für den wachsenden Markt der Elektromobilität gerüstet zu sein.
Die Diversifizierung zeigt sich auch in neuen Kooperationen. Tank und Rast arbeitet mit Fast-Food-Ketten zusammen und erweitert so das gastronomische Angebot an den Raststätten. Diese Strategie zielt darauf ab, mehr Kunden anzuziehen und die Verweildauer zu erhöhen.
Lobbying und politische Verbindungen
Die Tank und Rast Autobahn GmbH pflegt enge Verbindungen zur Politik. Das Unternehmen investiert jährlich beträchtliche Summen in Lobbyarbeit, um Einfluss auf die Verkehrspolitik zu nehmen. Diese Strategie spiegelt sich in der Besetzung von Schlüsselpositionen wider.
Einfluss auf die Verkehrspolitik
Tank und Rast nutzt verschiedene Kanäle, um die Gestaltung der Verkehrspolitik zu beeinflussen. Das Unternehmen ist Mitglied in wichtigen Branchenverbänden wie dem Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft. Durch diese Mitgliedschaften kann Tank und Rast seine Interessen bei der Entwicklung von Autobahn-Raststätten und Rastanlagen in Deutschland vertreten.
Verbindungen zur Politik
Ehemalige Politiker spielen eine wichtige Rolle in der Lobbyarbeit von Tank und Rast. Ein bekanntes Beispiel ist Joschka Fischer, der für die Tank & Rast Gruppe tätig war. Solche Verbindungen ermöglichen dem Unternehmen einen direkten Zugang zu politischen Entscheidungsträgern. Diese Praxis ist in Deutschland weit verbreitet. Laut dem Lobbyregister des Bundestags sind etwa 50 ehemalige Regierungsmitglieder als Lobbyisten tätig.
- Tank und Rast ist in verschiedenen Lobbyverbänden aktiv
- Ehemalige Politiker arbeiten für das Unternehmen
- Direkter Einfluss auf die Gestaltung der Verkehrspolitik
Die engen Verflechtungen zwischen Tank und Rast und der Politik werfen Fragen zur Transparenz und möglichen Interessenkonflikten auf. Kritiker sehen darin eine potenzielle Gefahr für eine ausgewogene Verkehrspolitik in Deutschland.
Internationale Aktivitäten
Die Tank & Rast Gruppe, bekannt als führender Tankstellenbetreiber Autobahn in Deutschland, expandiert auch international. Trotz Fokus auf den deutschen Markt zeigt das Unternehmen globale Ambitionen. Die Tochtergesellschaft Sanifair startete 2008 eine Expansion nach Belgien, Österreich, Spanien und in die Türkei. Dies ermöglicht Tank & Rast, ihr Konzept der Autobahn-Gastronomie und Autobahn-Servicebetriebe über die Landesgrenzen hinaus zu etablieren.
Im Vergleich dazu operiert der italienische Konzern Autogrill in etwa 30 Ländern auf vier Kontinenten. Mit rund 45.898 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von circa 4,15 Milliarden Euro ist Autogrill deutlich internationaler aufgestellt als Tank & Rast. Interessanterweise wurde Autogrill im Februar 2023 mehrheitlich von Dufry übernommen, wobei die ehemalige Eigentümerfamilie Benetton nun größter Anteilseigner von Dufry ist.
Während Tank & Rast mit 537 Millionen Euro Umsatz in 2021 und 1.050 Mitarbeitern kleiner ist, dominiert das Unternehmen den deutschen Markt mit 93% der Konzessionen für Nebenbetriebe an Autobahnen. Diese starke nationale Position könnte als Sprungbrett für weitere internationale Expansion dienen, ähnlich wie es Autogrill vorgemacht hat.