Im Jahr 1965 verzehrte jeder Deutsche durchschnittlich nur drei Hähnchen pro Jahr, wovon lediglich eines aus heimischer Produktion stammte. Diese erstaunliche Statistik markiert den Beginn einer bemerkenswerten Erfolgsgeschichte in der deutschen Geflügelzucht. Wiesenhof, heute ein Gigant der Lebensmittelindustrie, hat seine Wurzeln in einem bescheidenen Landhandel und entwickelte sich zum Herzstück der PHW-Gruppe, dem größten Geflügelproduzenten Deutschlands.
Die PHW-Gruppe, mit Verwaltungssitz in Visbek und Satzungssitz in Vaduz, Liechtenstein, ist nicht nur ein Schwergewicht in der deutschen Lebensmittelindustrie, sondern auch der viertgrößte Geflügelproduzent Europas. Die Erfolgsgeschichte begann 1966 mit der Gründung der Mastkükenbrüterei Weser-Ems, die anfangs eine Brutkapazität von 250.000 Mastküken pro Woche hatte.
Ein entscheidender Wendepunkt in der Unternehmensgeschichte war das Jahr 1987, als die Familie Wesjohann 51 Prozent der Aktienmehrheit an der Lohmann & Co. AG übernahm und die Lohmann-Wesjohann Gruppe gründete. Seitdem hat sich das Unternehmen stetig weiterentwickelt und diversifiziert, wobei es stets auf Innovation und Nachhaltigkeit setzte.
Schlüsselerkenntnisse
- Wiesenhof gehört zur PHW-Gruppe, dem größten Geflügelproduzenten Deutschlands
- Die Unternehmensgeschichte reicht bis 1965 zurück
- Familie Wesjohann übernahm 1987 die Aktienmehrheit
- PHW-Gruppe ist der viertgrößte Geflügelproduzent Europas
- Das Unternehmen setzt auf Innovation in der Lebensmittelindustrie
Die PHW-Gruppe als Eigentümer von Wiesenhof
Die PHW-Gruppe, bekannt unter der Marke Wiesenhof, ist ein bedeutender Akteur unter den Fleischkonzernen in Deutschland. Als Antwort auf die Frage „Wem gehört Wiesenhof?“ lässt sich sagen: Die Unternehmensgruppe befindet sich in Familienbesitz.
Unternehmensstruktur und Beteiligungen
Die PHW-Gruppe setzt sich aus zwei Mutterunternehmen zusammen: der Erste Paul-Heinz Wesjohann GmbH & Co. KG und der Zweite Paul-Heinz Wesjohann GmbH & Co. KG. Die Lohmann & Co. AG fungiert als öffentliches Gesicht des Konzerns.
Aktuelle Geschäftszahlen 2024
Im Geschäftsjahr 2022/2023 erzielte die PHW-Gruppe einen konsolidierten Umsatz von 4,033 Milliarden Euro. Das Unternehmen beschäftigt etwa 10.500 Mitarbeiter. Wiesenhof produziert jährlich 270 Millionen Hühner und deckt fast ein Drittel des deutschen Hühnermarktes ab.
Geschäftsbereiche und Entwicklung
Die PHW-Gruppe ist in verschiedenen Bereichen der Ernährung tätig:
- Geflügelbetriebespezialitäten
- Tierernährung und -gesundheit
- Humanernährung und -gesundheit
- Alternative Proteinquellen (seit 2018)
Die Wachstumsraten in den Sparten Tiergesundheit und Futtermittel betrugen im letzten Geschäftsjahr beeindruckende 33 Prozent.
Historische Entwicklung des Unternehmens
Die Geschichte von Wiesenhof beginnt 1965, als Heinz Lohmann und Paul Wesjohann die Mastkükenbrüterei Weser-Ems gründeten. Zu dieser Zeit war die Geflügelzucht in Deutschland noch wenig entwickelt. Jeder Bundesbürger verzehrte durchschnittlich nur drei Hähnchen pro Jahr, wovon lediglich eines aus deutscher Produktion stammte.
Die Anfänge waren bescheiden. Die Brutkapazität lag bei 250.000 Mastküken pro Woche. Doch das Unternehmen wuchs stetig. 1964 wurde das erste Wiesenhof-Logo beim Patentamt eingetragen, was den Grundstein für eine starke Marke in der Landwirtschaft legte.
Ein wichtiger Meilenstein war das Jahr 1987, als die Familie Wesjohann 51 Prozent der Aktien der Lohmann & Co. AG übernahm. Dies markierte den Beginn einer neuen Ära für das Unternehmen in der Lebensmittelindustrie.
In den folgenden Jahren expandierte Wiesenhof kontinuierlich. Im Jahr 2000 führte das Unternehmen das Weide-Hähnchen als erstes großflächiges Angebot für Geflügel aus alternativer Haltung ein. Dieser Schritt zeigte das wachsende Bewusstsein für Tierwohl und nachhaltige Produktion.
Heute ist Wiesenhof, als Teil der PHW-Gruppe, ein Gigant in der deutschen Geflügelzucht. Das Unternehmen produziert jährlich 270 Millionen Hühner und verarbeitet wöchentlich 4,5 Millionen Tiere. Fast jedes dritte in Deutschland verzehrte Huhn stammt aus den Schlachthöfen von Paul-Heinz Wesjohann.
Wem gehört Wiesenhof
Die Frage „Wem gehört Wiesenhof“ lässt sich klar beantworten: Das Unternehmen ist Teil der PHW-Gruppe, eines der größten Fleischkonzerne Deutschlands. Die PHW-Gruppe, bekannt für die Marke Wiesenhof, befindet sich im Besitz der Familie Wesjohann.
Familie Wesjohann als Haupteigentümer
Die Familie Wesjohann lenkt als Haupteigentümer die Geschicke von Wiesenhof. Unter ihrer Führung hat sich das Unternehmen zum Marktführer im deutschen Geflügelmarkt entwickelt. Die PHW-Gruppe verarbeitet wöchentlich etwa viereinhalb Millionen Hähnchen und beschäftigt mehr als 4.700 Mitarbeiter.
Aktionärsstruktur und Beteiligungsverhältnisse
Wiesenhof ist nicht börsennotiert. Die Eigentumsstruktur der PHW-Gruppe ist privat gehalten, mit der Familie Wesjohann als alleinigem Anteilseigner. Diese Konstellation ermöglicht dem Unternehmen eine langfristige Strategie ohne Druck externer Aktionäre.
Firmensitz in Vaduz und Visbek
Der Verwaltungssitz von Wiesenhof befindet sich in Visbek, Deutschland. Der Satzungssitz liegt jedoch in Vaduz, Liechtenstein. Diese Struktur ist Teil der Unternehmensstrategie der PHW-Gruppe. Wiesenhof betreibt bundesweit acht Schlachtereien und Verarbeitungsbetriebe und arbeitet mit etwa 800 Aufzuchtbetrieben zusammen.
Geschäftsbereiche und Marktposition
Wiesenhof, als Teil der PHW-Gruppe, dominiert den deutschen Geflügelmarkt. Die Geflügelzucht und -verarbeitung bilden das Kerngeschäft des Unternehmens. Im Geschäftsjahr 2022/2023 erzielte die PHW-Gruppe einen Konzernumsatz von 4,033 Milliarden Euro.
Marktführer im deutschen Geflügelmarkt
Der Geschäftsbereich Geflügelspezialitäten erwirtschaftete 2020/2021 einen Umsatz von 1,510 Milliarden Euro. Die Massentierhaltung spielt dabei eine zentrale Rolle. Weitere Geschäftsbereiche umfassen:
- Aufzucht/Vermehrung: 163,1 Millionen Euro Umsatz
- Tierernährung/Tiergesundheit: 483,4 Millionen Euro Umsatz
- Lebensmitteltechnologie/Sonstiges: 65,6 Millionen Euro Umsatz
- Alternative Proteine: 10,4 Millionen Euro Umsatz
Internationale Präsenz und Exportmärkte
Neben der starken Position in der deutschen Lebensmittelindustrie expandiert Wiesenhof international. Exportmärkte in Osteuropa, Russland und China tragen zum Wachstum bei. Die PHW-Gruppe beschäftigt insgesamt 10.580 Mitarbeiter und setzt auf eine vertikale Integration der Wertschöpfungskette, um ihre Marktposition zu festigen.
Produktionsstandorte und Infrastruktur
Die PHW-Gruppe, zu der Wiesenhof gehört, betreibt ein weitreichendes Netzwerk von Produktionsstandorten in Deutschland. Diese Anlagen bilden das Rückgrat der Geflügelzucht und Verarbeitung des Unternehmens.
Zu den wichtigsten Standorten zählen:
- Rechterfeld: Hier befindet sich ein großer Schlachthof
- Lohne: Standort für Verarbeitung und Logistik
- Möckern: Brüterei und Mastbetriebe
- Bogen: Weitere Verarbeitungsanlagen
Die Infrastruktur der PHW-Gruppe umfasst die gesamte Wertschöpfungskette der Geflügelproduktion. Von Brütereien über Mastbetriebe bis hin zu Schlachthöfen und Verarbeitungsbetrieben deckt das Unternehmen alle Stufen der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion ab.
2024 plant Wiesenhof eine Erweiterung seiner Schlachtkapazitäten. Der Schlachthof in Königs Wusterhausen soll von 120.000 auf durchschnittlich 160.000 Tiere täglich aufgestockt werden. Zu Spitzenzeiten sind sogar bis zu 240.000 Tiere geplant. Diese Expansion verdeutlicht den Trend zur Massentierhaltung in der Geflügelbranche.
Für den effizienten Transport zwischen den Standorten verfügt die PHW-Gruppe über eine eigene Logistikinfrastruktur. Mehrere Tochterunternehmen sind für den reibungslosen Ablauf der Lieferkette verantwortlich.
Vertikale Integration der Wertschöpfungskette
Die PHW-Gruppe setzt auf eine starke vertikale Integration in der Geflügelzucht. Das Unternehmen kontrolliert die gesamte Wertschöpfungskette von der Aufzucht bis zur Vermarktung. Diese Strategie ermöglicht eine effiziente Produktion und Qualitätskontrolle in der Lebensmittelindustrie.
Eigene Brütereien und Aufzuchtstationen
Wiesenhof betreibt eigene Brütereien und Aufzuchtstationen. Dies gewährleistet die Kontrolle über die Geflügelzucht von Beginn an. Die Firma kann so die Qualität der Tiere sicherstellen und den Bedürfnissen der Landwirtschaft gerecht werden.
Futtermittelproduktion und Logistik
Die MEGA Tierernährung GmbH, ein Tochterunternehmen der PHW-Gruppe, produziert Futtermittel für die Geflügelzucht. Diese Eigenproduktion ermöglicht es, die Qualität des Futters zu kontrollieren und die Logistik zu optimieren. Die Gruppe verfügt über 13 Standorte mit 820 Mitarbeitern in diesem Bereich.
Schlachtbetriebe und Verarbeitung
Wiesenhof betreibt eigene Schlachtbetriebe und Verarbeitungsanlagen. Dies ermöglicht eine lückenlose Kontrolle der Produktionskette in der Lebensmittelindustrie. Die Firma kann so auf Marktanforderungen schnell reagieren und die Qualität ihrer Produkte sicherstellen.
Die vertikale Integration der Wertschöpfungskette trägt zur Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit von Wiesenhof bei. Sie ermöglicht es dem Unternehmen, hohe Standards in der Geflügelzucht und Lebensmittelproduktion zu setzen.
Finanzielle Entwicklung und Kennzahlen
Die PHW-Gruppe, zu der Wiesenhof gehört, zeigt eine bemerkenswerte finanzielle Entwicklung. Im Geschäftsjahr 2022 erzielte der Fleischkonzern einen Umsatz von 6,82 Milliarden Euro. Dies verdeutlicht die starke Marktposition von Wiesenhof in der deutschen Ernährungsindustrie.
Wiesenhof allein trug im Geschäftsjahr 2020/2021 rund 1,4 Milliarden Euro zum Gesamtumsatz bei. Die Erste PHW KG verzeichnete 2,233 Milliarden Euro Umsatzerlös, während die Zweite PHW KG 586 Millionen Euro erwirtschaftete.
Die Unternehmensstruktur der PHW-Gruppe umfasst mehrere Tochtergesellschaften:
- GEKA frisch + frost Handels GmbH & Co. KG
- Anhaltinische Geflügelspezialitäten GmbH
- Paul Wesjohann & Co. GmbH
- Pilzland Produktions GmbH
Die Pilzland Produktions GmbH, gegründet 2005, erweitert das Portfolio im Bereich Obst und Gemüse. Mit einem Kapital von 12,9 Millionen DEM zeigt dies die Diversifizierung der Geschäftsfelder von Wiesenhof.
Mit 19.640 Mitarbeitern im Jahr 2021 unterstreicht Wiesenhof seine Bedeutung als Arbeitgeber in der Fleischindustrie. Die kontinuierliche Expansion, wie der Bau eines vollautomatisierten Schlachthofs in Spanien, zeigt die Wachstumsstrategie des Unternehmens.
Alternative Geschäftsfelder
Die PHW-Gruppe, bekannt als einer der größten Fleischkonzerne Deutschlands, erweitert ihr Geschäftsmodell in der Lebensmittelindustrie. Angesichts des wachsenden Marktes für pflanzliche Ernährung diversifiziert das Unternehmen seine Produktpalette.
Investitionen in pflanzliche Proteine
Wiesenhof setzt verstärkt auf pflanzliche Alternativen. Mit der Marke Green Legend und dem Vertrieb von Beyond Meat in Deutschland reagiert das Unternehmen auf den Trend zu fleischloser Ernährung. Der Markt für pflanzliche Lebensmittel könnte bis 2027 einen Wert von 74,2 Milliarden Dollar erreichen. Etwa 60 Prozent der deutschen Verbraucher planen, ihren Fleischkonsum zu reduzieren.
Pharmazeutische Produkte
Neben der Fleischindustrie expandiert die PHW-Gruppe in den Pharmabereich. Die Lohmann Pharma Herstellung GmbH produziert Human- und Tierarzneimittel. Zudem stellt die Nutrilo GmbH Nahrungsergänzungsmittel für bekannte Marken wie Ratiopharm und Stada her. Diese Diversifikation stärkt die Position des Unternehmens in verschiedenen Sektoren der Gesundheits- und Ernährungsbranche.
Die PHW-Gruppe zeigt mit diesen Entwicklungen, dass sie sich den veränderten Marktbedingungen anpasst und neue Geschäftsfelder erschließt. Trotz ihrer starken Verwurzelung in der traditionellen Fleischindustrie erkennt das Unternehmen die Chancen in alternativen Ernährungsformen und im Gesundheitssektor.
Nachhaltigkeitsstrategie und Tierwohl
Wiesenhof setzt in der Geflügelzucht auf Nachhaltigkeit und Tierwohl. Das Unternehmen arbeitet mit rund 1.000 selbstständigen Vertragsbauern zusammen, die Hühner, Puten und Enten in kontrollierter Bodenhaltung aufziehen.
Die PHW-Gruppe, zu der Wiesenhof gehört, hat in den letzten Jahren verstärkt in Tierwohl-Maßnahmen investiert:
- Über 97% der deutschen Hühnererzeugung stammen aus sechs Tierwohl-Programmen der Stufe 2 oder höher
- Seit 2000 nutzt Wiesenhof als erster Geflügelproduzent in Deutschland gentechnikfreies Sojaschrot im Futter
- 2011 wurde das Privathof-Konzept für Hühner (Haltungsform 3) eingeführt
- Seit 2013 trägt das Privathof-Geflügel das Tierschutzlabel „Für Mehr Tierschutz“
Trotz dieser Bemühungen steht das Unternehmen immer wieder in der Kritik. Vorwürfe der Massentierhaltung und mangelnden Tierwohls begleiten Wiesenhof. Die Herausforderung besteht darin, wirtschaftliche Interessen mit ethischen Ansprüchen in Einklang zu bringen.
Wiesenhof garantiert 100% deutsches Geflügel von regionalen Höfen, gehalten nach den Kriterien der Initiative Tierwohl. Die klimaneutrale Produktion der Geflügelwurst an einem zertifizierten Standort unterstreicht das Engagement für Nachhaltigkeit.
Internationale Beteiligungen
Die PHW-Gruppe, ein bedeutender Akteur in der Lebensmittelindustrie, expandiert stetig auf internationaler Ebene. Mit strategischen Partnerschaften und Tochtergesellschaften im Ausland festigt das Unternehmen seine Position als einer der führenden Fleischkonzerne Europas.
Ausländische Tochtergesellschaften
Die PHW-Gruppe hält Mehrheitsanteile an ausländischen Unternehmen wie der AMETA Holding EAD in Bulgarien und der Groenlandgroup B.V. in den Niederlanden. Diese Beteiligungen stärken die Präsenz des Konzerns in wichtigen Märkten und ermöglichen den Zugang zu neuen Absatzgebieten für Geflügelprodukte.
Strategische Partnerschaften
Neben direkten Beteiligungen setzt die PHW-Gruppe auf strategische Partnerschaften. Diese Kooperationen unterstützen die Erschließung neuer Märkte und die Optimierung der Lieferketten. Besonders im Bereich der alternativen Ernährung arbeitet das Unternehmen mit innovativen Start-ups zusammen, um sein Produktportfolio zu erweitern.
Die internationale Ausrichtung spiegelt sich auch in den Umsatzzahlen wider. Im Geschäftsjahr 2022/2023 erzielte die PHW-Gruppe einen Konzernumsatz von 4,033 Milliarden Euro. Ein erheblicher Teil davon stammt aus dem Auslandsgeschäft, was die wachsende Bedeutung der internationalen Aktivitäten unterstreicht.
Markenportfolio und Vertriebskanäle
Die Wiesenhof-Marke ist das Aushängeschild der PHW-Gruppe in der Lebensmittelindustrie. Das Unternehmen hat sein Portfolio über die Jahre erweitert und umfasst nun auch Bruzzzler und Donautal Premium Geflügel. Diese Vielfalt spiegelt das Bestreben wider, verschiedene Geschmackspräferenzen und Ernährungsbedürfnisse zu bedienen.
Die PHW-Gruppe, zu der Wiesenhof gehört, ist nicht nur in der Geflügelproduktion tätig. Sie stellt auch Eigenmarken für große Handelsketten wie Lidl, Aldi, Edeka und Rewe her. Diese Strategie ermöglicht es dem Unternehmen, verschiedene Marktsegmente zu bedienen und seine Position in der Lebensmittelindustrie zu stärken.
Der Vertrieb der Produkte erfolgt über ein Netzwerk von Tochterunternehmen. Die Wiesenhof Geflügelkontor GmbH und die GEKA frisch + frost Handels GmbH & Co. KG spielen dabei eine zentrale Rolle. Diese Struktur ermöglicht eine effiziente Distribution und trägt zum Erfolg des Unternehmens bei.
Im Geschäftsjahr 2022/2023 erzielte die PHW-Gruppe einen konsolidierten und bereinigten Konzernumsatz von 4,033 Milliarden Euro. Allein der Geschäftsbereich Wiesenhof erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2020/2021 einen Umsatz von rund 1,4 Milliarden Euro. Diese Zahlen unterstreichen die bedeutende Rolle des Unternehmens in der deutschen Ernährungswirtschaft.
Aktuelle Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
Die Geflügelzucht in Deutschland steht vor großen Veränderungen. Steigende Produktionskosten und strenge Tierwohl-Auflagen prägen die Marktsituation 2024. Fleischkonzerne wie die PHW-Gruppe müssen sich anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Marktsituation 2024
Die Lebensmittelindustrie erlebt einen Wandel. Verbraucher fragen verstärkt Fleischalternativen nach. Dies stellt traditionelle Geflügelzüchter vor Herausforderungen. Die PHW-Gruppe reagiert mit Investitionen in pflanzliche Proteine. 2018 wurde dafür ein neues Geschäftsfeld geschaffen.
Strategische Ausrichtung
Um zukunftsfähig zu bleiben, setzt die PHW-Gruppe auf Nachhaltigkeit und Innovation. Die Heinz Lohmann Stiftung fördert seit 1997 ernährungswissenschaftliche Forschung. Regelmäßige Symposien bringen Experten zusammen. Ziel ist es, Transparenz zwischen Landwirtschaft und Verbrauchern zu schaffen.
Die PHW-Gruppe plant, ihre Marktposition als führender Anbieter von Geflügelspezialitäten zu stärken. Gleichzeitig will sie im Bereich alternativer Proteine wachsen. Diese Strategie soll helfen, den Herausforderungen der Fleischbranche zu begegnen und neue Chancen zu nutzen.
Fazit
Die Frage „Wem gehört Wiesenhof?“ führt uns zur PHW-Gruppe, einem der größten Fleischkonzerne Deutschlands. Als Marktführer produziert Wiesenhof jährlich über 270 Millionen Hühner und schlachtet wöchentlich etwa 4,5 Millionen. Die PHW-Gruppe, benannt nach Gründer Paul-Heinz Wesjohann, bleibt ein Familienunternehmen und dominiert den Geflügelmarkt.
Trotz wirtschaftlichen Erfolgs steht Wiesenhof vor Herausforderungen. Die ARD-Dokumentation „Das System Wiesenhof“ warf Fragen zum Tierwohl, zu Hygienestandards und Arbeitsbedingungen auf. Diese Kritik spiegelt die wachsende Besorgnis über industrielle Geflügelproduktion wider und stellt die ethischen Praktiken des Unternehmens in Frage.
Im größeren Kontext der deutschen Fleischindustrie kontrollieren die zehn größten Produzenten 80% des Marktes, wobei sechs Unternehmen allein 60% halten. Mit etwa 110.000 Beschäftigten ist die Branche ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Neue Gesetze zur Zeitarbeit und zu Werkverträgen werden die Fleischkonzerne weiter beeinflussen. Die PHW-Gruppe muss sich diesen Herausforderungen stellen, um ihre Marktposition zu behaupten und gleichzeitig auf Kritik bezüglich Nachhaltigkeit und Tierwohl zu reagieren.