Mit einem beeindruckenden Jahresumsatz von 46,6 Milliarden Euro im Jahr 2023 zählt ZF Friedrichshafen zu den Giganten der Automobilzulieferbranche. Diese Zahl allein verdeutlicht die immense wirtschaftliche Bedeutung des Unternehmens. Doch wer steht hinter diesem Erfolg? Wem gehört ZF Friedrichshafen wirklich?
Die Eigentümerstruktur von ZF Friedrichshafen ist einzigartig. Die Zeppelin-Stiftung hält den Löwenanteil von 93,8 Prozent der Anteile. Der Rest von 6,2 Prozent liegt in den Händen der Dr. Jürgen und Irmgard Ulderup Stiftung aus Lemförde. Diese Konstellation sorgt für Stabilität und langfristige Ausrichtung des Unternehmens.
ZF Friedrichshafen ist nicht börsennotiert. Trotz seiner Größe und globalen Präsenz mit 162 Produktionsstandorten in 31 Ländern können Privatanleger keine ZF-Aktien erwerben. Das Unternehmen finanziert sich anders und bleibt so unabhängig von Aktienkursschwankungen.
Die ZF Gruppe hat in den letzten Jahren strategische Übernahmen getätigt. 2014 wurde TRW Automotive für rund 9,6 Milliarden Euro akquiriert. 2019 folgte der Kauf von WABCO für 7 Milliarden Dollar. Diese Schritte stärkten die Position von ZF als globaler Automobilzulieferer erheblich.
Wichtige Erkenntnisse
- ZF Friedrichshafen erzielte 2023 einen Umsatz von 46,6 Milliarden Euro
- Die Zeppelin-Stiftung besitzt 93,8% der Anteile
- Die Dr. Jürgen und Irmgard Ulderup Stiftung hält 6,2%
- ZF ist nicht börsennotiert
- Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 168.700 Mitarbeiter
- ZF hat in den letzten Jahren bedeutende Übernahmen getätigt
Wem gehört ZF Friedrichshafen
Die Aktionärsstruktur ZF zeigt ein klares Bild: Der ZF Konzern befindet sich größtenteils in den Händen von Stiftungen. Die Zeppelin-Stiftung hält den Löwenanteil von 93,8 Prozent der Anteile. Den Rest von 6,2 Prozent besitzt die Dr. Jürgen und Irmgard Ulderup Stiftung aus Lemförde.
Zeppelin-Stiftung als Haupteigentümer
Die Zeppelin-Stiftung spielt eine zentrale Rolle als Anteilseigner ZF. Mit einem Besitz von 93,8 Prozent der Anteile trägt sie maßgeblich zur Stabilität des Unternehmens bei. ZF Friedrichshafen erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von 37 Milliarden Euro und beschäftigt weltweit 137.000 Mitarbeiter.
Dr. Jürgen und Irmgard Ulderup Stiftung
Die Dr. Jürgen und Irmgard Ulderup Stiftung hält mit 6,2 Prozent einen kleineren, aber bedeutenden Anteil am ZF Konzern. Diese Beteiligung unterstreicht die diversifizierte Eigentümerstruktur des Unternehmens.
Verwaltung durch die Stadt Friedrichshafen
Eine Besonderheit der Aktionärsstruktur ZF ist die Verwaltung durch die Stadt Friedrichshafen. Der Oberbürgermeister von Friedrichshafen, Andreas Brand, vertritt kraft seines Amtes die Interessen der Zeppelin-Stiftung. Er wurde 2017 mit 79,9 Prozent der Stimmen wiedergewählt und nimmt eine Schlüsselrolle in der Unternehmensführung ein.
ZF Friedrichshafen ist nicht börsennotiert. Das Unternehmen sitzt auf Restschulden von rund 7,5 Milliarden Euro aus dem Kauf von TRW und hat zusätzlich etwa vier Milliarden Euro an Pensionsverpflichtungen. Trotz dieser Herausforderungen bleibt ZF ein globaler Akteur mit 17 Produktionsgesellschaften in 10 Ländern und insgesamt 113 Produktionsstätten in 26 Ländern weltweit.
Unternehmensübersicht und Marktposition
ZF Friedrichshafen ist ein führender Automobilzulieferer mit einer starken Marktposition. Das Unternehmen gliedert sich in sieben Divisionen: Chassis Solutions, Elektrifizierte Antriebstechnologien, Elektronik und ADAS, Passive Sicherheitstechnik, Commercial Vehicle Solutions, Industrietechnik und Aftermarket.
Die ZF Unternehmensbeteiligung erstreckt sich über verschiedene Bereiche der Mobilität. Der Konzern liefert hochentwickelte Produkte und Systeme für Pkw, Nutzfahrzeuge und Industrietechnik. Durch diese breite Aufstellung sichert sich ZF eine stabile Position im Wettbewerb.
Auf Karrieremessen wie der IKOM 2015 präsentiert sich ZF als attraktiver Arbeitgeber. Das Unternehmen nutzt Partnerforen und Kooperationen, um Talente zu gewinnen und seine Innovationskraft zu stärken. Die Zusammenarbeit mit Organisationen wie UnternehmerTUM fördert zudem den unternehmerischen Geist.
Als Automobilzulieferer steht ZF vor der Herausforderung, sich in einem sich wandelnden Markt zu behaupten. Die Entwicklung von Technologien für Elektromobilität und autonomes Fahren spielt dabei eine zentrale Rolle. ZF investiert stark in diese Zukunftsfelder, um seine Marktposition weiter auszubauen.
Geschichte und Entwicklung des Unternehmens
Die ZF Gruppe blickt auf eine lange Geschichte zurück. 1915 in Friedrichshafen gegründet, entwickelte sich das Unternehmen zu einem globalen Automobilzulieferer. Die ZF Eigentumsverhältnisse blieben dabei weitgehend stabil.
Gründung und frühe Jahre
Als Zahnradfabrik GmbH startete ZF seine Produktion. Der Fokus lag zunächst auf Getrieben für Zeppeline und Fahrzeuge. Die innovativen Produkte legten den Grundstein für den späteren Erfolg.
Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg
Nach 1945 expandierte ZF international. Neue Werke entstanden weltweit. Das Produktportfolio wurde um Lenkungen und Fahrwerkkomponenten erweitert. Die ZF Gruppe festigte ihre Position als wichtiger Zulieferer.
Wichtige Meilensteine seit 2000
Große Übernahmen prägten die jüngere Firmengeschichte:
- 2001: Kauf von Mannesmann Sachs
- 2015: Übernahme von TRW Automotive für 9,6 Milliarden Euro
- 2020: Integration von WABCO
Diese Zukäufe machten ZF zu einem führenden Technologiekonzern. 2023 erwirtschaftete die ZF Gruppe mit 168.738 Mitarbeitern einen Umsatz von 46,6 Milliarden Euro. Die Zeppelin-Stiftung hält 93,8% der Anteile, die Dr. Jürgen und Irmgard Ulderup Stiftung 6,2%.
Aktuelle Geschäftszahlen und Finanzkennzahlen
ZF Friedrichshafen zeigt eine beeindruckende finanzielle Entwicklung, die für ZF Aktionäre und ZF Investoren von großem Interesse ist. Die Umsatzentwicklung des Unternehmens spiegelt die allgemeine Stärke der Automobilzulieferindustrie wider.
Umsatzentwicklung 2023
Im Jahr 2023 erzielte ZF einen Umsatz von 46,6 Milliarden Euro. Dies entspricht dem Trend der Top-Zulieferer, die ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 8,1 Prozent verzeichneten. Trotz steigender Erzeugerpreise in Deutschland um 32,9 Prozent konnte ZF seine Marktposition behaupten.
Mitarbeiterstruktur weltweit
ZF beschäftigt weltweit rund 168.738 Mitarbeiter. Allerdings plant das Unternehmen, bis 2028 die Zahl der Beschäftigten in Deutschland von aktuell 54.000 um bis zu 14.000 zu reduzieren. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit in einem sich wandelnden Markt zu erhalten.
Aktuelle Investitionen
ZF Investoren richten ihr Augenmerk auf die aktuellen Investitionen des Unternehmens. Der Fokus liegt auf Zukunftstechnologien wie Elektromobilität und autonomes Fahren. Diese strategische Ausrichtung soll die Position von ZF im sich verändernden Automobilmarkt stärken und langfristiges Wachstum sichern.
- Investitionen in Elektromobilität
- Forschung und Entwicklung für autonomes Fahren
- Effizienzsteigerung in der Produktion
Die Finanzkennzahlen von ZF zeigen, dass das Unternehmen trotz globaler Herausforderungen solide aufgestellt ist. Mit einer durchschnittlichen Marge von 5,9 Prozent in der Zuliefererbranche bleibt ZF wettbewerbsfähig und attraktiv für Investoren.
Globale Präsenz und Produktionsstandorte
Der ZF Konzern hat seine globale Präsenz seit 2014 erheblich ausgebaut. Damals war der Automobilzulieferer in 26 Ländern mit 122 Produktionsunternehmen vertreten. Heute unterhält ZF 162 Produktionsstandorte in 31 Ländern weltweit.
Die Expansion des Unternehmens zeigt sich besonders in China. ZF betreibt dort mittlerweile über 20 Produktionsstätten verschiedener Geschäftsbereiche. Diese Entwicklung unterstreicht die wachsende Bedeutung des asiatischen Marktes für den Konzern.
Neben Asien ist ZF stark in Europa, Nord- und Südamerika vertreten. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich nach wie vor in Friedrichshafen, Deutschland. Von hier aus steuert der Automobilzulieferer seine weltweiten Aktivitäten.
Die internationale Ausrichtung des ZF Konzerns hat eine lange Tradition. Bereits 1960 erreichte das Unternehmen einen Exportanteil von 17%. Um den globalen Handel, Vertrieb und Service zu bündeln, gründete ZF 2008 die Geschäftseinheit ZF Services.
Diese weltweite Präsenz ermöglicht es dem Automobilzulieferer, nah an seinen Kunden zu sein und schnell auf regionale Marktanforderungen zu reagieren. Gleichzeitig stärkt sie die Position des ZF Konzerns im internationalen Wettbewerb.
Organisationsstruktur und Management
Die ZF Gruppe zeichnet sich durch eine kundenorientierte Organisationsstruktur aus. Mit sieben Divisionen ist das Unternehmen breit aufgestellt und kann flexibel auf Marktanforderungen reagieren. Die ZF Unternehmensbeteiligung spielt dabei eine wichtige Rolle für die strategische Ausrichtung.
Vorstand und Führungsteam
An der Spitze der ZF Gruppe steht Holger Klein als Vorstandsvorsitzender. Er wird von einem erfahrenen Führungsteam unterstützt:
- Lea Corzilius
- Michael Frick
- Peter Holdmann
- Peter Laier
Interessant ist, dass 57% der Führungskräfte einen technischen Hintergrund haben. Dies spiegelt die Innovationskraft der ZF Gruppe wider. 42% der Vorstände haben zuvor bei Siemens gearbeitet, was auf einen regen Austausch in der Branche hindeutet.
Aufsichtsrat und Kontrolle
Der Aufsichtsrat wird von Heinrich Hiesinger geleitet. Er überwacht die Geschäftsführung und sichert die langfristige Ausrichtung der ZF Gruppe. Die Kontrollfunktion ist besonders wichtig, da das Unternehmen nicht börsennotiert ist. Die Zeppelin-Stiftung hält 93,8% der Anteile, während die Dr. Jürgen und Irmgard Ulderup Stiftung 6,2% besitzt.
Mit 168.738 Mitarbeitern und einem Umsatz von 46,6 Milliarden Euro in 2023 zählt die ZF Gruppe zu den größten Automobilzulieferern weltweit. Die Organisationsstruktur und das Management spielen eine Schlüsselrolle für den Erfolg des Unternehmens in einem sich wandelnden Marktumfeld.
Produktportfolio und Geschäftsbereiche
ZF Friedrichshafen, ein führender Automobilzulieferer, bietet ein breites Spektrum an Produkten und Dienstleistungen. Die ZF Eigentumsverhältnisse spiegeln sich in der Vielfalt des Portfolios wider.
- Pkw-Antriebstechnik
- Nutzfahrzeugtechnik
- Industrietechnik
- Aftermarket
Im Bereich Industrietechnik erzielte ZF 2023 beachtliche Umsätze:
- Landwirtschafts- und Prüftechnik: 1.953,1 Millionen Euro
- Marine- und Sonderantriebstechnik: 602,8 Millionen Euro
- Windkraft und Industriegetriebe: 954,4 Millionen Euro
Als Automobilzulieferer setzt ZF auf Zukunftstechnologien. Der Produktionsstart des elektrischen Achsantriebs AxTrax 2 ist für 2024 geplant. Dieser eignet sich für verschiedene Nutzfahrzeuge, von Verteilerfahrzeugen bis zu 44-Tonnen-Lkw.
Mit 168 Produktionsstandorten in 32 Ländern und rund 165.000 Mitarbeitern weltweit erzielte ZF 2023 einen Umsatz von 43,8 Milliarden Euro. Dies unterstreicht die globale Bedeutung des Unternehmens in der Automobilzulieferbranche.
Position im Automobilzuliefermarkt
ZF Friedrichshafen AG zählt zu den führenden Automobilzulieferern weltweit. Mit einem Umsatz von 46,6 Milliarden Euro im Jahr 2023 und 168.738 Mitarbeitern behauptet das Unternehmen seine starke Marktposition. ZF Aktionäre profitieren von der breiten Aufstellung des Konzerns in verschiedenen Segmenten.
Marktanteile in verschiedenen Segmenten
ZF ist in mehreren Kernbereichen stark vertreten:
- Passive Sicherheitstechnik: 3,08 Milliarden Euro Umsatz (2023)
- Aktive Sicherheitstechnik: 5,298 Milliarden Euro Umsatz (2021)
- Antriebstechnik: 7,312 Milliarden Euro Umsatz (2019)
Das breite Produktportfolio umfasst Komponenten für Autos, Nutzfahrzeuge und Industriemaschinen.
Wettbewerbsposition
ZF stärkt seine Wettbewerbsposition durch Innovation und strategische Entscheidungen. Der geplante Verkauf der Sparte „Passive Sicherheitstechnik“ zeigt, dass sich das Unternehmen auf Zukunftstechnologien fokussiert. ZF Investoren sehen darin Potenzial für weiteres Wachstum. Mit 162 Produktionsstandorten in 31 Ländern ist ZF global präsent und kann flexibel auf Marktanforderungen reagieren.
Aktuelle Transformationsprozesse
Der ZF Konzern durchläuft derzeit einen tiefgreifenden Wandel. Als führender Automobilzulieferer investiert ZF massiv in zukunftsweisende Technologien. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Projekt „SofDCar“, das die Entwicklung des softwaredefinierten Fahrzeugs vorantreibt.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert dieses wegweisende Vorhaben mit 43 Millionen Euro. ZF Friedrichshafen arbeitet dabei eng mit namhaften Partnern wie Bosch und Mercedes-Benz zusammen. In vier Workstreams erforschen die Experten Themen wie „Data Loop“ und „Digital Twin“.
Parallel zur technologischen Innovation optimiert der Automobilzulieferer seine internen Prozesse. Am Standort Schweinfurt konnte ZF durch ein verbessertes Entsorgungsmanagement sechsstellige Einsparungen erzielen. Solche Effizienzsteigerungen stärken die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens in einem herausfordernden Marktumfeld.
Mit einem Jahresumsatz von 36,4 Milliarden Euro und rund 146.000 Mitarbeitern weltweit verfügt ZF über die nötigen Ressourcen, um den Transformationsprozess erfolgreich zu gestalten. Der Fokus liegt klar auf Elektromobilität und autonomem Fahren – Bereiche, in denen der Konzern seine Marktposition weiter ausbauen will.
Börsennotierung und Kapitalstruktur
ZF Friedrichshafen ist nicht börsennotiert. Die Zeppelin-Stiftung und die Dr. Jürgen und Irmgard Ulderup Stiftung halten die Anteile am Unternehmen. ZF Aktionäre gibt es im klassischen Sinne nicht. Stattdessen verwaltet die Stadt Friedrichshafen die Zeppelin-Stiftung als Haupteigentümer.
Gründe gegen einen Börsengang
Der Oberbürgermeister von Friedrichshafen lehnt einen Börsengang ab. Die Stiftungsstruktur wird als Stärke gesehen. Sie ermöglicht langfristige Planung ohne Druck von ZF Investoren. Das Unternehmen kann sich auf nachhaltige Entwicklung konzentrieren.
Finanzierungsstrategien
ZF nutzt klassische Finanzierungsmethoden:
- Anleihen
- Bankkredite
- Eigenkapitalfinanzierung durch die Stiftungen
Ende 2010 betrug das Eigenkapital 7,21 Milliarden Euro. Die Finanzschulden lagen bei 3,25 Milliarden Euro. ZF erwirtschaftete einen Jahresüberschuss von 111 Millionen Euro.
Die solide Kapitalstruktur ermöglicht ZF Friedrichshafen Investitionen in Zukunftstechnologien. Das Unternehmen kann flexibel auf Marktveränderungen reagieren, ohne kurzfristigen Gewinnerwartungen von Aktionären folgen zu müssen.
Strategische Übernahmen und Verkäufe
Die ZF Gruppe hat ihre Marktposition durch gezielte Übernahmen gestärkt. 2015 erwarb ZF TRW Automotive, was die Präsenz im Bereich Sicherheitstechnik ausbaute. 2020 folgte die Akquisition von WABCO für rund 7 Milliarden Euro, um die Stellung bei Nutzfahrzeugsystemen zu festigen.
WABCO brachte 2018 einen Umsatz von 3,3 Milliarden Euro und 16.000 Mitarbeiter in die ZF Gruppe ein. Die Integration erweiterte ZFs globale Reichweite auf 230 Standorte in 40 Ländern. Der Gesamtumsatz der ZF Gruppe stieg 2023 auf 46,6 Milliarden Euro bei 169.000 Mitarbeitern weltweit.
Trotz Wachstums durch Zukäufe steht ZF vor Herausforderungen. Die hohe Verschuldung und der Wandel zur Elektromobilität zwingen zu Sparmaßnahmen. In Deutschland plant ZF den Abbau von bis zu 14.000 Stellen. Ein Drittel der deutschen Standorte steht auf dem Prüfstand.
Die ZF Unternehmensbeteiligung liegt zu 93,8% bei der Zeppelin-Stiftung der Stadt Friedrichshafen. Dieser Struktur verdankt ZF seine Unabhängigkeit, steht aber unter Druck, die Schulden zu reduzieren und sich für die Zukunft neu aufzustellen.
Zukunftsperspektiven und Entwicklungspotenziale
Der ZF Konzern, ein führender Automobilzulieferer, setzt stark auf zukunftsweisende Technologien. Die Branche befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel, der neue Chancen eröffnet.
Elektromobilität und autonomes Fahren
ZF treibt die Entwicklung im Bereich Elektromobilität voran. Der Konzern investiert in innovative Lösungen wie kompakte 48-V-E-Bike-Antriebe. Auch beim autonomen Fahren positioniert sich ZF als Vorreiter. Diese Technologien versprechen großes Wachstumspotenzial für den Automobilzulieferer.
Nachhaltigkeitsziele
Nachhaltigkeit spielt eine zentrale Rolle in der Unternehmensstrategie von ZF. Der Konzern setzt sich ambitionierte Ziele zur Emissionsreduzierung und zum Klimaschutz. Diese Ausrichtung stärkt nicht nur die Marktposition, sondern trägt auch zur Zukunftsfähigkeit des Unternehmens bei.
ZF plant, bis 2030 den CO2-Ausstoß seiner Produktion um 80% zu senken. Zudem will der Automobilzulieferer verstärkt in die Kreislaufwirtschaft investieren. Diese Maßnahmen unterstreichen das Engagement des Konzerns für eine nachhaltige Zukunft der Mobilität.
Herausforderungen und Risiken
ZF Friedrichshafen, der drittgrößte Automobilzulieferer weltweit, steht vor erheblichen Herausforderungen. Die ZF Eigentumsverhältnisse, geprägt durch die Zeppelin-Stiftung (93,8%) und die Ulderup-Stiftung (6,2%), beeinflussen die strategischen Entscheidungen. Mit einem erwarteten Umsatz von fast 40 Milliarden Euro im Jahr 2024 muss ZF gleichzeitig globale Interessen und lokale Verpflichtungen in Friedrichshafen balancieren.
Ein Hauptrisiko für ZF sind die hohen Finanzschulden von 11,1 Milliarden Euro (Stand Mitte 2023). Jährlich fallen allein 500 Millionen Euro Zinsen an. Das Kreditrating von Moody’s (Ba1) liegt unter dem angestrebten Investment-Grade-Bereich. Dies erschwert Finanzierungen und beeinträchtigt die Wettbewerbsfähigkeit. Trotz dieser Belastung plant ZF Investitionen von 18 Milliarden Euro in den nächsten drei Jahren.
Die ZF Investoren zeigen sich mit moderaten Renditeanforderungen zufrieden. 2022 wurden 41 Millionen Euro Dividenden ausgeschüttet, deutlich weniger als die 119 Millionen Euro im Jahr 2021. Der technologische Wandel in der Automobilindustrie, besonders im Bereich Elektromobilität, stellt eine weitere Herausforderung dar. ZF muss sich anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und seine Marktposition zu sichern.