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Wie hoch ist Hausgeld? Kosten für Eigentümer

    Überraschende 3,50 Euro pro Quadratmeter – das ist der durchschnittliche Betrag, den Eigentümer einer Wohnung monatlich für das Hausgeld aufbringen müssen. Doch was genau verbirgt sich hinter dieser Zahl? Für viele potenzielle Käufer einer Eigentumswohnung ist das Hausgeld ein oft übersehener Kostenfaktor, der jedoch erhebliche Auswirkungen auf die langfristigen Ausgaben haben kann.

    Als Teil einer Wohnungseigentümergemeinschaft sind Eigentümer verpflichtet, regelmäßig Hausgeld an die Hausverwaltung zu entrichten. Dieses Geld dient der Deckung von Instandhaltungskosten, Nebenkosten und der Bildung von Rücklagen für zukünftige Reparaturen und Renovierungen. Durchschnittlich liegt das Hausgeld bei 3,50 Euro pro Quadratmeter, kann jedoch je nach Alter und Zustand des Gebäudes sowie der Höhe der Rücklagen variieren.

    Für Eigentümer, die ihre Wohnung vermieten, ist es wichtig zu wissen, dass etwa 60 Prozent des Hausgeldes auf die Mieter umgelegt werden können. Allerdings liegt die monatliche Umlage für das Hausgeld in der Regel 20 bis 30 Prozent über den Nebenkosten, die der Vermieter vom Mieter erhält. Beim Kauf einer Eigentumswohnung sollten daher nicht nur der Kaufpreis, sondern auch die Höhe des Hausgelds und dessen Zusammensetzung genau geprüft werden, um böse Überraschungen zu vermeiden.

    Was ist das Hausgeld?

    Das Hausgeld ist eine regelmäßige Zahlung, die Eigentümer einer Wohnung innerhalb einer Wohnungseigentümergemeinschaft leisten müssen. Es dient dazu, die laufenden Kosten für die Instandhaltung und Bewirtschaftung des Gemeinschaftseigentums zu decken. Hierzu zählen beispielsweise Nebenkosten wie Gebühren für Müllentsorgung, Wasser, Abwasser, zentrale Heizung, Hausmeisterservice, Treppenhausreinigung und die Wohngebäudeversicherung.

    Definition und Zweck des Hausgeldes

    Das Hausgeld ist eine Art Nebenkostenvorauszahlung, die jeder Wohnungseigentümer innerhalb einer Eigentümergemeinschaft zu leisten hat. Es dient primär der Verwaltung der Immobilie und dem Erhalt der gesamten Wohnanlage. Die Höhe des Hausgeldes wird vom Verwalter basierend auf einem Wirtschaftsplan festgelegt und ist individuell von Faktoren wie Verbrauch, Objektgröße und Ausstattung abhängig.

    Unterschied zwischen Hausgeld und Wohngeld

    Während das Hausgeld eine Zahlung von Wohnungseigentümern für die Instandhaltung und Bewirtschaftung des Gemeinschaftseigentums darstellt, ist das Wohngeld eine staatliche Sozialleistung. Das Wohngeld dient dazu, einkommensschwache Bürger finanziell zu unterstützen, indem es einen Teil der Mietkosten übernimmt. Im Gegensatz dazu ist das Hausgeld eine verpflichtende Zahlung für Eigentümer, um die laufenden Kosten des gemeinschaftlichen Eigentums zu decken und die Immobilie langfristig zu erhalten.

    Zusammensetzung des Hausgeldes

    Das Hausgeld setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen, die für den reibungslosen Betrieb und die Instandhaltung einer Immobilie unerlässlich sind. Im Wesentlichen lässt sich das Hausgeld in umlagefähige Betriebskosten, nicht umlagefähige Kosten und die Instandhaltungsrücklage unterteilen.

    Umlagefähige Kosten

    Ein Großteil des Hausgeldes entfällt auf die umlagefähigen Betriebskosten. Hierzu zählen beispielsweise:

    • Gehweg- und Treppenhausreinigung
    • Gartenpflege
    • Gemeinschaftliche Strom- und Heizkosten
    • Wasser- und Abwasserkosten des Hauses
    • Hausratversicherung
    • Wohngebäudeversicherung
    • Grundbesitzerhaftpflichtversicherung

    Diese Kosten werden anteilig auf alle Eigentümer:innen verteilt und sind in der Regel monatlich zu entrichten.

    Nicht umlagefähige Kosten

    Neben den umlagefähigen Betriebskosten beinhaltet das Hausgeld auch nicht umlagefähige Kosten. Dazu gehören insbesondere die Verwaltungskosten, die für die professionelle Bewirtschaftung der Immobilie anfallen. Diese Kosten decken beispielsweise die Buchhaltung, die Organisation von Eigentümerversammlungen und die Kommunikation mit den Eigentümer:innen ab.

    Instandhaltungsrücklage

    Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Hausgeldes ist die Instandhaltungsrücklage. Diese dient als finanzielles Polster für künftige Reparaturen und Sanierungsmaßnahmen an der Immobilie. Die Höhe der Instandhaltungsrücklage richtet sich nach dem Zustand der Anlage und kann gemäß der II. Berechnungsverordnung bestimmten Höchstbeträgen pro Quadratmeter entsprechen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Instandhaltungsrücklagen im Jahr 2018 zwischen monatlich 0,59 und 1,04 Euro pro Quadratmeter.

    Insgesamt sorgt die Kombination aus umlagefähigen Betriebskosten, Verwaltungskosten und der Instandhaltungsrücklage dafür, dass die Immobilie langfristig in einem guten Zustand bleibt und alle anfallenden Kosten gedeckt sind. Als Eigentümer:in sollte man sich der Zusammensetzung des Hausgeldes bewusst sein, um die eigenen finanziellen Verpflichtungen besser einschätzen zu können.

    Wie hoch ist Hausgeld?

    Die Höhe des Hausgeldes variiert je nach Immobilie und kann von Wohnanlage zu Wohnanlage stark schwanken. Im Durchschnitt liegt das Hausgeld für Eigentumswohnungen in Deutschland bei rund 2,70 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Bei einer 80 Quadratmeter großen Wohnung entspricht dies einem monatlichen Hausgeld von etwa 216 Euro.

    Durchschnittliche Höhe des Hausgeldes pro Quadratmeter

    Das Hausgeld pro Quadratmeter kann je nach Region und Ausstattung der Immobilie deutlich von diesem Durchschnittswert abweichen. In Metropolen wie München, Hamburg oder Berlin fallen die Kosten für das Hausgeld tendenziell höher aus als in ländlichen Gebieten. Laut Experten bewegt sich das Hausgeld pro Quadratmeter in der Regel zwischen 2,50 Euro und 4,50 Euro.

    Faktoren, die die Höhe des Hausgeldes beeinflussen

    Verschiedene Faktoren haben Einfluss auf die Höhe des Hausgeldes. Zu den wichtigsten zählen:

    • Ausstattung der Immobilie: Je umfangreicher und hochwertiger die Ausstattung einer Wohnanlage ist, desto höher fällt in der Regel auch das Hausgeld aus. Aufzüge, Tiefgaragen, Grünanlagen oder ein Concierge-Service treiben die Kosten in die Höhe.
    • Zustand der Immobilie: Auch das Alter und der bauliche Zustand eines Gebäudes wirken sich auf das Hausgeld aus. Bei älteren Immobilien ist häufig mit höheren Instandhaltungs- und Reparaturkosten zu rechnen, was sich im Hausgeld niederschlägt.
    • Größe der Wohnanlage: In kleineren Wohnanlagen verteilen sich die Kosten für Verwaltung, Reinigung und Instandhaltung auf weniger Eigentümer, wodurch das Hausgeld pro Wohnung steigt.
    • Lage und Region: Die Höhe des Hausgeldes wird auch von regionalen Faktoren wie den örtlichen Lohn- und Preisniveaus beeinflusst. In Ballungsräumen und Großstädten ist das Hausgeld tendenziell höher als in ländlichen Regionen.

    Eigentümer sollten beachten, dass die laufenden Kosten für eine Eigentumswohnung aufgrund des Hausgeldes durchschnittlich 20 bis 30 Prozent höher ausfallen als die Nebenkosten für Mieter. Vor dem Kauf einer Immobilie ist es daher wichtig, sich eingehend über die zu erwartende Höhe des Hausgeldes zu informieren und diese Kosten in die Finanzierungsplanung einzubeziehen.

    Ermittlung des Hausgeldes

    Die Ermittlung des Hausgeldes erfolgt durch die Erstellung eines Wirtschaftsplans seitens der Hausverwaltung. Dieser Plan beinhaltet die voraussichtlichen Einnahmen und Ausgaben für das kommende Wirtschaftsjahr, welches in der Regel dem Kalenderjahr entspricht. Die zu erwartenden Kosten werden auf Basis der Vorjahre und geschätzter Preissteigerungen kalkuliert.

    Erstellung des Wirtschaftsplans durch die Hausverwaltung

    Die Hausverwaltung ist für die Erstellung des Wirtschaftsplans verantwortlich. Hierbei werden alle relevanten Kostenpunkte berücksichtigt, wie beispielsweise:

    • Instandhaltungsrücklage
    • Verwaltungskosten
    • Heizkosten
    • Reinigungskosten
    • Hausmeisterkosten
    • Versicherungen
    • Abfallentsorgung
    • Hausstrom

    Auf Grundlage dieser Kostenpunkte und der zu erwartenden Einnahmen, wie etwa Mieteinnahmen aus Gemeinschaftseigentum, erstellt die Hausverwaltung einen Vorschlag zur Höhe des Hausgeldes für das kommende Wirtschaftsjahr.

    Beschluss des Hausgeldes in der Eigentümerversammlung

    Der von der Hausverwaltung erstellte Wirtschaftsplan wird den Eigentümern auf der jährlichen Eigentümerversammlung vorgestellt. In dieser Versammlung haben die Eigentümer die Möglichkeit, den Plan zu diskutieren, Fragen zu stellen und gegebenenfalls Änderungen vorzuschlagen. Anschließend wird über die Höhe des Hausgeldes abgestimmt, wobei ein Beschluss mit einfacher Mehrheit gefasst werden muss.

    Nach erfolgtem Beschluss ist das Hausgeld für das kommende Wirtschaftsjahr festgelegt und die Eigentümer sind verpflichtet, ihre Anteile gemäß ihres Miteigentumsanteils zu entrichten. Die Hausverwaltung ist für die Einforderung und Verwaltung des Hausgeldes zuständig und legt am Ende des Wirtschaftsjahres eine Abrechnung vor, in der die tatsächlichen Einnahmen und Ausgaben den geplanten Werten gegenübergestellt werden.

    Verteilung der Hausgeldzahlungen

    Die Verteilung des Hausgeldes unter den Eigentümern einer Wohnungseigentümergemeinschaft erfolgt nach einem festgelegten Schlüssel. Dabei gibt es zwei gängige Methoden: die Aufteilung nach Miteigentumsanteilen oder nach einem individuellen Umlageschlüssel. Welche Variante zum Einsatz kommt, ist in der Teilungserklärung der WEG geregelt.

    Verteilung nach Miteigentumsanteilen

    Die Miteigentumsanteile geben den rechnerischen Anteil jedes Eigentümers am Gemeinschaftseigentum wieder. Sie werden in der Teilungserklärung festgelegt und dienen häufig als Basis für die Verteilung der Hausgeldzahlungen. Ein Beispiel: Besitzt ein Eigentümer 1,5 % Miteigentumsanteil an einer WEG mit jährlichen Gesamtkosten von 250.000 €, so muss er monatlich 312,50 € Hausgeld zahlen.

    Verteilung nach Umlageschlüssel

    Alternativ kann in der Teilungserklärung ein individueller Umlageschlüssel für die Verteilung der Hausgeldzahlungen festgelegt werden. Dieser orientiert sich oft an Faktoren wie der Wohnfläche, dem individuellen Verbrauch oder der Anzahl der Personen im Haushalt. So kann eine gerechtere Kostenverteilung erreicht werden, die die tatsächliche Nutzung des Gemeinschaftseigentums berücksichtigt.

    Unabhängig von der gewählten Methode ist die Verteilung der Hausgeldzahlungen ein wichtiger Aspekt des Zusammenlebens in einer Wohnungseigentümergemeinschaft. Durch eine faire und transparente Aufteilung der Kosten wird ein harmonisches Miteinander gefördert und potenzielle Konflikte vermieden. Die genauen Regelungen sollten daher in der Teilungserklärung klar definiert und für alle Eigentümer nachvollziehbar sein.

    Hausgeldabrechnung und Nachzahlungen

    Die jährliche Hausgeldabrechnung ist für Eigentümer von Wohnungen in einer Wohnungseigentümergemeinschaft von großer Bedeutung. Nach Ablauf des Abrechnungszeitraums, der in der Regel ein Kalenderjahr umfasst, erstellt der Verwalter eine detaillierte Aufstellung der tatsächlich angefallenen Kosten im Vergleich zu den geleisteten Vorauszahlungen. Diese Jahresabrechnung gibt Aufschluss darüber, ob die Eigentümer eine Nachzahlung leisten müssen oder eine Rückerstattung erhalten.

    Die Hausgeldabrechnung muss transparent und nachvollziehbar darlegen, wie viel Hausgeld insgesamt gezahlt wurde, welcher Anteil davon in die Instandhaltungsrücklage geflossen ist und eine klare Übersicht über die Verteilung der Betriebskosten bieten. Liegt der tatsächliche Verbrauch höher als die geleisteten Vorauszahlungen, sind Nachzahlungen fällig. Bei zu hohen Vorauszahlungen erhalten die Eigentümer hingegen eine entsprechende Rückerstattung.

    Um böse Überraschungen in Form von hohen Nachzahlungen zu vermeiden, ist es ratsam, die Hausgeldabrechnung sorgfältig zu prüfen und mögliche Kostentreiber zu identifizieren. Auch die Höhe der Instandhaltungsrücklage sollte im Blick behalten werden, um für zukünftige Reparaturen und Sanierungsmaßnahmen gewappnet zu sein. Eine vorausschauende Planung und regelmäßige Kontrolle der Hausgeldabrechnung tragen dazu bei, die finanziellen Belastungen für Eigentümer langfristig zu minimieren und die Wohnanlage in einem guten Zustand zu erhalten.

    Hausgeld bei Vermietung

    Wenn Sie als Eigentümer einer Wohnung diese vermieten, spielen die Kosten des Hausgeldes eine wichtige Rolle bei der Nebenkostenabrechnung. Das Hausgeld setzt sich aus umlagefähigen und nicht umlagefähigen Betriebskosten zusammen, die in der Betriebskostenverordnung geregelt sind.

    Umlagefähige Kosten auf Mieter

    Als Vermieter können Sie bestimmte Teile des Hausgeldes im Rahmen der Nebenkostenabrechnung auf Ihre Mieter umlegen. Zu den umlagefähigen Kosten gehören unter anderem:

    • Kosten für den Hausmeister
    • Gebäudereinigung
    • Aufzug
    • Gartenpflege
    • Müllentsorgung
    • Allgemeinstrom
    • Versicherungen für das Gebäude

    Diese Kosten können Sie entsprechend der Betriebskostenverordnung auf Ihre Mieter umlegen und in der jährlichen Nebenkostenabrechnung abrechnen.

    Nicht umlagefähige Kosten für Vermieter

    Einige Bestandteile des Hausgeldes müssen jedoch vom Vermieter selbst getragen werden und können nicht auf die Mieter umgelegt werden. Dazu zählen:

    • Verwaltungskosten
    • Instandhaltungsrücklage
    • Beiträge zur Eigentümergemeinschaft
    • Reparaturen am Gemeinschaftseigentum

    Als Eigentümer und Vermieter sollten Sie diese Kosten bei der Kalkulation Ihrer Mieteinnahmen berücksichtigen, da sie Ihre Rendite beeinflussen können. Es ist ratsam, sich vor der Vermietung genau über die Höhe des Hausgeldes und die Aufteilung der umlagefähigen und nicht umlagefähigen Kosten zu informieren, um eine realistische Einschätzung der zu erwartenden Einnahmen und Ausgaben zu erhalten.

    Hausgeld beim Immobilienkauf

    Beim Kauf einer Eigentumswohnung ist es wichtig, neben dem Kaufpreis auch die Höhe des Hausgeldes zu berücksichtigen. Das Hausgeld kann einen erheblichen Einfluss auf die monatlichen Kosten und die langfristige Finanzierung haben.

    Berücksichtigung des Hausgeldes bei der Finanzierung

    Bei der Finanzierung eines Immobilienkaufs sollte das Hausgeld unbedingt einkalkuliert werden. Die durchschnittliche Höhe des Hausgeldes liegt zwischen 2,50 und 4 Euro pro Quadratmeter und Monat. Für eine 50 Quadratmeter Wohnung bedeutet das eine zusätzliche monatliche Belastung von etwa 125 bis 200 Euro.

    Um die tatsächliche Höhe des Hausgeldes einschätzen zu können, empfiehlt es sich, die letzten Jahresabrechnungen, Wirtschaftspläne und Protokolle der Eigentümerversammlungen zu prüfen. So erhält man einen Überblick über die bisherigen Kosten und geplante Instandhaltungsmaßnahmen, die das Hausgeld in Zukunft beeinflussen können.

    Auswirkungen auf die Rendite für Kapitalanleger

    Insbesondere für Kapitalanleger, die eine Eigentumswohnung als Investition erwerben, spielt die Höhe des Hausgeldes eine wesentliche Rolle. Denn je höher das Hausgeld ausfällt, desto geringer ist die Rendite aus der Vermietung.

    Bei der Berechnung der Rentabilität einer Kapitalanlage müssen neben dem Hausgeld auch mögliche Instandhaltungskosten, die nicht über die Rücklage abgedeckt sind, berücksichtigt werden. Eine sorgfältige Prüfung der Unterlagen und eine realistische Einschätzung der zu erwartenden Kosten sind daher unerlässlich, um die tatsächliche Rendite einer Immobilie bewerten zu können.

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Hausgeld beim Immobilienkauf nicht unterschätzt werden sollte. Sowohl bei der Finanzierung als auch bei der Bewertung der Rentabilität einer Kapitalanlage spielt es eine wichtige Rolle. Eine gründliche Analyse der Unterlagen und eine realistische Einschätzung der Kosten sind entscheidend, um später nicht von unangenehmen Überraschungen getroffen zu werden.

    Fazit

    Das Hausgeld ist ein wichtiger Kostenfaktor für Eigentümer einer Eigentumswohnung in einer Wohnungseigentümergemeinschaft. Es deckt nicht nur die laufenden Betriebskosten und Nebenkosten wie Heizung, Wasser und Müllentsorgung ab, sondern dient auch der Bildung einer Instandhaltungsrücklage für zukünftige Reparaturen und Sanierungen am Gemeinschaftseigentum.

    Die Höhe des Hausgeldes variiert je nach Größe der Wohnung, Ausstattung und Zustand des Gebäudes und liegt im Durchschnitt etwa 20 bis 30 Prozent über den regulären Nebenkosten eines Mieters. Bei der Vermietung einer Eigentumswohnung können die umlagefähigen Nebenkosten auf den Mieter übertragen werden, während Verwaltungskosten und Instandhaltungsrücklage vom Eigentümer zu tragen sind.

    Für potenzielle Käufer einer Eigentumswohnung ist es wichtig, sich im Vorfeld einen genauen Überblick über die zu erwartenden Hausgeldzahlungen zu verschaffen und diese in die Finanzierungsplanung einzubeziehen. Nur so lassen sich böse Überraschungen durch unerwartete Kosten vermeiden und die langfristige Wirtschaftlichkeit der Immobilie sicherstellen.

    FAQ

    Was ist das Hausgeld?

    Das Hausgeld ist eine monatliche Zahlung von Eigentümern einer Wohnungseigentümergemeinschaft für die Instandhaltung, Pflege und Bewirtschaftung des Gemeinschaftseigentums. Es ist vergleichbar mit der Nebenkostenvorauszahlung von Mietern, jedoch in der Regel höher.

    Aus welchen Kosten setzt sich das Hausgeld zusammen?

    Das Hausgeld beinhaltet umlagefähige Betriebskosten wie Abfallentsorgung, Hausstrom, Wohngebäudeversicherung, Reinigungs- und Hausmeisterkosten sowie nicht umlagefähige Kosten wie Verwaltungskosten und die Instandhaltungsrücklage.

    Wie hoch ist das durchschnittliche Hausgeld pro Quadratmeter?

    Das Hausgeld beträgt durchschnittlich 3-4,50 Euro pro Quadratmeter im Monat. Die genaue Höhe ist abhängig von Faktoren wie Alter, Zustand und Ausstattung der Immobilie.

    Wer legt die Höhe des Hausgeldes fest?

    Die Hausverwaltung erstellt einen Wirtschaftsplan mit einem Vorschlag zur Höhe des Hausgeldes, der den Eigentümern auf der jährlichen Eigentümerversammlung vorgestellt und mit einfacher Mehrheit beschlossen wird.

    Wie werden die Hausgeldzahlungen auf die Eigentümer verteilt?

    Die Verteilung des Hausgeldes erfolgt entweder entsprechend den Miteigentumsanteilen oder gemäß eines in der Teilungserklärung festgelegten Umlageschlüssels, der sich häufig nach individuellem Verbrauch oder Anzahl der Personen im Haushalt richtet.

    Was passiert, wenn die tatsächlichen Kosten von den Vorauszahlungen abweichen?

    Nach Ablauf des Abrechnungszeitraums erstellt die Hausverwaltung eine Hausgeldabrechnung. Liegt der Verbrauch höher als die Vorauszahlungen, müssen die Eigentümer eine Nachzahlung leisten. Bei zu hohen Vorauszahlungen erhalten sie eine Rückerstattung.

    Können Vermieter das Hausgeld auf Mieter umlegen?

    Vermieter einer Eigentumswohnung können die umlagefähigen Kosten des Hausgeldes, die in der Betriebskostenverordnung aufgeführt sind, im Rahmen der Nebenkostenabrechnung auf die Mieter umlegen. Verwaltungskosten und die Instandhaltungsrücklage müssen jedoch vom Vermieter selbst getragen werden.

    Was sollten Käufer einer Eigentumswohnung bezüglich des Hausgeldes beachten?

    Beim Kauf einer Eigentumswohnung sollte neben dem Kaufpreis auch die Höhe des Hausgeldes in die Finanzierung einkalkuliert werden. Insbesondere für Kapitalanleger spielt die Höhe des Hausgeldes eine wesentliche Rolle, da sie die Rendite beeinflusst.

    Welche Unterlagen geben Aufschluss über die Höhe des Hausgeldes?

    Vor dem Kauf einer Eigentumswohnung sollten die letzten Jahresabrechnungen, Wirtschaftspläne und Protokolle der Eigentümerversammlungen geprüft werden, um Informationen über die Höhe des Hausgeldes und geplante Instandhaltungsmaßnahmen zu erhalten.

    Was ist der Unterschied zwischen Hausgeld und Wohngeld?

    Im Gegensatz zum Hausgeld, das eine Vorauszahlung von Eigentümern für Instandhaltung und Betriebskosten ist, bezeichnet das Wohngeld eine staatliche Sozialleistung zur Unterstützung einkommensschwacher Bürger mit einem Mietzuschuss.